Treibhausklima für die Gold- und Silber-Setzlinge
01.07.2017 | Prof. Dr. Hans J. Bocker
Kriegsgeruch in der Luft, der sichtbare Ausbruch von kaltem Krieg II, der beängstigende Verlauf von Völkerwanderung II, schwelende unbewältigte internationale Konflikte, ungelöste Spannungen in Wirtschaft, Politik, Finanzen und im Militärbereich sowie wackelnde Währungen, schleichende Inflation und eine weltweit laufende Hochrüstung in zahlreichen Ländern sorgen einerseits für Krisenstimmung und Befürchtungen, sind aber andererseits auch das richtige Treibhausklima für die gerade wieder frisch gezogenen Setzlinge der Edelmetallpflanzen.
Die nachstehenden Problembereiche wirken in ihrer Gesamtheit wie ein fruchtbares Gemisch aus frischer Humuserde und Kunstdünger für diese Jungpflanzen. Bis zur Blütezeit oder gar bis zur Ernte sollte es nicht mehr weit sein.
1) Einige Kleine mit scharfen atomaren Reißzähnen - Einmal abgesehen von den 5 Großmächten, verfügen auch kleinere Mitspieler im globalen Macht-Poker über scharfe atomare Reißzähne. Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel gehören dazu. Ein unbeabsichtigter kleiner dummer Fehler könnte global katastrophale Wirkungen entfalten.
Die Geschichte hat es gezeigt, dass es meist im Kleinen begint und sich zu einem Flächenbrand ausweitet. Welches Land wird diesmal diese traurige Rolle des Zündsatzes übernehmen? Als Spitzenkandidat gilt derzeit Syrien? Oder Saudi Arabien? Israel? Nordkorea? Die Kurilen? Die Inseln in der südchinesischen See? Irgendeines der hochgerüsteten kleineren Ländchen an der langen russischen Grenze?
2) Auf Spannungen folgen immer Entladungen: Zwerge ziehen die Riesen in Großkonflikte - Steigen die internationalen Spannungen über ein gewisses Maß hinaus, entladen sie sich. So entlud sich die Weltwirtschaftskrise in WK II. Welches Land setzt diese unglückliche Serie fort? Von den heutigen unausdenkbaren Gefahren entfesselter Kräfte des Atoms im Rüstungsbereich ahnte man damals noch nichts.
Ein Waffengang jeder Art würde zunächst dem Dollar, und seiner noch immer weltweiten Vorherrschaft, anfänglich nicht viel mehr als nur ein paar Nadelstiche versetzen - die globale Gewöhnung an diese ungedeckte Papierwährung ist einfach zu groß - bis dann nach einer Phase der Ernüchterung die Edelmetalle ihren unaufhaltsamen Siegeszug antreten würden.
3) Die wenigen Edelmetallinseln im gewaltigen globalen Papiergeldsee sind fast unsichtbar - Papierwährungen sind ja nichts weiter als durch keinerlei reale greifbare Güter gedeckte, feierliche Versprechungen eines Staates oder einer Zentralbank, in der vagen Hoffnung, dass der Besitzer irgendwo irgendwann die ach so attraktive Banknote mit den Köpfen längst toter Staatspräsidenten darauf oder mit verblichenen, längst überholten nationalen Symbolen versehen, gegen etwas praktisch Nützliches eintauschen wird, was natürlich nicht endlos geschehen kann, wie sich am Tag X stets auf fürchterliche Weise schon so viele Male in der Praxis bestätigte.
Deutschland ging im 20. Jahrhundert zwei Mal durch diese unschöne Erfahrung der "Repudiation", also der Zurückweisung des Papiergeldes durch die Bevölkerung. In diesen Fällen steigt die Nachfrage nach tauschbaren oder nützlichen Sachwerten, wo die Schubkarre wertvoller wird als der Riesenberg von Papiergeld darin, gewaltig an, und allen voran steht die verzweifelte Suche nach Edelmetallen. Doch es sind dann schlicht keine mehr zu haben. Gemessen an den Papier- und Digitalgeldbergen sind die Gold- und Silbermärkte winzig, ja fast schon unsichtbar.
