Bankenkrise, Dollar, Gold & Öl
29.09.2008 | Andre Fischer
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Langer Ausblick bis 2013: Vernichtung aller globalen Geldvermögen und Schulden!Anders ausgedrückt: Bis zum Jahr 2013 werden sowohl die globalen Geldvermögen (= Vermögen, die auf Papier und damit auf Geldwerten beruhen!) als auch die Schulden komplett verschwinden. Das "Spiel" heißt: Bis Mitte/Ende 2010 rasanter Verfall der großen Anlageklassen und Vermögenspreise (Anleihen und Immobilien sind hier die wichtigsten Vermögensklassen), was einem deflationären Schock gleichkommt. Ab Mitte/Ende 2010 bis zum Jahr 2013 dürfte sich dann die Endphase der globalen Hyperinflation vollziehen.
Warum Sie Verträge mit variablen Zinsen unbedingt meiden sollten
An dieser Stelle könnte man jetzt denken: "Das ist ja alles prima. Ich habe ein Haus und bin mit meiner Hypothek massiv verschuldet. Wenn bis 2013 meine Schulden verschwunden sind, habe ich fett Geld gespart." Meine Meinung: Das gravierende Problem an der ganzen Geschichte ist, wie man den deflationären Schock überlebt. Bis zum Jahr 2010 werden Schulden aller Voraussicht nach stark an Wert gewinnen (= fallende Vermögenspreise/Geld und damit auch Schulden gewinnen vorübergehend an Wert).
Hinzu kommt, dass die Marktteilnehmer in diesem Zeitraum wahrscheinlich das Risiko anders bewerten werden. Anders ausgedrückt: Die Zinsen dürften meiner Meinung nach stark steigen. Diese Kombination (zusammenbrechende Häuserpreise / steigende Energiepreise / anziehender Wert von Schulden / explodierende Zinsen) kann man jedoch nur dann überleben, wenn man a) gar keine (oder so wenig wie möglich) Schulden hat und b) über einen Vertrag mit festem Zinssatz verfügt.
Variabel vereinbarte Zinssätze sind in einer derartigen Phase absolut tödlich! Dringen Sie daher (falls noch nicht geschehen) in jedem Fall auf eine Umschuldung mit festem Zinssatz. Eine Crash-Spekulation auf die Hyperinflation (= ich pumpe mich mit Krediten voll; kaufe Häuser/Grundstücke etc.; meine Schulden werden in der Hyperinflation wertlos) sollte meiner Meinung nach erst (frühestens!) ab Mitte 2010 angegangen werden (Ende 2010 ist noch sicherer). Zu diesem Zeitpunkt (im Jahr 2010) werden wir uns gerade in der Übergangsphase von deflationärem Schock zu galoppierender Inflation befinden. Das ist aller Voraussicht nach der optimale Zeitpunkt, um eine profitable Verschuldungsspekulation zu starten.
Logische und zwingende Gründe, warum der Dollar rasant abwerten wird
Zu welchen weiteren Entwicklungen - insbesondere mit Blick auf das Jahr 2009 - sollte es noch kommen? Ich denke, folgendes wird passieren: Sowohl die Verstaatlichung von Fannie Mae und Freddie Mac (über 5 Billionen USD) als auch die Bereitstellung von 700 Milliarden USD für das marode Bankensystem führen dazu, dass die US-Staatsverschuldung de facto von über 9 Billionen USD auf etwa 15 Billionen USD ansteigen wird. Diese explosionsartige Ausweitung in einem Zeitraum von nur einigen Wochen (!) wird zur Folge haben, dass die US-Valuta "brutal" abwerten wird. Damit jedoch nicht genug: Es wäre sehr blauäugig zu denken, dass dieser gigantischen Vermehrung von Schulden ein entsprechender Güterzuwachs gegenüber stehen würde. Anders ausgedrückt: Dieses zusätzliche "Kapital" (zumindest die 700 Milliarden USD) wird die Notenbank mit der Gelddruckerpresse "erschaffen". Das bedeutet: Auf mittlere und lange Sicht noch größere Geldmengenausweitungen, was gleichbedeutend mit einer noch höheren Inflation ist. Auch dieser Effekt dürfte den Dollar ganz erheblich schwächen.
