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Vor dem großen Knall VII

20.10.2008  |  Rolf Nef
- Seite 2 -
Silber und Gold

Seit dem 15. August ist Silber um rund 50% gefallen, läuft aber in einen Keil hinein und mit divergentem Momentum. Beides sind Zeichen, dass der Abwärtstrend in einer Schlussphase ist.

Leser meiner Zeilen wissen, dass Silber enorm knapp ist. Verglichen mit den Zahlen der monetären Basis und wie die erweitert werden könnte, ist das Preispotential enorm und nicht quantifizierbar. Mit dem Preissturz ist es relativ zu Gold noch billiger geworden als am Anfang des Silber-Bullmarktes 2003.

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Die Korrektur von Gold ist viel weniger tief ausgefallen als die von Silber. Wahrscheinlich endete die Korrektur am 11. September. Der Markt ist zwar zurück im Bull Trend, aber noch nicht ausgebrochen. Der Vergleich mit den Monetären Basen gilt ebenso wie mit dem Silber, auch wenn der Goldmarkt wesentlich breiter ist.

Vor allem gilt, dass neu gedrucktes Geld immer in den aktuellen Bullmarkt geht. Während das in den 70er Jahren Rohstoffe (Inflation) waren, in den 80er und 90er Jahren Aktien und Obligationen (Disinflation), begann ab 2000 der Bullmarkt von realem cash, zuerst in Gold und ab 2003 auch Silber. Dass gleichzeitig die Rohstoffe und Immobilien (Inflation), Aktien und Obligationen (Disinflation) sowie die monetären Metalle Gold und Silber (Deflation) im Preis stiegen, hat verwirrt. Noch verwirrender wurde es, als ab März 2008 nicht nur die Rohstoffe einbrachen, sondern auch Gold und vor allem Silber. Das Geld fliesst jetzt vor allem in kurzlaufende Staatsanleihen, Gold- und auch Silbermünzen. Gold und Staatsanleihen sind die Klassiker der vergangenen Deflationen von 1835 und 1929. Staatsanleihen werden noch zu Tausenden von Milliarden auf den Markt kommen, nur um die jetzt angekündigten Rettungsprogramme zu finanzieren.

Technisch gesehen sind sie längst im Bär Markt. Die Übergangsphasen sind immer verwirrend. Als im Januar 1980 Gold und Silber einbrachen (Ende Inflation), dauerte es bis August 1982 (Beginn Desinflation), bis die Akteinmärkte loslegten. Ironischerweise war es der fast-Zusammenbruch von Mexico, der die Fed zum schnellern laufen lassen der Druckerpresse brachte (nicht um Mexico zu helfen, sondern den US-Banken, die die Gläubiger waren). Die Situation heute ist nicht unähnlich, nur dass Gold und Silber bereits im Bull Markt sind und vor allem viel engere Märkte sind als Aktienmärkte und die Notenbanken aggressiver die Schleusen öffnen müssen als wegen der Mexico Krise von 1982, weil heute die Industriestaaten vor der Pleite stehen. Stimmt zudem die Analyse mit den gedrückten Edelmetallmärkten nur halbwegs, kommt noch mehr Feuer unter den Kessel. Könnte es explosiver sein? Ich wüsste nicht wie. Auch wenn die Schätzung der Silberbestände um den Faktor 10 (zehn) falsch ist, ist es immer noch weniger als die Ausbuchung des UBS-Schrottes.

Hier noch ein Argument für eine potentielle Preisexplosion: die langfrist Grafik für Gold zeigt ein ständiges Zunehmen des Multiplikators für die letzte Phase des Goldbullmarktes (1869 mal 5, 1976 mal 8). Ebenso verläuft die gesamte Marktentwicklung seit 1800 mit einer einzigen Ausnahme in Fibonacci Zahlen. 2009 ist 8 Jahre von 2001, der Start von Welle 2 des gegenwärtigen Bulls und eigentlich der natürlich Anfang des Bulls (21 Jahre nach dem Top 1980). Ist 2009 die Bewegung von 1934 zu Ende, also III? Selbst wenn die Entwicklung nur so wäre wie 1869 (mal 5), käme man auf 2.800 US$. Wo wäre wohl Silber?

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Ist Vater dieser Analyse meine Position, physisch Gold und lange Silberoptionen?

Was ist mein Plan B? Kein Kauf auf Kredit, also kein Margincall und halten des Hebels. Wie viel eines Portfolios steckt man in eine solche Strategie? 1%, 2%, 5% 10% oder mehr? Das überlass ich jedem Investor selbst.


© Rolf Nef
Manager Tell Gold & Silber Fonds, www.tellgold.li



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