Ein wenig Vorbereitung, sprich rechtzeitiger Einstieg, selbst in bescheidenem Maße, wäre daher mehr als klug. Solange dies noch möglich ist. Würde alles verfügbare, greifbare Gold der Welt auf die rund 8 Milliarden der Weltbevölkerung gleichmäßig verteilt, erhielte jeder Weltbürger kaum eine halbe Feinunze des gelben Metalls. Wiederholte man diesen Vorgang für Silber, erhielte jeder Mensch vielleicht 5 oder 6 Gramm. Dem gegenüber stehen die verzinslichen Welt-Gesamtschulden von umgerechnet 900.000 Milliarden $.
4) Falsche Entscheidungen in der Wirtschaftspolitik durch falsche Konzepte, die vielleicht zu Zeiten von Keynes gültig waren, wie Erhalt bankrotter Zombies, wie beispielsweise überschuldete Banken und Staaten, wieder und wieder durch Steuergelder gerettet, sind zum Dauerzustand geworden.
Kurzfristige Rettungsvehikel und aus der Not geborene Begriffe wie “bailouts“ (Rettung bankrotter Banken durch den Staat oder Banken also von außen) und "bailins"(Rettung von Pleite-Banken durch die Kunden oder Aktionäre, also von innen) sind inzwischen selbst wirtschaftlichen Laien so geläufig wie die Begriffe "Coca Cola", "Negativzinsen" oder wie die chronischen Verdrehungen von Tatsachen durch die streng kontrollierten Massenmedien, sowie die schleichende Enteignung des Eigentums durch Inflation, Steuern oder Währungsreformen per Zwangsumtausch, wie in Indien (Geldscheine) oder jetzt in Schweden (Geldscheine und sogar Münzen). Man gewöhnt sich eben an alles.
5) Gefährdung durch wachsende punktuelle Empfindlichkeiten des Finanzsystems - Keiner der großen Spieler an den globalen Finanzmärkten kann fallengelassen werden ohne einen Zusammenbruch des gesamten Systems herbeizuführen. Im übertragenen Sinn heißt das: Wenn ein Rennwagen eigentlich wegen einer überhitzten Maschine ausscheiden müsste, um für Abkühlung zu sorgen, dürfte er jetzt nie mehr anhalten, sondern muss noch viel schneller rasen, in der Hoffnung, dass sich alle Probleme entweder durch die Wunderfee oder durch Krieg auflösen.
Lösungen solcher das Volk entwurzelnder Probleme wie Währungskrisen müssen für verharmlosende und einschmeichelnde Wortschöpfungen herhalten, wie "gesundende Güterinflation", "Rückkehr zu einer soliden, mündelsicheren Dauerlösung", "eine heilende Währungsreform", eine "Umstellung auf die ewig währende Welt-Superwährung der Zukunft", die SDRs.
Danach aber beginnt das alte Spiel der Schuldenwirtschaft von Neuem. Alter Währungswein in neuen Schuldenschläuchen. So lief das Spiel bisher, doch könnte der Schock der weltweiten Enteignung diesmal eine Rückkehr zu einem supersoliden, schuldenfreien Geldsystem führen. Aktionäre im EU-Raum sind gefährdet: Gut für Gold und Silber. Investoren erweisen sich oft als kurzsichtig oder verrennen sich in Wunschdenken und fallen dem Massenwahn und Herdentrieb zum Opfer, wie derzeit am US-Aktienmarkt. Dieser erklimmt immer absurdere Höhen, nicht gerechtfertigt durch Firmengewinne oder eine boomende Wirtschaft, sondern lediglich durch von der FED bereitgestellte künstliche Liquidität, die einen Ausweg sucht.
Doch zuerst werden die Investoren an den europäischen Börsen das Handtuch werfen und sich nach solideren Anlagen wie beispielsweise Gold umsehen. Denn selbst den größten Optimisten unter ihnen sind 6 Entwicklungen nicht verborgen geblieben: zum einen notiert der europäische Aktienindex EUROSTOXX50 in etwa auf dem gleichen Stand wie zu Zeiten des Jahres 1999, als der Euro geboren wurde. Im gleichen Zeitraum aber verdoppelte sich zum anderen das amerikanische Gegenstück an den dortigen Börsen, also der S&P500. Drittens: Schlimmer noch, der Preis für Gold zog zeitgleich - oh welche Schande für die Papiergeldkrieger - um rund 250% an.
