Kollateralschäden des Finanz-Tsunami
28.10.2008 | Hans Jörg Müllenmeister
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Kommt es zum Äußersten, würden sämtliche in Umlauf befindlichen Papierwährungen so bewertet wie schon zu früheren Zeiten - nämlich als Anspruch auf Gold (Goldstandard). Wehe, wenn ausländische Gläubiger ihre US-Schatzbriefe liquidieren. Dann wäre die US-Notenbank gezwungen, diese aufzukaufen. Die hierzu erforderliche Geldmenge müßte gigantisch sein: der Goldpreis stiege ins Unermeßliche. Dabei kann der innere Wert des Goldpreises dauerhaft niemals auf Null fallen, denn eine produzierte Unze kostet inzwischen rund 500 US-D. Zur Zeit wird Geld geflutet, was das Zeug hält! 2008 kam es zu auffälligen Veränderungen bei den Wachstumsraten der Geldmengen. Die US-Geldmenge M1 blähte sich auf; die 52-Wochen-Rate stieg in einem Monat von 0,6% auf 11%. Auch in Europa leistet man sich gigantische Liquiditätsspritzen und plustert die Geldmenge riesig auf. Derzeit versucht das US-Establishment mit brachialer Gewalt die Anleger am Vorabend der gigantischen Inflation aus allen Gold- und Silberanlagen heraus zu ekeln. Die Hochfinanz weiß sehr genau, dass nach einer Tabula rasa nur Gold Vertrauen gibt. Gerade jetzt, wo das gelbe Metall in den Keller rauscht, werden sich diese Mischpochen klammheimlich und gezielt mit Minengold eindecken, um am Tag x goldgedeckt dazustehen. Diese Trapper und Fallensteller sind unterwegs auf Shopping-Tour und klauben verkommen gemachte Minenwerte wie Peanuts auf.
Lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen und verrückt machen, wenn durch Manipulanten der Goldpreis rapide und immer pünktlich um 14 Uhr in NY um bis zu 60 US-D fällt. Inzwischen gibt es zwei Parallelwelten wie Ende der 60er Jahre: das gedrückte Goldpapieruniversum und das reale Golduniversum. Bis zu 50% Aufgeld und mehr muß man Mitte Oktober zahlen, um überhaupt etwa Silbermünzen zu ergatter. Während bei den Produzenten noch genügend Rohmaterial in Form von Granulat besteht, haben die Prägeanstalten Mühe, die steigende Nachfrage nach geformtem Edelmetall, z. B. Münzen zu liefern. Dieser Engpaß wird uns noch das ganze Jahr begleiten. Es bedarf keiner großen Phantasie, um sich eine Preisexplosion ab November vorzustellen - nachdem die Drückerkolonnen abgezogen sind. Diese haben auch die Industrieweißmetalle Platin und Palladium sogar unter ihren Gestehungskosten befördert. Wann hat es je diese Unmöglichkeit gegeben: der Kassapreis für eine Unze Platin liegt 400 Euro unter den Herstellungskosten, und Platin kostet fast soviel wie Gold!
Im Jahr 2000 brauchte man etwa 40 Unzen Gold, um einen Anteil am Dow-Jones-Index zu kaufen, heute sind dazu nur etwa 12 Unzen Gold nötig. Der Dow hat also im Vergleich zu Gold, etwa 70% an Wert verloren. In ein paar Jahren stehen Dow und Gold auf gleicher Augenhöhe, d. h. bei 1:1. Aktuell liegt der Goldpreis eklatant beim 80-fachen des Silberpreises. Da es weltweit etwa fünfmal mehr Gold als Silber gibt (5 Mrd. Unzen Au zu 1 Mrd. Unzen Ag), liegt der Gesamtwert der weltweiten Goldbestände um das 400-fache höher als der Gesamtwert der Silberbestände. Der Wert des gesamten Goldes beträgt 4000 Milliarden US-D, der des Silbers liegt bei nur 10 Milliarden US-D. Wenn Sie können, tun Sie Ihrer Geldkaufkraft was Gutes, kaufen Sie die relativ preiswerten Silberknubbel zu 1000-Unzen-Barren, die wegen ihres unhandlichen Gewichtes von 31 kg noch dazu ganovenunfreudlich sind.
Das Ausweiten der Geldmengen im Verein mit den Staatsgarantien bedeuten eine noch größere Verschuldung; das ist Humus für Gold und Silber. Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass die globale Hyperinflation bereits schon 2009 einsetzten könnte. Zuvor könnten die Währungs-Mischpochen kurzfristig den Euro zum Dollar herunter stoßen; denkbar ist auch, dass der Dollar zum Euro verkommt. In den kommenden Monaten könnten sogar die Notierungen an den Weltbörsen anziehen. Die gewaltige Inflationierung der Notenbanken ist die versteckte Antriebsfeder der neuen Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt. Eine zuvor eingeschaltete Deflationsphase verschleiert die Inflation. Lassen Sie sich nicht täuschen: Die augenblickliche Pseudostärke des Dollar zum Euro kommt dadurch zustande, weil viele Investoren und Fondgesellschaften massiv US-Anlagen verkauften. Dadurch entstand eine erhebliche Nachfrage nach dem Dollar. Womöglich kommt es an den Aktienmärkten zu einer Scheinhausse - inflationsbereinigt wäre indes der Anstieg deutlich geringer.
