Rohstoffe und Öl
19.09.2008 | Adam Hamilton
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Die folgende Chart hilft uns, die Anfänge der neuen Öldominanz besser zu verstehen.Während es eine Menge kleinerer (ein Tag bis zu einer Woche) taktischer Merkmale gibt, die gleich sind, gibt es auch eine Menge bedeutenderer Merkmale, die es nicht sind. Der CCI spiegelt den Verlauf von Öl Tag für Tag mehr oder weniger wieder, er stieg aber auch in der Zeit der Ölkorrektur weiter.
Im vierten Quartal des Jahres 2007 ignorierte der CCI die beiden Anstiege des Ölkurses. Andere Rohstoffe wurden aufgrund des hohen Ölpreises nicht gekauft. Aber beim dritten Versuch, die 100 $-Marke zu erreichen, stieg der CCI ebenso wie Öl. Bis Anfang 2008 hatten die Spekulanten in allgemeine Rohstoffe genauso viel investiert wie in Öl. Der CCI stieg im Jahr 2008 genug, um eine Korrektur auf jeden Fall zu rechtfertigen.
Spekulanten waren in erster Linier durch Hedge-Fonds im ersten Vierteljahr dieses Jahres verantwortlich für den Anstieg der Rohstoffpreise. Als der Ölpreis bei über 100 $ lag, was ja zu dem Zeitpunkt noch völliges Neuland war, wurde die Rohstoffbranche von großen Investoren und Tradern (aber nicht von der Allgemeinheit) beachtet. Solch hohe Preise wurden zuvor noch nie erreicht und trotzdem ist die globale Wirtschaft nicht kollabiert. Kombinieren Sie diese Stärke mit den trostlosen allgemeinen Aktienmärkten, die sich in einem Bärenmarkt befinden, und das Kapital fließt in den Rohstoffbereich.
Während des Anstiegs aller Rohstoffpreise betrug die Öl-CCI-Korrelation 90,2%. Diese Chart lässt es vielleicht so aussehen, als ob der Anstieg des CCI mit dem des Ölpreises zu vergleichen ist, aber das kommt uns nur durch die Achsen so vor. Von Januar 2007 bis Juli 2008 schoss der Rohölpreis rasant in die Höhe und erlebte einen Anstieg von 188,8%. Mittlerweile hat der CCI über den gleichen Zeitraum um 54,2% zugenommen.
Ich denke, ein wesentlicher Grund, warum die allgemeinen Rohstoffe in den Köpfen der Trader in Zusammenhang mit Öl stehen, hängt mit dem neuen CRB Index zusammen. Wenn es nach den Medien geht, ist der CRB das Aushängeschild der Rohstoffindexe. Da es technisch gesehen die 10te Überarbeitung des klassischen CRB ist, unterscheidet sich der heutige CRB entscheidend von seinen Vorgängern.
In der neunten Überarbeitung des CRB (der CCI) nahm Öl 5,9% und alle Ölprodukte zusammen 11,8% ein. In der zehnten Überarbeitung ist der Ölanteil bis auf 23% gestiegen! Wenn man Heizöl und Benzin mit einbezieht, nimmt der Anteil von Öl und seiner Produkte 33% des CRB ein! Man kann den CRB heutzutage schon als Ölindex bezeichnen.
Als der Ölpreis im Februar über die 100 $-Marke stieg, wuchs der CRB natürlich auch. Hedge-Fonds und andere große Trader sind bereits auf der Hut vor den trostlosen allgemeinen Aktienmärkten und stecken mehr Kapital in die Rohstoffbranche. Als der Ölpreis weiter stieg, nahm auch der CRB zu und das Interesse der Käufer auf den Rohstoffmärkten wurde immer bedeutender. Durch den beträchtlichen Einfluss auf den CRB dominiert Öl die gesamte Rohstoffbranche.
Der CRB fiel dank Öl, da die Ängste vor einem aufkommenden weitreichenden Rohstoff-Sell-Off immer schlimmer wurden, egal ob es wirklich einen Sell-Off geben würde oder nicht. Die Trader verscherbelten alle möglichen Rohstoffaktien. Dieses Phänomen wird in den Medien als "umgekehrte Hebelwirkung" bezeichnet.
Je mehr der Ölpreis fällt, desto mehr fällt der CRB und desto mehr werden technische Level in allen Bereichen der Rohstoffe und Hersteller durchbrochen. Der große Öl-Sell-Off während Hurrikan Gustav, der seinen Erwartungen zum Labor Day nicht gerecht wurde, beschleunigte diese eh schon aktiven Trends noch mehr. Und die Finanzmedien verschimmerten die Lage durch die Rede vom Ende des Bullenmarktes zunehmend.
Bis die globale Produktion mit dem globalen Wachstum der Nachfrage mithalten kann, kann der Rohstoffbullenmarkt gar nicht zu Ende sein. Und es hat sich seit Mitte Juli auch nichts geändert. Der Rohstoffabbau in Minen ist wirklich mit vielen Problemen verbunden. Die Welt will Unmengen an Rohstoffen, aber es gibt nur noch wenige große Lagerstätten, die trotz hohen Preisen und enormen Erforschungskosten ausgebaut werden.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Ölkorrekturen früher oder später ein Ende haben werden. Wenn sich der Ölpreis stabilisiert, wird der Sell-Off aufhören. Dann wird die Vernunft die Trader einholen und sie werden erfolglose Börsengeschäfte auf den Rohstoffmärkten vorfinden. Und das ist der Beginn des nächsten großen Aufschwungs der Rohstoffbranche.
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Im Endeffekt dominiert Öl bereits seit Anfang diesen Jahres die gesamte Rohstoffbranche. Die enge Beziehung zwischen allgemeinem Rohstoffmarkt und Öl und die anormale CCI-Korrektur seit Mitte Juli gehören zu den Folgen. Während Öl nach einer Korrektur verlangte, taten es die anderen Rohstoffe nicht. Nichtsdestotrotz verkauften Trader ihre Rohstoffaktien ohne Rücksicht auf Verluste, da sie der Meinung sind, das Öl an allem Schuld ist.
Sobald sich der Ölpreis während seines nächsten Tiefs festigt, sollte sich der Verkaufsdruck lösen. Dann wird sich der Rohstoffbullenmarkt wieder einmal behaupten können.
© Adam Hamilton
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 12.09.2008.)
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