Also in den USA das Doppelte verpasst und selbst beim immer wieder schlecht geredeten Gold sogar ein Plus von 250%, was man mitzunehmen ebenfalls versäumte, während sich viertens die Kaufkraft des Euro um mindestens 30% minderte. Derartiges spricht sich herum - da waren ja der Rubel oder das Postsparbuch als Anlage noch besser. Und fünftens leidet die EZB mit fast 5 Billionen (mit "B") Euro unter einer enormen Liquiditätskrise. Die Verbindlichkeiten übertreffen die Kassenbestände also bei Weitem. Sechstens droht der Zerfall des Euros bzw. der EU falls es zu weiteren "Brexits" kommt. Was sehr wahrscheinlich ist.
Wir brauchen nicht mehr Geld durch endloses Drucken und immer neue Digitalgeldschwemmen, sondern ein einwandfrei funktionierendes Geldsystem mit solide gedecktem Realgeld, wie es die amerikanische Verfassung in Form von Gold und Silber auch zwingend vorschreibt. Im 18. und 19. Jahrhundert war dies auch so und es gab so gut wie keine Schulden. Auch die Briten bauten ihr Weltreich unter einer Goldwährung auf. Damals gab es keine überbordenden Sozialsysteme wo Millionen von Antragstellern nur noch Rechte, aber keine Pflichten mehr haben.
Die Idee, dass das 70 Jahre lange "weit über die Verhältnisse leben" des Westens keinerlei Konsequenzen nach sich zöge und dass das Schuldenmachen ewig so weitergehen kann, ist nicht nur naiv, sondern geradezu blödsinnig, da einfachste Naturgesetze, ähnlich der Schwerkraft, permanent ignoriert werden. Doch Papier ist extrem geduldig. Wer achtet denn heute noch auf so etwas Lächerliches wie Verfassungen und auf deren alberne Vorschriften. Wer beachtet denn noch so etwas Langweiliges wie die Lehren der Geschichte? Computerspiele sind doch viel reizvoller.
6) Leere Staatskassen - Und die Staatskassen - wie derzeit in Italien - bilanzieren viel zu tief im roten Bereich, um noch Pensionen, Schuldzinsen, Subventionen und Sozialausgaben zahlen zu können. Italien ist bereits nahe an der Sollbruchstelle. Außerdem leistet die Bevölkerung schon vorher in Anbetracht der Höhe der zu begleichenden Summen zu viel Widerstand bis hin zum "bank-run". Das heißt, dass neue weitere "Brexits" (global) und Währungsumstellungen (national) auf uns warten. Die Spezialisten und Experten sind und bleiben gute Menschen, die jedoch leider nur eine Saite auf ihrer Geige haben. Diese spielen darauf nur einen Tonarten-Schlüssel, nämlich "v.v.KG" (also viel, viel mehr Kunst-Geld).
7) Wann wird Europa ab einem bestimmten Punkt erklären: "Schluss mit diesen destruktiven Sanktionen gegen Russland, unsere Energie- und Rohstoffversorgung ist uns wichtiger als größenwahnsinnige amerikanische Weltstaat-Expansionsinteressen". Geschäft ist Geschäft, und wird es immer bleiben, sogar in Europa.
8) Syrien, mit dem dortigen größten russischen Flotten- und Militärstützpunkt außerhalb Russlands, den Moskau niemals räumen wird. Die 4 wichtigsten Ölländer der Welt sind zudem im Syrienkonflikt involviert. Hier lagert brisanter Zündstoff, Ölembargos hätten wir schon, mit autofreien Sonntagen und Zelten auf der Autobahn.
9) Südchinesische See mit Ölgebiets-Streiten, mit künstlichen chinesischen Inseln. Und 70% der Öllieferungen an China laufen hier vorbei, genau wie wichtige internationale Handelsrouten.
