US$, Aktien, Bonds, Gold & Silber vor der Panik?
22.09.2008 | Rolf Nef
1. US$ - SFR
Die Ankündigung der US-Regierung mit 700 Mrd. US$ aus der Regierungskasse faule Kredite den Banken abzukaufen, stellt die Frage, woher nimmt die Regierung diese Summe?
Steuern erhöhen oder Bonds verkaufen? Und wer soll die Bonds kaufen? Falls sich keine Käufer finden lassen, bleibt nur noch die Notenbank übrig, eventuell werden auch die ausländischen Notenbanken dazu verknurrt. Weil die Fed Bilanz (tot. 900 Mrd. US$) schon zur Hälfte mit Junk abgefüllt ist, ist ein geldmengenneutraler Kauf fast nicht mehr möglich. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die virtuelle Dollardruckmaschine angeworfen wird. Das ist negativ für den Dollar.
Was sagt die Markttechnik zu dieser fundamentalen Situation? Zuerst die Aussage, dass der US$ höchstwahrscheinlich wieder nach unten gedreht hat (siehe erste Grafik). Was ist zu erwarten? Die zweite Grafik zeigt den US$ eingeklemmt in einem fallenden Keil. Die obere Trendlinie fängt 1971 an, die untere 1978, markierend die beiden Extrempunkte der 70er Jahre, die Konsequenzen aus dem Zusammenbruch von Bretton Woods. Die beiden Trendlinien sind schon beide mindestens drei mal berührt worden. Eine Entscheidung wird fällig.
Was bedeuten Keile? Abwärst gerichtete Keile sind meistens bullish verbunden mit heftigem Ausbruch. Bricht der Preis aber nach unten durch, ist er meistens mindestens so heftig und überraschend. Das chronische Aussenhandelsdefizit der USA drückt den Dollar nach unten und jetzt kommt noch die Rettungsaktion, die zumindest teilweise über die Notenbank finanziert werden muss, also die Dollarmenge erhöht. Die untere Trendlinie verläuft bei ca. 0,9 SFR, die untere dicke Linie bei 0,55 SFR. Ich rechne mit einem Ausbruch nach unten.
Der Keil zeigt auch förmlich die Spannung aus dem chronischen Überangebot von Dollars und den Interventionen ausländischer Notenbanken, den Dollar oben zu halten, um ihre Exporte nach USA zu sichern. Nur ist der US Konsument am Ende seiner Kräfte (siehe nächste Grafiken).
2. Der US-Konsument
Am 18. September wurden die Kreditzahlen der USA veröffentlicht. Die untere erste Grafik zeigt die Wachstumsrate dieser Kredite seit 1964. Die Zahl für 2008 kommt wie folgt zustande: das 2. Quartal wurde umgerechnet auf das ganze Jahr. Demnach wurden noch ganze 80 Mrd. US$ neue Kredite vergeben. In guten Jahren waren es 1.000 Mrd. US$. Die Wachstumsrate ist auf fast Null abgesunken, die tiefste seit 1964.
Interessant ist auch, dass die höheren Wachstumsraten in den 70er und 80er Jahren stattfand: eine negative Divergenz. Die nächste Grafik zeigt die Menge der Wohnhypotheken gemessen am BSP, absolut rund 10.600 Mrd. US$. Die Bautätigkeit ist völlig am einbrechen, aber noch nicht die Preise (zumindest der Statistik nach). Aber nicht nur Häuser werden auf Kredit gekauft: die letzte Grafik zeigt die gesamte Verschuldung der US-Haushalte. Kurz: der US Konsument, der Motor der US-Konjunktur, ist nahe am Ende.
3. US-Aktienmarkt
Der Dow Industrial hat die Tiefststände vom 15. Juli klar durchbrochen, ebenso der Dow Utilities und der S&P 500. Ebenso deutlich sind die Kopf-Schulter Umkehrformationen aller drei Indizes. Das Rally vom Freitag und die euphorischen Medienberichte sind nicht bestätigt durch die Technik. Ein Absturz in grösserem Umfang ist jederzeit möglich und wahrscheinlich und wird zu einem tiefen Boden noch in diesem Jahr führen, wie die nächste Grafik vor Augen führt.
