Gold: Zufriedenstellende Fortschritte gegenüber anderen Währungen
16.02.2009 | Clive Maund
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Im langfristigen Chart für Gold in Euro zeigt sich, wie gut sich das Metall macht, auch wenn man hier ebenfalls ganz deutlich sehen kann, wie überverkauft es ist. Diese Umstände sprechen für eine baldige Konsolidierung/ Reaktion. Zwar könnte Gold am Ende noch die obere Grenze des Kanals erreichen, sein aktuell überverkaufter Status deutet jedoch darauf hin, dass es im Verlauf einer Reaktion bald wieder zurück in den niedrigeren, gemäßigten Kanal fällt.Nachdem im letzten Monat ein bärisches "Gravestone Doji" im Chart des US-Dollar Indexes auftaucht war, fiel der Dollar von seinem zwischenzeitlichen Aufwärtstrend - und er schaffte es nicht, über das Intraday-Hoch dieses Doji-Tages zu steigen. Diese Entwicklungen haben bärische Bedingungen gebracht, die auch weiterhin bestehen bleiben (auch wenn der Dollar-Index vorerst standhaft bleiben konnte) - gerade weil er nicht in die Nähe der letzten November-Hochstände kommen konnte. Ein sehr wichtiger Grund, warum sich der Dollar-Index so gut halten konnte, werden wohl die zunehmenden Probleme der Europäischen Union sein.
Sie bringen eine Wiederbelebung des Nationalismus. Es ist vorstellbar, dass dies am Ende zu einem Zerbrechen der EU führen könnte, womit der Euro als Währung möglicherweise nicht mehr existieren würde. Die Tatsache, dass der Dollar-Index eine starke Euro-Gewichtung hat, würde seine relative Spannkraft erklären. Es sind die schweren Probleme innerhalb der EU und auch ihre negativen Auswirkungen auf den Euro, die dazu führen könnten, dass der Chart des Dollar-Index nach oben ausbricht - dieser Umstand wäre ansonsten kaum verständlich, hält man sich die schrecklichen Fundamentaldaten des Dollars vor Augen.
Die entschieden bärisch anmutenden Charts der Edelmetallaktienindizes, wie HUI und XAU, sind schwer mit den ansonsten generell positiven Charts für Gold und Silber in Einklang zu bringen. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass der allgemeine Markt wieder auf Tauchstation gehen wird. Die vorherrschende Meinung ist, dass der allgemeine Markt die Talsohle erreicht hat, was durch die Tatsache gestützt wird, dass er sich, trotz immer wieder neuer Lawinen aus schlechten Nachrichten, halten konnte. Gerade die Mainstream-Medien verbreiten diese Ansicht, was einen erneuten Einbruch umso wahrscheinlicher macht.
Sollten die allgemeinen US-Aktienmärkte neue Tiefs erreichen, dann kann man davon ausgehen, dass es zu einer reißenden Verkaufswelle durch desillusionierte Talsohlenfischer kommt, die erst vor kurzem gekauft hatten. Dann kann man davon ausgehen, dass die Edelmetallaktien heftige Kollateralschäden hinnehmen müssen, denn man würde in altehrwürdiger Weise "das Kind mit dem Bade ausschütten“. Sollte es dazu kommen, dann müssten Gold und Silber wohl relativ unbeschadet bleiben.
© Clive Maund
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Der Artikel wurde am 15.2.2009 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.