Silbermarkt in Erwartung eines Bankenkollaps
28.10.2008 | Clive Maund
Wenn wir einen Bärenmarkt so definieren, dass es unterhalb der fallenden, langfristigen Durchschnitte preislich zu einer Abfolge von immer niedrigeren Tiefständen kommt, dann befindet sich Silber in einem Bärenmarkt - gemessen am Dollar, am Euro und den meisten anderen Währungen. Es lohnt sich jedoch zurückzudenken. Gold und Silber fielen Mitte der 70er Jahre in Bärenmärkte, die sich jedoch als heftige Korrekturen innerhalb großer Bullenmärkte herausstellen sollten - in den späten 70ern gewannen sie wieder an Fahrt und beschleunigten sich hin zu parabolischen Blowoff-Tops.
Grundsätzlich gilt: Falls es die "Obrigkeiten" - also jene Menschen, die für das Entstehen der aktuellen Finanzturbulenzen verantwortlich sind (oder diese zuließen) - schaffen sollten, die Sachen wieder in die Hand zu bekommen und das Bankensystem ausreichend zu stabilisieren, so dass sie sich wieder voll und ganz auf ihr ehemaliges Hobby, das Gelddrucken, konzentrieren können (gehen wir zudem davon aus, dass sie sich durch das Minenfeld aus Derivaten navigieren können), dann müssten Gold und Silber wahrscheinlich auch ihren Weg nach oben fortsetzen.
Zurzeit ist der Silbermarkt ziemlich in der Defensive, was sich an den Preisrückzügen zeigt, die es sogar tiefer unter den fallenden 50-Tage-Durchschnitt geschafft haben. Trotzdessen, dass Silber ganz offensichtlich stark überverkauft ist und nur noch knapp über einer wichtigen Unterstützung liegt, so gibt es von hier - unter günstigen Bedingungen - die Möglichkeit eines heftigen Anstiegs. Die hässliche Realität im Markt ist, dass sich Silber in der jüngsten Vergangenheit eher wie ein Basismetall als wie ein Edelmetall verhalten hat.
Auf den langfristigen Chart können wir sehen, wie Silber ein Unterstützungsniveau nach dem anderen nach unten durchbrochen hat - bis hinunter auf das wichtige Sommertief von 2006 und auch dieses. Das hatte jedoch überraschenderweise nicht den Effekt, dass die langfristigen Durchschnitte in bärisches Gebiet übergeschwungen sind. Dennoch ist es jetzt im Vergleich zu diesen Durchschnitten stark überverkauft und es kommt in einer starken Unterstützungszone an, die wahrscheinlich - unter günstigen Marktbedingungen, wie zum Beispiel eine Umkehr beim Dollar - zu einem starken Anstieg führen wird.
Der 6-Monate-Chart zeigt detailliert den wilden Abwärtstrend, der nach dem Scheitern der Schlüsselunterstützung bei 16 $ folgte. Als Zeichen, dass sich das Blatt für Silber wendet, wird ein Preis abzuwarten sein, der den 50-Tage-Durchschnitt nach oben durchbricht (blaue Linie). In der Folge müsste dieser Indikator dann nach oben gehen.
Viel Gerede über die Papiermärkte macht gerade die Runde, ganz besonders über die COMEX, dahingehend, dass sie schwer manipuliert sei und die Preise gedrückt werden. Auch soll dies der Grund sein, warum es derzeit so hohe Aufschläge auf physisches Silber gibt - bei Münzen wie auch Barren. Falls es stimmt, dann ist das Entstehen von gutlaufenden Schwarzmärkten zu erwarten, die die Papiermärkte als zunehmend irrelevant hinter sich lassen oder diese zwingen werden, die Differenz aufzuholen.
Man könnte jedoch auch behaupten, dass die hohen Aufschläge durch einen harten Kern von "Survivalists" ausgelöst wurden, die physische Bestände in Erwartung eines Bankenkollaps kaufen - und sollte es nicht dazu kommen, möglicherweise weil viele Banken nationalisiert werden, dann werden die Aufschläge in der Folgezeit auch zurückgehen.
© Clive Maund
www.clivemaund.com
Der Artikel wurde am 26.10.2008 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Grundsätzlich gilt: Falls es die "Obrigkeiten" - also jene Menschen, die für das Entstehen der aktuellen Finanzturbulenzen verantwortlich sind (oder diese zuließen) - schaffen sollten, die Sachen wieder in die Hand zu bekommen und das Bankensystem ausreichend zu stabilisieren, so dass sie sich wieder voll und ganz auf ihr ehemaliges Hobby, das Gelddrucken, konzentrieren können (gehen wir zudem davon aus, dass sie sich durch das Minenfeld aus Derivaten navigieren können), dann müssten Gold und Silber wahrscheinlich auch ihren Weg nach oben fortsetzen.
Zurzeit ist der Silbermarkt ziemlich in der Defensive, was sich an den Preisrückzügen zeigt, die es sogar tiefer unter den fallenden 50-Tage-Durchschnitt geschafft haben. Trotzdessen, dass Silber ganz offensichtlich stark überverkauft ist und nur noch knapp über einer wichtigen Unterstützung liegt, so gibt es von hier - unter günstigen Bedingungen - die Möglichkeit eines heftigen Anstiegs. Die hässliche Realität im Markt ist, dass sich Silber in der jüngsten Vergangenheit eher wie ein Basismetall als wie ein Edelmetall verhalten hat.
Auf den langfristigen Chart können wir sehen, wie Silber ein Unterstützungsniveau nach dem anderen nach unten durchbrochen hat - bis hinunter auf das wichtige Sommertief von 2006 und auch dieses. Das hatte jedoch überraschenderweise nicht den Effekt, dass die langfristigen Durchschnitte in bärisches Gebiet übergeschwungen sind. Dennoch ist es jetzt im Vergleich zu diesen Durchschnitten stark überverkauft und es kommt in einer starken Unterstützungszone an, die wahrscheinlich - unter günstigen Marktbedingungen, wie zum Beispiel eine Umkehr beim Dollar - zu einem starken Anstieg führen wird.
Der 6-Monate-Chart zeigt detailliert den wilden Abwärtstrend, der nach dem Scheitern der Schlüsselunterstützung bei 16 $ folgte. Als Zeichen, dass sich das Blatt für Silber wendet, wird ein Preis abzuwarten sein, der den 50-Tage-Durchschnitt nach oben durchbricht (blaue Linie). In der Folge müsste dieser Indikator dann nach oben gehen.
Viel Gerede über die Papiermärkte macht gerade die Runde, ganz besonders über die COMEX, dahingehend, dass sie schwer manipuliert sei und die Preise gedrückt werden. Auch soll dies der Grund sein, warum es derzeit so hohe Aufschläge auf physisches Silber gibt - bei Münzen wie auch Barren. Falls es stimmt, dann ist das Entstehen von gutlaufenden Schwarzmärkten zu erwarten, die die Papiermärkte als zunehmend irrelevant hinter sich lassen oder diese zwingen werden, die Differenz aufzuholen.
Man könnte jedoch auch behaupten, dass die hohen Aufschläge durch einen harten Kern von "Survivalists" ausgelöst wurden, die physische Bestände in Erwartung eines Bankenkollaps kaufen - und sollte es nicht dazu kommen, möglicherweise weil viele Banken nationalisiert werden, dann werden die Aufschläge in der Folgezeit auch zurückgehen.
© Clive Maund
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Der Artikel wurde am 26.10.2008 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.