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Gerechtfertigt

11.02.2009  |  Theodore Butler
Neue Angaben von der CFTC liefern das bis jetzt deutlichste Beweismittel für Manipulation im Goldsektor; sie rechtfertigen daher die Position der GATA (Gold Anti-Trust Action Commitee), die dies schon seit Langem behauptet. Ich hoffe und erwarte, dass die GATA (sie wird von Bill Murphy und Chris Powell geleitet; Ed Steer, ein Direktor, ist ein enger Freund) diese Hinweise aufnehmen wird. Sie soll alles in ihrer Macht stehende tun, damit den Manipulatoren mit diesen Indizien das Maul gestopft und die Manipulation bei Gold und Silber beendet wird.

Ich möchte weitere Indizien für eine Manipulation bringen, mit der Absicht, die Angestellten der Vollzugsabteilung der CFTC von der Existenz dieses fortlaufenden Verbrechens zu überzeugen. Etwas überraschend möchte ich hier alle Goldbefürworter und - investoren aufrufen, sich diese Indizien ganz genau anzuschauen, da sie sich hauptsächlich auf den Handel mit Gold-Futures an der COMEX beziehen. Die Indizien kommen aus erster Hand, aus den Angaben der CFTC selbst - in Form ihres wöchentlich erscheinenden Commitment of Traders Reports (COT) und des monatlich erscheinenden Bank Participation (BP) Reports.

Der Bank Participation Report nach Stand vom 3. Februar zeigt, dass drei oder weniger US-Banken eine Rekordposition bei den Gold-Futures in Höhe von 111.190 Kontrakten halten (über 11 Millionen Unzen); das ist ein Anstieg von 28.690 Kontrakten seit dem Januarbericht. Die letzte Rekordposition bei den Leerverkäufen durch US-Banken ließ sich mit 86.398 Kontrakten im Bank Participation Report von August feststellen.

www.cftc.gov/marketreports/bankparticipation/index.htm

Die aktuelle Short-Position, gehalten von zwei oder drei US-Banken, ist also fast 30% größer als die vorhergehende Rekordposition. Nachdem die August-Rekordposition aufgetaucht war, fielen die Goldpreise um fast 200 $ während der folgenden zwei Monate. Wird das wieder passieren? Ich weiß es nicht. Eins weiß ich aber: Sollten die Goldpreise einen deutlichen Einbruch erleiden, dann nur, weil die Manipulation dieser zwei oder drei US-Banken erfolgreich verlaufen ist.

Lassen Sie mich bitte die konzentrierten Short-Positionen bei Gold und Silber ins rechte Licht rücken. Wie aus den BP-Bericht von Februar hervorgeht, hielten eine oder zwei US-Banken einen 29%igen Anteil am COMEX-Silbermarkt, und zwei oder drei US-Banken hielten einen 32,1%igen Anteil bei den COMEX-Gold-Futures. Von den 73 Märkten, die in diesem Bericht auftauchen, gibt es keinen anderen Markt, der auch nur annähernd einen so hohen prozentualen US-Bankenanteil aufweist wie es in den Märkten für Silber und Gold der Fall ist - mit Ausnahme natürlich des kleinsten gelisteten Marktes - des 90-Tage EuroYen Tibor (Auch wenn ich seit 35 Jahren Erfahrung mit Futures habe, so weiß ich doch nicht, was das ist - und ich will es auch gar nicht wissen.).

Führen Sie sich doch bitte vor Augen, dass die Hunt Brothers und deren Partner eine Futures-Position von unter 10% aller damals ausstehenden Silber-Futures-Kontakte hatten (COMEX und CBOT zusammen) und wegen Manipulation verurteilt wurden. Weshalb sind denn dreimal so große Short-Positionen nicht manipulativ?

So groß die aktuellen prozentualen Marktanteile der ein, zwei oder drei US-Banken auch sein mögen, diese Prozentzahlen sind dennoch deutlich untertrieben, weil zum gesamten Open Interest auch Spread-Positionen gehören. Rechnet man alle Spread-Positionen heraus (Non-Commercials wie auch Commercials), so steigt der Marktanteil der einen oder der zwei US-Banken beim Silber auf 41,5% - und beträgt nicht mehr 29%. Beim Gold liegt der Marktanteil der zwei oder drei US-Banken in Wirklichkeit bei 45% und nicht 32,1%. Wie können denn nur ein oder zwei Händler einen 45 %igen Anteil an ganz gleich welchem Markt halten und dennoch nicht manipulativ sein?

Vergleicht man für Gold und Silber den Marktanteil der einen, zwei oder drei US-Banken mit der Gesamtanzahl der hier Handel treibenden Commercials, dann ist das Ergebnis wahrlich schockierend. Beim Silber kommen die eine oder die zwei US-Banken auf mehr als 81,6% aller Netto-Short-Positionen der Commercials insgesamt. Beim Gold kommen die drei oder weniger US-Banken auf mehr als 62,3% aller Commercial-Short-Positionen. Mit einem solchen Löwenanteil dominieren und kontrollieren diese Big Banks komplett die Gold- und Silbermärkte.

Und schließlich kann ich, nach einem Vergleich der betreffenden COT- und BP-Berichte vom 6. Januar bis 3. Februar, noch folgende Feststellung machen: Insgesamt betrachtet war der Anstieg der Silber- und Goldleerverkäufe in der Kategorie der Commercials (2.500 Kontrakte für Silber und 28.000 Kontrakte für Gold) hauptsächlich die Folge von Leerverkäufen seitens der großen US-Banken. Das heißt also, dass weder die 5 bis 8 größten Händler, noch die 9+ Commercials (die Raptoren) ihre Positionen während dieses Zeitraum groß verändert haben. Fast alle Verkäufe bei Silber und bei Gold wurden durch die großen US-Banken getätigt. Stellen Sie sich nun folgende Frage: Wo würde der Preis von Gold und Silber liegen, hätten diese großen US-Banken nicht solche Mengen leerverkauft? Wie kann das keine Manipulation sein?

Es scheint klar, dass die CFTC aufgrund der Enthüllungen in meinem Artikel "Der rauchende Colt" mit ihren aktuellen Untersuchungen begonnen hat. Und weil Hunderte von Ihnen an die Kommission geschrieben haben. Ohne diese öffentliche Beteiligung hätte es keine Untersuchungen gegeben. Aber eine Sache hat mich schon immer stutzig gemacht: Warum stand Silber im Zentrum der Untersuchungen? Was ist mit Gold? Immerhin habe ich in meinem Artikel hervorgehoben, dass die extreme Short-Konzentration bei den Silber- wie auch bei den Gold-COMEX-Futures existiere. Zudem habe ich die Frage gestellt, wie es nur möglich sein kann, dass sich solche Konzentrationen nicht manipulativ auf beide Märkte auswirken. Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Der Silbermarkt ist der am stärksten manipulierte Markt der Welt. Aber Gold kommt gleich danach.





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