10) Extreme Ungleichverteilung - Ein bedenklicher Aspekt harrt weltweit nach der Lösung in irgendeiner Form. Den neuesten Erhebungen zufolge besitzen nur 8 Menschen mehr als die Hälfte des gesamten Reichtums der Welt (es spielt dabei keine Rolle, ob es in Wahrheit 18 oder 28 Personen wären). Tendenz steigend, das heißt die wenigen Reichen werden immer reicher, und zwar immer schneller, und die Armen immer ärmer, ebenfalls immer rascher.
Hier häuft sich globaler Zündstoff an. Vielleicht gehört in wenigen Jahren der gesamte Reichtum der Erde nur noch einer einzigen Person? Dann würden einem ultrareichen Machtmenschen 8 Milliarden bettelarme Restmenschen gegenüberstehen. Wo blieben dann die zum Funktionieren einer Volkswirtschaft und des Absatzes notwendigen Konsumenten und deren Kaufkraft?
11) Die Streiterei um die Rohstoffrechte am Nord- und Südpol - Die dortigen Rohstoffvorräte sind nach Art und Umfang unbekannt; aber gewaltig. Ihr Eigner wäre der Weltherrschaft um einen Schritt näher.
12) Eine nahezu bankrotte und von Flüchtlingen überrannte Türkei mit Massenverhaftungen und Diktatur. Touristen bleiben wegen Terrorgefahr aus. Drohungen Ankaras, die EU mit Flüchtlingsbergen zu überschütten, nebst weiterem Schwingen der Nazikeule.
13) Libyen, und auch der Irak, mit immer stärkeren nationalen Eigeninteressen (entgegen den Plänen Washingtons).
14) Die drohende Besetzung Kasachstans (große Uranlagerstätten und Batterien auf Russland gerichteter Raketen).
15) Keiner der großen Spieler an den globalen Finanzmärkten kann fallengelassen werden ohne einen Zusammenbruch des gesamten Systems herbeizuführen. Im übertragenen Sinne heißt das: Wenn ein Rennwagen eigentlich wegen einer überhitzten Maschine ausscheiden müsste, um für Abkühlung zu sorgen, dürfte er jetzt nie mehr anhalten, sondern muss noch viel schneller rasen, in der Hoffnung, dass der schärfere Fahrtwind die Kühlung schon irgendwie bewerkstelligen wird. Doch irgendwann reißt selbst der beste Finanz-Ölfilm zwischen Derivate-Kolben und Schulden-Zylinderwand. Fällt auch nur eine Masche, löst sich das gesamte Finanz-Strickwerk auf.
16) Gewaltige weitere Aufrüstungen an Russlands Westgrenze. Auf beiden Seiten. Immer mehr Zündmaterial nebst Zündfunken häufen sich auf.
17) Nordkorea mit seinen Nuklear-Drohungen und neuerdings angeblich dem Bau von Weitstreckenraketen. Die Verlegung eines US-Flugzeugträgers in diese Region war kein Zufall.
18) Zusammengehen der beiden Irlands zu einem neuen Staat. Mit unbekannten Allianzen.
19) Rückkehr von Schottland in den Fesselungszwang von 27 nicht gewählten EU-Kommissaren oder Trennung von London.
20) Permanente Überforderung der EU-Bevölkerung durch überzogene Umvolkung (wie es die Gegner nennen) und deren extremen Kosten.
21) In Norwegen, besonders in Oslo, tummeln sich Soldaten Allahs (Asylanten) und "Soldaten Odins" (junge Norweger). Beide sind bestens organisiert, uniformiert und trainieren auf den Straßen. Die norwegische Polizei hat alle Hände voll zu tun, beide auseinander zu halten. Gibt es Nachahmer anderswo? Schweden kippte asyltechnisch um 180 Grad und erließ die bisher schärfsten Einwanderungsgesetze weltweit (oder zumindest im EU-Raum). Trump stoppte arabische bzw. muslimische Flüchtlinge. Wie auch die Mitnahme elektronischer Geräte. Er möchte keine Schwierigkeiten wegen "terroristischer Gefahren".
22) Die Nachwirkungen der Präsidentenwahl in den USA, wobei grundsätzlich "das Volk, der Mittelstand" (Trump) gegen die "Eliten plus Hochfinanz, Wall Street, und Medien" (Clinton) standen. Die Nation ist und bleibt vorerst tief gespalten. Es brodelt unter der konfliktträchtigen Oberfläche. Ein Krieg könnte das Land aber wieder einen.