Simbabwe ist mit 231 Millionen Prozent ein Vorreiter der kommenden Hyperinflation. Für einen normalen Einkauf auf dem Markt muß man hier rund 20 kg an Papiergeld-Notenbündeln hin karren. Der Kaufpreis wird nicht abgezählt, sondern abgewogen. Nach der bevorstehenden weltweiten Hyperinflation 2012, wird man ein neues Finanzsystem installieren. Es wird genau so konstruiert sein und weiterhin auf den Zinseszinseffekt beruhen und deswegen in einigen Jahrzehnten wieder untergehen. Anfangs wird es auf die Golddeckung beruhen, um dem Volk Vertrauen einzuflößen. Aber jedes auf Zins fußende System kann nur für einen gewissen Zeitraum funktionieren. In der Spätphase des Zinssystems wirkt sich der exponentielle Anstieg des Zinseszinseffekt dramatisch auf die Gesamtschulden aus. Real kann die Verschuldung nicht mit der Zinseszinskurve ins Unendliche wachsen, denn zuvor kollabiert das System.
Bedenken Sie die Folgen, wenn die Finanzwelt implodiert. Schon jetzt bricht die Realwirtschaft ein. Der akute Kollaps der US-Realwirtschaft führt unvermeidlich in den Staatsbankrott. Die US-Bürger haben so gut wie nichts gespart; und wenn sie in einen Rentensparplan einzahlen, dann verweht dessen Wert im Börsenkrach. Die Immobilienpreise fallen weiter: mit jedem Tag werden die Hausbesitzer ärmer, die sich daran gewöhnt hatten, ihren Lebensstandard mit Krediten auf die Wertzuwächse ihres Immobilienbesitzes zu finanzieren. Nicht mehr lange, und die Autobauer in USA wie GM sind Pleite - die Pensionskassen sind leergefegt. Hunger, auch der Hunger nach weiteren Krediten macht sich dann breit, tumultartige Szenen werden sich ausweiten. Die Arbeitslosigkeit wird virulent um sich greifen. Schon Ende 2008. Ein ungewohntes Bild im Land der Tausend Unmöglichkeiten. Selbst ein Krieg ist nicht auszuschließen. Den schalten die Politiker gern vor dem totalen Desaster - als Erklärungsmodell, warum alles so schlecht wurde.
Die Finanzkrise hat uns verunsichert, aber sie kann umweltschonend durchgeführt werden. Warum sollte man nach der Währungsreform altbackene Geldscheine im neuen Gewand verteilen. Warum also ganze Wälder abschlachten für neue bunte Scheine? Mit der modernen Elektronik läßt sich die gute alte Kreditkarte aufpeppen und gleich mehrfach nutzen. Dumm ist nur, dass sich diese Karten von nichtstaatlichen Ganoven manipulieren lassen. Die Datenträger sollten aber vor allem todsicher sein. Ach ja, schadlos haben bereits unsere geliebten Haustiere ihren Chipausweis implantiert bekommen - genau davon träumt die Machtclique auch bei den Menschen. Und man könnte diese Chip-Implantate sogar mehrfach nutzen, sie mit medizinischen Überwachungsfunktionen anreichern. Denkbar wären auch Minitanks im Chip, die gewisse Substanzen in den Körper entlassen. Auf Knopfdruck, versteht sich, zur drastischen Senkung der Körpertemperatur - natürlich nur, um gezielt Terroristen per GPS-Signal "abzuschalten". Achtung: die Finanzkrise läßt nicht nur Ihr sauer verdientes Geld verdunsten, sie raubt auch Ihre Freiheit!
Und hier ein bescheidender Ausblick auf die nahe Zukunft: Zusammenschluß des nordamerikanischen und südamerikanischen Kontinents zu einer einheitlichen Währungszone, nachfolgend Zusammenschluß von Amerika mit Europa. Weitere Verstaatlichungen der Banken in Europa. Rasantes Ausweiten einer flächendeckenden Überwachung durch schleichende Entdemokratisierung; Aufbau einer Militärdiktatur. Möglicher Krieg im Nahen und Mittleren Osten.
Die Zeit wird knapp. Sorgen wir vor. Wir sollten bewußter leben und uns nichts für spezielle Gelegenheiten aufheben, genießen wir jeden Tag, den wir erleben, als eine besondere Gelegenheit. Streichen wir Redewendungen wie "später", "irgendwann", und "nicht jetzt" aus unserem Wortschatz. Bleiben wir Mensch.
Pro domo: Wenn Sie sich in aller Ruhe zu Weihnachten fundiert und ausführlicher über diese unsere Welt und die Zukunftsaussichten informieren möchten, lesen Sie:
"Erlebtes Universum"
Tatsachen, Phänomene, Mysterien, Edelsteine und Zukunftsmetalle.
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© Hans-Jörg Müllenmeister