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Nachdem sich der Staub gelegt hat, steht Gold gut da

16.12.2008  |  Redaktion
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Das hatte jedoch trotzdem seit September bereits ein Wachstum von ungefähr 100-200 Milliarden Dollar zusätzlichen Geldes, erzeugt vom Bankensystem, zur Folge. Die Deflation hat sich bislang noch nicht blicken lassen, und ich gehe nicht davon aus, dass sie überhaupt auftauchen wird. Ich gehe davon aus, dass die Geschichte das nur als eine weitere Panik verbuchen wird.

Die amerikanische Zentralbank hat gerade zwei weitere Programme bekannt gegeben, die weitere 800 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen sollen, und das noch ehe der gewählte Präsident Obama sein Konjunkturprogramm zusammenpacken kann.

Reuters zitiert den Chefökonom von Wachovia: "Manch einer macht sich jedoch Sorgen, dass die stark anwachsenden Kosten für die Maßnahmen, die das Potenzial haben, auf einige Billionen Dollar anzuwachsen, irgendwann eine Inflation auslösen könnten." "Langfristig sind die Inflation und die Inflationssorgen vielleicht ein Thema", sagt John Silvia, Chefökonom bei Wachovia Securities in Charlotteville, N.C. "Es könnte eventuell sein, dass es zu viel des Guten ist."

Was meinen Sie?

Noch inflationärer ist meiner Ansicht nach nur die Tatsache, dass die Fernsehsprecher davon ausgehen, dass die jüngsten Maßnahmen der Zentralbank einfach noch nicht ausreichen. Sie klagen darüber, dass die Programme keine direkten Aufkäufe von Kreditkartenschulden und Hypotheken am sekundären Markt umfassen und dass die Zentralbank keine weiteren Hypotheken mit Fälligkeiten von mehr als einem Jahr kaufen wird. Vor gar nicht langer Zeit, hat die Zentralbank nie irgendetwas anderes gekauft als Schatzpapiere.

Goldbullen werden versuchen, die Schatzkammern der Comex auszuräumen, indem sie die Auslieferung ihrer Dezember-Futureskontrakte (19. Dez.) erzwingen. Wer kann schon sagen, wie das laufen wird? Ich kann es nicht. Aber es wird sehr interessant werden, das zu beobachten.

Fakten: Das "open interest" bei Futures-Kontrakten auf die Comex ist auf das geringste Niveau seit Sommer 2005 gefallen, und durchbrach damit einen allgemeinen Aufwärtstrend in diesem Gebiet seit 2001. Aus Sicht der Widerspruchsgeister neigt die kurzfristige Talsohle in diesen Zahlen dazu, die Käufer gegenüber den Verkäufern zu bevorzugen. Doch die Statistik ist seit der letzten Hälfte von 2007 in den Himmel geschossen - sie ist vom oberen Kanal der Charts ausgebrochen, und hat dem Aussehen nach eine Blase erzeugt. Das aktuelle Extrem könnte ganz einfach eine symmetrische Reaktion auf dieses Extrem sein.

Dennoch ist das genau genommen eine unerfreuliche Tatsache, falls es einen andauernden neuen Trend darstellt. Es ist verlockend, davon auszugehen, dass die Gefahr eines Angriffs auf die Futures-Kontrakte einen Verkaufsdruck ausübt.

Es ist wahr, dass der Handel seine Verkaufspositionen prompt liquidiert hat. Aber die Fonds erhöhen ihre Verkaufswetten und die Liquidation der Überbestände gestaltet sich so, dass der bereinigte Verkaufssatz sich seit dem Tief Mitte September kaum gerührt hat - und das ist zufällig das Niveau, das mit den strategischen Kaufpunkten zu sieben weiteren kritischen Augenblicken zusammenfällt, seit der Zyklus im Jahr 2001 begonnen hat.

Doch der Nachweis dieser Statistik für Gold ist deswegen einzigartig, weil Geschäftshäuser während Bärenmärkten eigentlich dazu neigen, dass sie alles in allem die meiste Zeit (fälschlich) auf Hausse setzen.

Im Grunde genommen sehen bei Gold die Bedingungen einfach noch nicht so aus, als seien sie reif für einen Bären. (Ein Bärenmarkt würde bedeuten, dass die Goldpreise auf bis zu 500 Dollar zurückfallen.)

Ich glaube nicht daran, dass die COTs (Commitment of Traders report, veröffentlicht von CFTC) wirklich einen prophetischen Wert haben. Sie sagen uns nur, ob der Markt sich in die eine oder andere Richtung zu weit ausgedehnt hat. Sie sagen uns jedoch nichts darüber, wie lange diese Bedingung anhalten wird.

Gerade im Moment ist die Struktur des Marktes gesund. Der Handel deckt seine Verkäufe, die Fonds verkaufen und die Zahlen sind im Grunde genommen zu Gunsten der Bullen. Der Widerspruch zum "open interest" macht mir ein wenig Sorgen, aber das könnte sich durch einen Zusammenbruch des Spread-Handels in Verbindung mit verschiedenen Indexprodukten erklären lassen.

Im jüngsten Bericht des World Gold Council, wurde etwas Derartiges geäußert, als es darum ging, den Einbruch des Goldpreises vor dem Hintergrund einer steigenden physischen Nachfrage zu erklären. Im Bericht über die Goldnachfrage im dritten Quartal stellt das World Gold Council fest, dass die Nachfrage sowohl nach Schmuck als auch nach Gold als Anlagemöglichkeit gegenüber dem letzten Quartal und gegenüber dem letzten Jahr gestiegen ist.

Ich möchte die verwendete Methode hier nicht kritisieren, außer in dem Punkt, dass sie chronisch die Nachfrage nach Gold als Anlage unterschätzt und die Nachfrage nach Schmuck überschätzt. Die Berücksichtigung der ETFs beweist das.





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