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Endlich Wochenende!

12.10.2008  |   Sebastian Hell
Die vergangene Woche dürfte sicherlich als eine der turbulentesten Wochen in die Finanzgeschichte eingehen. Die Bewegungen an den Märkten haben gigantische Ausmaße angenommen und es ging größtenteils nur nach unten. Fast 20 Prozent musste unser heimischer Dax nachgeben und auch die anderen europäischen Börsen haben deutlich Federn gelassen wie das nachfolgende Schaubild beweist:

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Diese Woche hat erneut eindrucksvoll bewiesen, dass man die Märkte nicht prognostizieren kann und die Verteilung der Renditen mit Sicherheit nicht normalverteilt ist, da ansonsten ein derartiger Einbruch mit Bewegungen von sieben bis acht Prozent auf mehreren hintereinander folgenden Tagen so gut wie niemals passieren hätte dürfen. Dies haben auch viele Hedge Fonds und Banken zu spüren bekommen, die systematisch im Markt Optionen verkaufen und nun gigantische Nachschussforderungen haben wie uns ein befreundeter Händler mitteilte. Des weiteren haben die amerikanischen Anleger während der letzten sechs Wochen fast 130 Milliarden US-Dollar aus Investmentfonds abgezogen und die Gelder größtenteils auf die von der Regierung mit 250.000 US-Dollar besicherten Konten geschichtet. Dies führte unweigerlich zu einer Todesspirale, da die Fonds alle Anlageklassen sei es Aktien, Anleihen oder Rohstoffe abverkaufen mussten um dadurch die Gelder für die Rückzahlungen an die Anleger generieren zu können. Dies führte dazu, dass auch die Banken und Hedge Fonds immer mehr Aktien und Futures verkaufen mussten um ihre Short-Positionen innerhalb der Puts zu verteidigen (genannt Deltahedging).

Am Rande möchten wir darauf hinweisen, dass die Versicherung der amerikanischen FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) der Einlagen auf amerikanischen Konten bis zu 250.000 US-Dollar nur eine psychologische Wirkung hat. Die Politiker möchten verhindern, dass die Leute ihre Gelder von den Banken abziehen und dadurch die Liquiditätsklemme noch verschlimmern. Genaugenommen verfügt die FDIC lediglich über 45 Milliarden US-Dollar die sie im Notfall verwenden kann um geschädigte Anleger zu bezahlen. Es wurden jedoch Konten mit Guthaben im Wert von etwa 4,5 Billionen versichert, was niemals ausgeglichen werden könnte. Deswegen hat auch die US-Regierung dazu gedrängt, dass Banken wie Merril Lynch oder Wachovia übernommen werden, da die Verpflichtungen die hieraus für die FDIC und den Staat entstehen würden niemals beglichen werden könnten.

Die zentrale Frage die sich nun stellt ist ob die Erholung von Freitag im Standard & Poors 500 Index eine langfristige Umkehr darstellt oder nur eine Bullenfalle ist?

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