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Peak Gold ...

17.01.2009  |  Dr. Jürgen Müller
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Höhere Goldförderung möglich?

Die Fragestellung, ob das derzeitige Förderniveau nochmals nach oben gesteigert werden kann, erscheint demnach gerechtfertigt. Geht man von einer perfekten Glockenkurve aus (z.B. einer Gauss-Verteilung), so befindet sich der Peak-Punkt logischerweise immer bei 50% der Gesamtförderung. Anstieg und Abfall haben die gleiche zeitliche Form. Dass dies bei der Förderung einer erschöpflichen Ressource kaum der Fall sein kann, wird klar, wenn man bedenkt, dass die Anstiegsphase primär durch technische und wirtschaftliche Entwicklungen beeinflußt wird, während die absteigende Phase zumeist physikalisch bzw. geologisch bestimmt ist. Um ein erstes mögliches Szenario zu entwickeln und kritisch zu hinterfragen, sollte es erlaubt sein, die bisherige Förderkurve aus Abb. 2 einfach in die Zukunft zu spiegeln.

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Abb. 4: Bisherige Goldförderung mit Projektion in die Zukunft


Die Gesamtförderung könnte sich nach diesem zeitlichen Szenario also in einem Bereich von rund 290.000 Tonnen bewegen (146.000 Tonnen mal zwei). Abb. 4 zeigt zudem, dass sicherlich noch weit bis ins 22. Jahrhundert hinein industrieller Goldbergbau betrieben werden kann und werden wird. Allen Kritikern der Peak-Theorie, die sagen, dass es noch sehr lange neues Gold geben wird, stimme ich daher explizit zu. Ökonomisch entscheidend ist jedoch nur die Relation von Angebot und Nachfrage.

Lassen Sie uns nun gemeinsam die erste simple Theorie aus Abb. 4 hinterfragen. Einige Experten haben bereits in der Vergangenheit Abschätzungen geäußert, wie viel Gold im industriellen Maßstab bergbaulich noch zu gewinnen sein wird. Prof. Rudolf Saager von der ETH Zürich und Inhaber der Terraconsult AG schätzt, dass noch ca. 100.000 Tonnen zu gewinnen sein werden [4]. Dr. Bruno Bandulet schreibt in seinem aktuellen Buch "Das geheime Wissen der Goldanleger", dass 2/3 der bekannten Goldreserven bereits abgebaut wären [5]. Geht man von besagten 146.000 Tonnen aus, bedeutet dies, dass noch 73.000 Tonnen übrig wären. Die amerikanische Statistikbehörde US Geological Survey gibt in ihrem aktuellen Goldbericht aus, dass die bekannten Ressourcen 90.000 Tonnen betragen würden [6].

Das Gesamtbild stellt sich demnach so dar, dass bisher rund 150.000 Tonnen ausgegraben wurden und vermutlich noch bis zu 100.000 industriell ausgegraben werden können. Alleine aus dieser Überlegung heraus wird klar, dass wir derzeit sehr wohl bereits an einem Peak angekommen sein müßten, da bereits weit mehr als 50% des Goldes gefördert wurde.


Exploration der Minenunternehmen

In diesem Zusammenhang sind einige aktuelle Tendenzen von großer Wichtigkeit, da sie das zuvor gesagte weiter untermauern. Im Jahr 2002 erreichten die globalen Ausgaben für die Exploration der Minenunternehmen mit rund 2 Milliarden USD ein Tief. Seitdem stiegen diese Ausgaben auf mehr als das 5-fache an, siehe Abbildung 5. Von diesen 10 Milliarden Dollar entfielen im Jahr 2007 mit 42% fast die Hälfte der Gelder auf die Suche nach Gold (36% auf Basismetalle, 10% auf Diamanten, 3% auf die Platin-Gruppe, Rest 9%) [7].

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Abb. 5: Weltweite Ausgaben der Minenunternehmen für die Exploration,
Quelle: Metals Economics Group [7]


Trotz dieser enormen Erweiterung der Explorationstätigkeit, wurden nur sehr wenige neue sog. "major discoveries" verzeichnet (Entdeckung von großen Goldlagerstätten).

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Abb. 6: Entdeckungsrate von Goldlagerstätten über 2,5 Millionen Unzen
1995 - 2005, Quelle: Metals Economics Group





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