Die Krise der Junior-Minenunternehmen
26.09.2008 | Adam Hamilton
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Ich hätte kein Problem mit Junior-Minenunternehmen, wenn nur die schlechten erfolglos wären. Aber auch die größten und besten Junior-Minenunternehmen, die die besten Lagerstätten, die die Welt je gesehen hat, entdeckt haben, sind in der absteigenden Spirale gefangen, die in der oberen Chart dargestellt ist. Eine gute Qualität reicht einfach nicht aus, um vor der Krise verschont zu bleiben. In den Jahren 2003, 2004 und 2005 verlief die Beziehung zwischen den Rohstoffpreisen und den Junior-Minenunternehmen wie erwartet. Die Rohstoffpreise stiegen kontinuierlich, wodurch die Fördergelder für die Forschung und die Produktion auch stiegen und das Kapital in die Aktien der Junior-Minenunternehmen der CDNX floss.
Anfang 2006 konnten wir endlich etwas Bewegung im Juniorbereich sehen, als die Vorräte stiegen. Von Oktober 2005 bis Mai 2006 schoss der CDNX-Index um 67,7% in die Höhe. Das war die erfolgreichste Zeit für die Junior-Minenunternehmen und wir und unsere Abonnenten haben ein Vermögen gemacht. Während Gold und Silber der Ursprung dieses Aufschwungs waren, stiegen alle möglichen unbedeutenden Rohstoffe gemeinsam.
Heute gibt es keinen Zweifel mehr daran, dass alle Junior-Minenunternehmen damals überkauft waren. Eine starke Korrektur war notwendig. Bis Mitte 2006 war der CDNX-Index wieder in einem Abwärtstrendkanal, dessen Weg er schon die vorherigen Jahre gebahnt hatte. Leider, was zu der Zeit noch nicht offensichtlich war, geriet der Bullenmarkt für die Junior-Minenunternehmensaktien im Mai 2006 ins Stocken. Ende 2006 und Anfang 2007 stieg er erneut, aber lediglich 2,3% höher als der Maihöchstkurs.
Ab 2006 hat sich der CDNX-Index weitestgehend zwischen 2400 und 3300 bewegt. Über diesen Zeitraum verlaufen fast alle Junior-Minenunternehmen genauso. Von ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen, war jeder kleinere Rohstofferforscher oder –hersteller in dieser Handelsspanne gefangen.
Bis zum technischen Höhepunkt des CDNX-Index im Mai 2007 war er seit Oktober 2002 um 278,4% gestiegen. Über den gleichen Zeitraum war der darunter liegende CCI gerade einmal um 78,9% gestiegen. Bis zu diesem Punkt verliefen die Junior-Aktien wie erwartet. Das Kapital ermöglichte es den Unternehmen, höhere Gewinne zu erzielen, da sie mehr Geld in die Erforschung und die Produktion der Rohstoffe stecken konnten.
Interessant dabei ist, dass alle wesentlichen CDNX-Korrekturen bis dahin durch gleichzeitige Sell-Offs der Rohstoffe zustande kamen, was der CCI widerspiegelt. Selbstverständlich wurde der eher flach verlaufende CCI nicht so scharf korrigiert wie der viel spannendere CDNX-Index, aber es gibt keinen Zweifel daran, dass die zyklischen Rohstoff-Sell-Offs die einflussreichen CDNX-Sell-Offs hervorriefen.
Im Juli 2007 lagen der CDNX-Index und der CCI nahe den Höchstwerten des Bullenmarktes. Aber Ende Juli begannen beide abzurutschen, was allerdings eher ein unscheinbarer und allmählicher Abwärtstrend ein - Typisch für die Sommerflaute. Aber am 16. August fiel der CCI um 3,5% während eines ernst zu nehmenden Sell-Offs. Während den drei Tagen, die dieser Sell-Off dauerte, fiel der CDNX-Index um 15,3%. Dieser starke Rückgang war in seiner Intensität beinahe wie ein Crash oder wenigstens der schlimmste Verlust des Bullenmarktes bis zu jenem Punkt.
Sie erinnern sich wahrscheinlich an den August 2007. Der HUI Goldaktienindex verlor 14% an nur einem Tag! Viele der besten Gold- und Silber-Juniorunternehmen verloren sogar 20% pro Tag. Dadurch wurde eine solche Panik auf den Aktienmärkten ausgelöst, dass ich nicht glaube, dass sich die Stimmung auf den Märkten bis heute wieder vollkommen erholt hat. Einen Monat nach diesem Sell-Off erreichte der CCI erneut Rekordwerte, aber der CDNX-Index hatte sich noch nicht erholt.
Ich setze diesen traurigen Ausflug in die Junior-Minenunternehmensbranche mit der folgenden Chart fort. Aber zuerst gibt es noch einige andere Punkte dieser säkularen Chart zu bedenken. Erstens liegt der Support des CDNX-Index seit mehreren Jahren bei ungefähr 2400. Egal wie schlecht es den Junioren ging, man konnte sich immer darauf verlassen, dass sie nahe dieses Levels verlaufen.
Zweitens wurden die Verkaufsschleusen im Juli 2008 geöffnet und der gesamte Junior-Minenunternehmenssektor erlebte einen Zusammenbruch, als die 2400 nicht erreicht wurden.
Die Stimmung war einfach am Boden, so wie ich es zuvor noch nie erlebt hatte. Was dazu führt, dass der CDNX-Index in dieser Woche das Niveau der Oktoberwerte 2003 erreicht hat. Ich werde später noch einmal darauf zurückkommen, aber Sie müssen sich dieses Ereignis unbedingt in dem oberen Chart ansehen, um es wirklich beurteilen zu können. Dieser Sell-Off war so brutal, dass er den Großteil der Gewinne der Junioren des gesamten Bullenmarktes vernichtete!
Aber die Junior-Unternehmen waren bereits vor diesen grausamen Ereignissen geschwächt. Als der CCI sein Rekordhoch von 615 im Juli 2008 erreicht hat, d.h. um 228,8% seit Anfang 2002 gewachsen ist, ist der CDNX-Index lediglich um 132,8% gestiegen. Auch wenn der Rohstoffmarkt boomte und einen Aufschwung erlebte, fielen die Aktien der Junior-Minenunternehmen. Die starke CCI-Korrektur brachte das Fass zusammen mit dem bereits schwachen CDNX-Index zum Überlaufen und der Support wurde durchbrochen.
Das Durchbrechen des Supports wird in dieser Chart deutlicher dargestellt. Vor diesem Bruch wurde jeder Sell-Off im CCI vom CDNX-Index verstärkt. Das ist normalerweise gut für die Junioren, aber nicht, wenn sich die Aktien anschließend nicht wieder erholen, wenn die Rohstoffpreise neue Höchstwerte erreichen. Seit Ende letzten Jahres haben wir erlebt, dass die Junioren in erfolgreichen Zeiten des CCI abrutschten. Das war ein böses Omen für die Zukunft.