Niedrige Volatilität deutet auf einige große Bewegungen am Markt hin!
23.03.2005 | Dr. Marc Faber
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Anleihen fallenDaher lehne ich mich an den Ausblick, dass die nächste "große Bewegung" bei den Anleihenkursen, durch das Risiko von höherer Inflation und höheren kurzfristigen Zinsen, eher nach unten angemessen wäre. Es ist unnötig anzumerken, dass steigende kurz- und langfristige Zinsen nicht günstig für den Immobilienmarkt wären.
Ich habe die Verwundbarkeit von sub-prime Gläubigern zuvor hervorgehoben. Robert Prechter erstellte kürzlich eine Wert eines sub-prime Gläubiger Index, welche die Aktienmarktentwicklung von einigen sub-prime Gläubiger Unternehmen misst.
Tatsächlich scheinen alle Finanzinstitute inklusive Fannie Mae, und Hypotheken, Kreditkarten und sub prime Gläubigern, und unter Voraussetzung von finanzieller Garantierter Produkte wie Capital One Financial (COF), Countrywide Financial (CFC), Accredited Home Lenders (LEND), New Century Financial Corp (NEW), MBIA Inc. (MBI), MBNA (KRB) umzukippen. JP Morgan Chase (JPM) - starkem Risiko von Derivaten ausgesetzt - entwickelt sich auch nicht gut.
Wie zuvor beobachtet ist Stärke bei Ölaktien und Schwäche bei Finanzwerten gewöhnlich kein speziell günstiges Omen für die Aktienmärkte. Zusätzlich dazu ist Schwäche bei den Aktien von Hypothekengebern kein positiver Indikator für die Immobilienindustrie. Wir haben einige dieser oben erwähnten Finanzaktien leerverkauft und wir werden versuchen die Hausbauer bei jedem Anzeichen von Schwäche von der short Seite anzugreifen.
Wie man anhand der oben angegebenen Zahlen sehen kann, hat sich der S&P Homebuilding Index seit 2000 verzehnfacht und scheint extrem überspannt zu werden. Dies beleuchtete ich speziell in Hinblick auf die Schwäche der Finanzaktien.
Was ist mit Industrierohstoffen? Es gibt eine enge Korrelation zwischen Foreign Official Dollar Reserves (FODOR) und Crude Oil Nachfrage (dieselbe Korrelation existiert zwischen Foreign Official Dollar Reserves und den Preisen für Industrierohstoffe).
Das Wachstum der FODOR ist rückläufig, welches das Argument der knappen Liquidität, das ich oben tätigte, bestätigt. Und da es eine enge Korrelation zwischen Ölnachfrage und Industrierohstoffen gibt, würde ich annehmen, dass unter normalen Umständen Öl und andere Rohstoffpreise sich in der nahen Zukunft verlangsamen werden.
Ich betone unter “normale Umständen”, weil die Ölpreise weiter viel weiter steigen könnten, falls die geopolitischen Spannungen steigen. Im speziellen sind Luftangriffe auf den Iran und Syrien zu einer deutlichen Möglichkeit geworden und könnten zu steigenden Preisen führen. Ich muss auch zugeben, dass der Kupferpreis kürzlich aus seinem jährlichen Trading Range nach oben ausgebrochen ist.
Getreide sieht viel versprechend aus
Jedoch ist der Ausbruch nicht sehr befriedigend und könnte sich möglicherweise als eine falsche Ausbruchsbewegung herausstellen. Ich möchte ebenso hinzufügen, dass wenn sich das FODOR Wachstum verlangsamt, der US-Dollar zur Stärke tendiert. Während ich bei Industrierohstoffen vorsichtig bleibe, behalte ich meine positive Haltung für das Getreide bei, über die wir vor einem Monat geschrieben haben. Weizen, Mais und Sojabohnen haben kürzlich alle viel Stärke gezeigt und wir würden jede Schwäche als seine Kaufgelegenheit nützten.
Ich habe zuvor erwähnt, dass seit Oktober 2003 alle Assetklassen inklusive Aktien, Anleihen, Kunst, Rohstoffe und Immobilien im Gleichtakt inflationiert wurden. Im gleichen Zeitraum sind die Volatilität und die Anleihenspreads auf ein solch noch nie da gewesenes Tief gefallen, während die Stimmung zwischen den Investoren entweder sehr bullisch oder letztendlich sogar extrem selbstgefällig ist. Dies würde für mich heißen, dass die Risiken gestiegen sind und, dass die nächste "große Bewegung" am Anlagemarkt abwährts gehen könnte.
Zum Abschluss sollten wir nicht vergessen, dass der Januar in den USA ein Verlustmonat für die Aktienmärkte war, was gewöhnlich ein sehr verlässlicher Indikator für die Marktrichtung innerhalb des Jahres ist. Während ich somit Erholungspotential für die US-Aktienmärkte bis Mitte April einräume, könnte das limitierte Aufwärtspotential zu einem Zeitpunkt den Startschuss für einen starken Anstieg der Abwärtsvolatilität geben.
Folglich würde das beschränkte kurzfristige Aufwärtspotential das möglicherweise in den Anlagemärkten immer noch existiert, die hohen Risiken beim Kauf von US-Aktien und anderen sehr stark überspannten Anlageklassen (Immobilien in den USA und Industrierohstoffe) an diesem Punkt, meiner Meinung nach kaum rechtfertigen.
© Dr. Marc Faber 2005
Der Originaltext ist am 17. März 2005 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong ) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.