An dieser Stelle muss aber noch einmal darauf hingewiesen werden, dass dieses Gelddrucken zwar langfristig in die Hyperinflation führt, aber kurzfristig nicht bei den Unternehmen geschweige denn bei den Verbrauchern ankommt! Der Grund: Die "Crack-Up-Spritzen" werden ausschließlich großen Bankenklötzen zur Verfügung gestellt, welche die zusätzlichen Mittel aber nicht weitergeben. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich am 2009er Deflationsszenario (weltweite Kreditklemme!) daher nichts ändern wird.
Die Goldpreisdrückung mittels Futureskontrakten
Warum der Goldpreis im Vorfeld der Bankenkollapse nach unten gedrückt werden musste. An dieser Stelle können wir jetzt eine weitere Schlussfolgerung ziehen: Die erhebliche Schwächung und Abwertung des Dollars dürfte in den kommenden Monaten ganz automatisch in einen rasanten Anstieg des Goldpreises münden! Aufgrund der Lektüre der ersten fünf Rohstoffstudien kennen Sie genau die Faktoren für eine auch in den kommenden Jahren weiter anhaltende Gold-Superhausse. Den Eigentümern des internationalen Bankenkartells waren natürlich die jetzigen Zusammenbrüche im globalen Bankensektor bereits im Vorfeld bekannt. Stellen Sie sich vor, der Goldpreis hätte im Bereich von 1.000 USD notiert, als es zu den Pleiten und Zwangsaufkäufen von Lehman, AIG, Merrill Lynch, Morgan Stanley, HBOS & Co. kam! Was wäre passiert?
Ganz klar: Hier wäre endgültig der "Deckel" weggeflogen und das gelbe Metall wäre schnurstracks in Richtung 1.500 USD marschiert. Bricht erst einmal richtige Panik aus, kann keine noch so mächtige Manipulation den Goldpreis weiter unten halten. Der Grund: Der Goldpreis ist ein ganz wichtiger Seismograph und zeigt nicht nur die Verfassung des internationalen Finanzsystems genau an; ein steigender Goldpreis weist auch darauf hin, dass die Kaufkraft des Papiergeldes zusehends schwindet und dass in naher Zukunft die großen Anlageklassen entwertet werden. Dieses Szenario musste aus Sicht der Hochfinanz unbedingt verhindert werden! Also wurde der Goldpreis im Vorfeld mit Papierverkäufen nach unten gedrückt, so dass unter den Marktteilnehmern keine große Panik aufkam. Wichtig hierbei: Es wird immer an den "richtigen" Stellen interveniert (= an wichtigen charttechnischen Marken bzw. an Stellen, wo viele Stopp-Loss-Orders platziert sind).
Die konzentrierte Gold-Short-Position einiger weniger US-Banken / viele Hedge-Fonds sprangen überhastet auf den fahrenden Zug auf und tätigten Papier-Leerverkäufe Jemand könnte jetzt einwenden, dass die Intervention des Bankenkartells von Erfolg gekrönt war, da das gelbe Metall ja stark nach unten abfiel. Der springende Punkt an der ganzen Geschichte: Es war nur ein Handvoll von wenigen US-Banken, welche den Goldpreis mit Papierfutures nach unten drückten. Als sich der kurzfristige Abwärtstrend zunächst verstärkte, sprangen viele Trittbrettfahrer in Form von mit Kredit spekulierenden Hedge-Fonds auf den vermeintlich mit Vollgas nach unten fahrenden Zug auf. Parallel hierzu erschienen in den Massenmedien vermehrt negative Artikel über Gold. Der Knackpunkt ist aber, dass die Short-Seller einen liquiden Handel brauchen, wenn sie aus ihren Positionen wieder gut herauskommen wollen.