23) Schwere Krisen in Ländern wie Argentinien und insbesondere in Venezuela (Hungergrenze erreicht), wie auch in anderen Regionen. Hohe Zahlungsausfälle drohen den ausländischen Kreditgebern hier.
24) Trump möchte seinem Wahlvolk große Steuergeschenke machen und landesweit arbeitsplatzschaffende Investitionen anbieten. Kaputte Infrastruktur, massive Rüstung, wie auch soziale Ausgaben aber verlangen dreistellige Milliarden-Summen, die nur über Steuererhöhungen zu realisieren sind, denn neue Schulden sind wegen der erreichten Obergrenzen kaum noch durchsetzbar. Der bloße Versuch, eine Lösung für diese Unmöglichkeit zu finden, dürfte im Wind der Empörungen enttäuschter Wähler schon bald viele politische Dächer abdecken.
25) Die Unzufriedenheit in der EU wächst. Für Deutschland ist der Euro wegen der starken Wirtschaft viel zu schwach. Für viele andere EU-Mitglieder ist er wegen ihrer schwachen Volkswirtschaften viel zu stark. Dies ist ein eingebauter Molotow-Cocktail, dessen Lunte schon glimmt. Außerdem hat Deutschland seine Rolle als unerschöpflicher Zahlmeister der EU bald ausgespielt, daher drohen am Ende Italxit, Spainxit, Nexit, Hungxit, Fraxit und Portuxit.
Steigen diese Länder aus, haftet Deutschland mit mindestens 850 Milliarden Euro. Sogar das schwedische Parlament stimmte für einen Schwexit im wirtschaftlichem Notfalle zu. Die Zentrifugalkräfte weg von den Fesselungsketten des EU-Riesenrades und zurück zu gesunden Nationalstaaten wirken immer stärker. Wann reißt der seidene Faden?
26) Trump meint, dass die Briten im Moment versuchten, den Großteil ihrer Fremdherrschaft mit einer einsichtigen und entschlossenen Premierministerin abzuschütteln und er würde ein Gleiches für sein Land tun. Mit einer derartigen Formulierung gratulierte er der neuen britischen Premierminister May zum Brexit. Der erste Dominostein in der künftigen Neuordnung der EU, in der Form des Brexit, sei gefallen, ließ Trump vernehmen. Es wird nicht der letzte sein.
Wollten die Briten zurück in die EU - und ein Gleiches gilt für Schottland nach dessen möglichem Beitritt - müssten die neu Beitretenden insgesamt rund 20.000 Verordnungen, Gesetze, Richtlinien, Verfahren und andere bürokratische Vorschriften, Prozeduren und Anweisungen Brüssels einführen bzw. ihre eigenen Regelungen entsprechend ändern. Viele sehen hierin, einmal ganz abgesehen von der Aufgabe des Unabhängigkeitsgefühls, einen echten Bremsklotz und auch einen Grund für die Unzufriedenheit und "Brüssel-Müdigkeit" der meisten "Noch-Mitglieder".
Ein kleines Beispiel: Ein rund 500 Seiten langes (plus Fußnoten) für alle bindendes Dokument wurde in 20 Sprachen übersetzt, einige 1.000 Kopien nach dem 4. Entwurf gedruckt und verteilt. Sein Titel "Strenge Vorschriften und Regeln über die Einfuhr geschälter und ungeschälter Haselnüsse aus der Türkei". Hoch leben die unermüdlichen Übersetzungsbüros und die vielsprachigen Druckereien und fleißigen Buchbinder, so ganz billig kommt also das Brüsseler Monstrum den EU-Steuerzahler nicht.
Seine Mitarbeiter gedeihen steuerfrei bei voller Kostendeckung der Lebenshaltung, Transport, Gesundheit, Wohnung, plus Spesen, die einen Geschäftsmann erblassen lassen würden, und mit voller Pension (angeblich bis zum Siebenfachen des Bezugs deutscher Spitzenbeamter) oft schon nach wenigen Jahren, die nach Meinung der Kritiker ein üppiges Schmarotzerdasein führen. So wundern sich nur wenige Briten über ihren Brexit-Entschluss, der auch von Kostenerwägungen mitgetragen wurde.