Die Ankündigung der US-Regierung mit 700 Mrd. US$ aus der Regierungskasse faule Kredite den Banken abzukaufen, stellt die Frage, woher nimmt die Regierung diese Summe?
Steuern erhöhen oder Bonds verkaufen? Und wer soll die Bonds kaufen? Falls sich keine Käufer finden lassen, bleibt nur noch die Notenbank übrig, eventuell werden auch die ausländischen Notenbanken dazu verknurrt. Weil die Fed Bilanz (tot. 900 Mrd. US$) schon zur Hälfte mit Junk abgefüllt ist, ist ein geldmengenneutraler Kauf fast nicht mehr möglich. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die virtuelle Dollardruckmaschine angeworfen wird. Das ist negativ für den Dollar.
Was sagt die Markttechnik zu dieser fundamentalen Situation? Zuerst die Aussage, dass der US$ höchstwahrscheinlich wieder nach unten gedreht hat (siehe erste Grafik). Was ist zu erwarten? Die zweite Grafik zeigt den US$ eingeklemmt in einem fallenden Keil. Die obere Trendlinie fängt 1971 an, die untere 1978, markierend die beiden Extrempunkte der 70er Jahre, die Konsequenzen aus dem Zusammenbruch von Bretton Woods. Die beiden Trendlinien sind schon beide mindestens drei mal berührt worden. Eine Entscheidung wird fällig.
Was bedeuten Keile? Abwärst gerichtete Keile sind meistens bullish verbunden mit heftigem Ausbruch. Bricht der Preis aber nach unten durch, ist er meistens mindestens so heftig und überraschend. Das chronische Aussenhandelsdefizit der USA drückt den Dollar nach unten und jetzt kommt noch die Rettungsaktion, die zumindest teilweise über die Notenbank finanziert werden muss, also die Dollarmenge erhöht. Die untere Trendlinie verläuft bei ca. 0,9 SFR, die untere dicke Linie bei 0,55 SFR. Ich rechne mit einem Ausbruch nach unten.
Der Keil zeigt auch förmlich die Spannung aus dem chronischen Überangebot von Dollars und den Interventionen ausländischer Notenbanken, den Dollar oben zu halten, um ihre Exporte nach USA zu sichern. Nur ist der US Konsument am Ende seiner Kräfte (siehe nächste Grafiken).
2. Der US-Konsument
Am 18. September wurden die Kreditzahlen der USA veröffentlicht. Die untere erste Grafik zeigt die Wachstumsrate dieser Kredite seit 1964. Die Zahl für 2008 kommt wie folgt zustande: das 2. Quartal wurde umgerechnet auf das ganze Jahr. Demnach wurden noch ganze 80 Mrd. US$ neue Kredite vergeben. In guten Jahren waren es 1.000 Mrd. US$. Die Wachstumsrate ist auf fast Null abgesunken, die tiefste seit 1964.
Interessant ist auch, dass die höheren Wachstumsraten in den 70er und 80er Jahren stattfand: eine negative Divergenz. Die nächste Grafik zeigt die Menge der Wohnhypotheken gemessen am BSP, absolut rund 10.600 Mrd. US$. Die Bautätigkeit ist völlig am einbrechen, aber noch nicht die Preise (zumindest der Statistik nach). Aber nicht nur Häuser werden auf Kredit gekauft: die letzte Grafik zeigt die gesamte Verschuldung der US-Haushalte. Kurz: der US Konsument, der Motor der US-Konjunktur, ist nahe am Ende.
3. US-Aktienmarkt
Der Dow Industrial hat die Tiefststände vom 15. Juli klar durchbrochen, ebenso der Dow Utilities und der S&P 500. Ebenso deutlich sind die Kopf-Schulter Umkehrformationen aller drei Indizes. Das Rally vom Freitag und die euphorischen Medienberichte sind nicht bestätigt durch die Technik. Ein Absturz in grösserem Umfang ist jederzeit möglich und wahrscheinlich und wird zu einem tiefen Boden noch in diesem Jahr führen, wie die nächste Grafik vor Augen führt.