27) Turmbau zu Babel nahe am wohlverdienten Einsturz - Besonders Italien ist hochgradig gefährdet. Sein mehr als wackeliger "Bond-Turmbau zu Babel" hat mittlerweile eine Höhe von über 2.100 Milliarden Euro! Mamma mia! Und sie wachsen rasch weiter. Presto, presto! Hier wartet ein großes Unglück darauf, sich zu materialisieren, denn im Ernstfall könnte nicht mal die Kombination von FED, EZB, Schäuble, Peking, IWF, Weihnachtsmann, Frau Holle, Schneewittchen und Knecht Ruprecht gemeinsam eine solche Summe stemmen.
28) Brüssels staatliche Planwirtschaft steigt zu immer neuen Bestformen auf. Wichtige Entscheidungen werden durch die 27 nicht erwählten Kommissare getroffen und dann durch das Straßburger-Parlament abgesegnet. Hier finden sich immer neue Themen von weltpolitischer Bedeutung, wie Krümmung von Salatgurken, Verbot von 100-Watt-Glühbirnen, Abstände von Stacheldrahtzacken, sowie Verbote von Staubsaugern mit kräftigen Elektromotoren. Wenn sich die Eingriffe des Staates ins wirtschaftliche Geschehen verstärken, treten - wie jeder Mittelständler bestätigen kann - die Basisfehler der staatlichen Planwirtschaft mitsamt ihrer Formularschwemme und Kontrollwut zutage.
29) Mitunter richten sich sogar neue Vorschriften gegen Mitglieder der eigenen Gilde. Beispiel: Rot-Grün droht den Sparkassenverbänden NRWs mit gesetzlicher Regelung der Vorstandsbezüge. Aus einer typischen Mischung von Neid und Regulierungswut heraus droht den Chefs der Sparkassen eine Gehaltsdeckelung. Ihre Bezüge und Renten wären zu hoch und der NRW-Finanzminister ärgert sich nun mal über die Vorstandsgehälter. Man fordert schnelle Nachbesserung. Der Staat entscheidet in Deutschland bereits über die Bezüge von Vorständen - wahrhaftig echter Sozialismus. Verdient zufällig jemand mehr als der Minister, muss rücksichtslos durchgegriffen werden.
Die Aktionen der EZB sehen allmählich wie reine Verzweiflungstaten aus. Der EU-Leitzins, der bis Mitte März 2016 bei 0,05% lag, wurde auf 0,00% gesenkt. Die Geschäftsbanken erhalten also vom großen Draghi nunmehr Geld für nichts. Ihr Strafzins, den sie zahlen müssen, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken, wurde von 0,3 auf 0,4% erhöht. Damit werden sie noch stärker gezwungen, Geld nicht ruhen zu lassen, sondern es verstärkt in die Spekulation (Aktien, Derivate) zu stecken. Wehe, die Börsen kollabieren eines unschönen Tages, dann zählt es, Gold und Silber zur Seite zu haben.
Die großen Mitspieler an den Börsen leben von der Geldschwemme, die die Zentralbanken fortlaufend in die Finanzmärkte pumpen. Die entstehende künstliche Überliquidität aber braucht einen Abfluss und das sind seit Jahren die Aktien (Überteuerung heute in USA 60%) und Immobilien (Überteuerung in den westlichen Ländern 50%). Einen Aktiencrash verhindert das Plunge Protection Team mit ca. 300 Milliarden $ in der Portokasse. Diese kursstützenden Finanzakrobaten brauchen nur regelmäßig 5 oder 6 Großkonzerne zu stützen, die zusammen wegen Ihrer schieren Größe für etwa 70% der gesamten Marktmacht an den Börsen verantwortlich sind.
Man braucht sich also nicht in der Breite zu verzetteln, sondern vermag mit einem Minimum an Einsatz ein Maximum an Effekt zu erzielen. Die Geschäfte im Finanzbereich von Banken und Großunternehmen werden immer waghalsiger, nur um irgendwo im Finanzsektor noch 0,5% herauszukitzeln. In der Realwirtschaft ist schon lange nichts mehr zu holen, doch im Notfall werden sie von den Zentralbankern und der Politik mit Steuergeldern oder neuen Staatsschulden rausgehauen.
Von dieser Art Freibrief können gewöhnliche Unternehmer des Mittelstandes nicht einmal träumen: Gleich was du tust, gleich wie hoch die Verluste auflaufen mögen, man wird dich IMMER retten, falls du zum "Club" gehörst. Machst du Gewinne, werden diese massiv besteuert. Mega-Verluste aber trägt der Steuerzahler. Gab es je etwas Schöneres? Übrigens, das Weltwirtschaftswachstum steht derzeit auf dem niedrigsten Stand seit der letzten großen Wirtschaftskrise. Es weigert sich seit rund 10 Jahren die dringend erforderliche Marke von plus 3% pro Jahr zu erreichen.
Die nachstehenden Schwerpunkte fassen die aktiven, wie auch die noch brachliegenden Kräfte der Russen nebst Hintergrund und Umfeld kurz zusammen.
Russland beginnt, sich nach Kräften gegen die Umklammerung längs seiner Grenzen zu wehren. Schätzungen zufolge zielen mehr als 1.500 Raketen (konventionelle Ladungen) aus dem Grenzbereich des angrenzenden Auslandes auf die zahlreichen Zentren des größten Landes der Welt. Eine der Abwehrmethoden besteht in einer Anwendung der neuesten Form der Kriegsführung: Töte das Internet des Gegners.
Natürlich gab es Vorläufer dieser Taktik: Im zweiten Weltkrieg knackten bald die Deutschen und die Engländer die Funk-Codes des Gegners und waren entsprechend gewarnt. Doch das war alles nichts im Vergleich zu den heutigen technologischen Möglichkeiten. So stach zum Beispiel eine Schlagzeile in der New York Times ins Auge: "Russische Unterseebote und Spionageschiffe umschleichen die wichtigsten Tiefseekabel. Ein möglicher Angriff würde alle globalen Kommunikationen in und aus den USA schlagartig lähmen. US-Militärs und Abwehrleute sind zutiefst darüber betroffen, dass die Russen im Falle eines bewaffneten Konflikts, oder in Zeiten hoher politischer Spannungen, einen tödlichen Schlag planen".
Doch offiziell trägt Moskau an allem Elend des Mittelostkrieges, am Flüchtlingsstrom und damit am Terrorismus, die Schuld. Es gibt jetzt auch 2 Arten von Bomben: Russische Bomben sind schlecht, amerikanische Bomben sind gut, ja sogar sehr gut; ganz besonders, wenn sie auf Krankenhäuser fallen (wofür man sich anschließend manchmal lahm entschuldigt).
Dem bewegten Hosenanzug entquoll außerdem, dass sich der Westen auch weiterhin streng an das großartige Nicht-Agressions-Abkommen mit den Russen (vor ca. 20 Jahren geschlossen) halten wolle, und dass die Rüstungs- und NATO-Grenzen ganz unverändert geblieben seien, die man ja niemals auch nur um einen Meter gen Osten verschoben hätte. Der dortige Waffenaufbau sei zum einen vernachlässigbar, und geschähe zum anderen ja nur wegen dem unendlich aggressiven Putin und dessen teuflischen Plänen.
Wie merkwürdig, dass in den letzten zwei Jahrzehnten immer neue und immer modernere amerikanische Waffen aller Arten längs der russischen Grenzen in einem Großkreis aufgebaut wurden. Die Umzingelung war bzw. ist - ganz im Gegensatz zu Abkommen - fast perfekt. Nicht die Russen sind nach Westen, sondern der Westen weiter nach Osten vorgerückt. Wie viele Länder hat Russland besetzt? Keines. Und wie viele haben die USA militärisch besetzt? 135!! Und Deutschland ist eines davon. Welcher Kontrast! Vielleicht ist Obamas öffentliche Äußerung in Rammstein vor ein paar Jahren durchaus ernst zu nehmen, als er frisch, fromm, fröhlich frei erklärte: "Deutschland ist ein besetztes Land und wird es auch bleiben".
Jedenfalls sind die Unterseekabel die wichtigste Verbindung Washingtons zu den 135 besetzten Ländern, dem eigenen Militär vor Ort, wie auch zu den Truppen der Verbündeten. Nach "Schnipp, Schnapp" könnten diese fernen Einrichtungen paralysiert und die Wall Street gelähmt werden. Ein CIA-Experte: "Die Glasfaserkabel auf dem Grund der Ozeane stellen das wahrscheinlich wichtigste Pipeline-Netz der Welt dar. Etwa 92% des gesamten Internet-Verkehrs läuft über diese Kabel." Sie sind das Rückenmark des Internets.
Selbst wenn jemand einem Freund in der gleichen Straße eine E-Mail sendet, läuft diese höchstwahrscheinlich erst über ein solches Kabel. Eine Sabotage würde die Börsen und das Finanzwesen verkrüppeln, auch die Institutionen und Ketten, die indirekt an diese Netzwerke angeschlossen sind. Die Russen brauchen zwecks Abwehr niemanden nuklear ausschalten. Es genügt, wenn sie dies mit Twitter, Facebook und eben allen Internetkanälen tun, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern. Wir würden in nur fünf Minuten um Frieden betteln.
Alles schon dagewesen. 1914 durchschnitten die Engländer die Kabel zwischen Deutschland und den USA. Daher musste der gesamte Datenverkehr über England umgeleitet werden. Die mitlesenden Briten hatten dabei das allergrößte Vergnügen. Doch war dies nichts, nur ein Kinkerlitzchen, gegen die heutigen potentiellen Schäden, welche ein Abschneiden des Netzes verursachen würde. Börsen, Broker, Banken, Bankautomaten, Tankschiffe, Tankstellen, Supermärkte, medizinische Versorgung, Lieferketten, Logistiksysteme, Fax, Telefon, Internet, ja sogar Strom, Wasser- und Abwassersysteme, sie alle hängen direkt oder indirekt an einem großen Netz.
Eine emotionsfreie Analyse liefert folgendes Bild in kürzester Form: Der Westen und Deutschland leben von der Substanz und von geborgter Zeit. Weltweit herrscht Krisenstimmung vor, die durch einen Friedensvertrag und friedlichen Handel mit Russland deutlich entschärft werden könnte. Die Zahlen von den Finanzmärkten haben in vielen Bereichen absurde Höhen erreicht. Global läuft ein gigantischer Transfer von Kapital von den Fleißigen zu den Superreichen ab. Letztere glauben, durch den Besitz von viel bedrucktem Papier unendlich reich zu sein.
Die vorstehenden Problembereiche sind nach Umfang und Art alles andere als eine vollständige Auflistung schwelender Lunten an Pulverfässern verschiedener Größe und unbekannter Sprengkraft. Mag jeder Leser diese Liste, abhängig von Erfahrung und Beobachtungsgabe, beliebig erweitern oder verlängern.
Last but not least, steigen Sie in physisches Gold und vor allem in das wahrscheinlich längerfristig noch viel attraktivere Silber ein, deren Einstandskosten sich derzeit als sehr günstig darstellen. Beide Metalle haben noch in keiner Situation versagt, "wenn es drauf ankam". Im Gegensatz zu Papiergeld aller Arten sind sie keine Versprechen auf eine Gegenleistung, die am Ende immer gebrochen werden, sondern sind ihrer Natur nach in Sachen Haltbarkeit und Akzeptanz ewig und werden in allen Ländern klaglos angenommen.
Wir haben also schon eine echte "Weltwährung". Sie haben einen inneren Wert ("intrinsic value") unabhängig von der Zahlungsfähigkeit einer staatlichen oder privaten Gegenpartei, die fälschlicherweise glaubt, durch die Anhäufung von Papierwerten wirklich "reich" zu sein.
Noch einmal: Gold und vor allem Silber sind in der heutigen unsicheren Zeit absolute Pflicht. Viele Generationen vor uns machten diese Erfahrung des rettenden Erfolges wieder und wieder.
Den ersten Teil dieser 3-teiligen Serie "Kalter Krieg II" können Sie hier und den zweiten Teil hier anschauen.
© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch
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