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Gold & die Panikphase

23.03.2009  |  Jim Willie CB
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Zudem sind geschätzte 20% der amerikanischen Haushalte in einer negativen Eigenheimkapitalsituation, bei der die Kreditsumme den Wert des Hauses übersteigt. Wenn Zahlungsausfälle in Zwangsvollstreckungen übergehen, wird der aufgeblähte Bestand der zum Verkauf stehenden Immobilien auf einem hohen Niveau bleiben. Genau genommen sind diese Bestände stark untertrieben, da die Banken ihre zwangsvollstreckten Liegenschaften in ihren Büchern umlaufen lassen, um den ohnehin schon aufgeblähten Markt nicht durch eine weitere Flut zu beeinträchtigen. Die Liegenschaften der Banken nach Zwangsvollstreckung (REO - Real estate owned) sind ein heißes Thema.

Man muss hinzufügen, dass vielleicht ein paar Dutzend, ein paar Hundert oder vielleicht sogar ein paar tausend Hypothekenkredite wirklich Hilfe von staatlicher Seite bekommen könnten. Die Zahl jener Hypothekenkredite, denen in irgendeiner Form staatliche Hilfe zuteil wird, könnte man hier ganz zufällig mit 1/9 festlegen. Es bleibt noch abzuwarten, in welchem Ausmaß neue gesetzliche Regelung bezüglich der Praxis des so genannten "Cramdown" Fuß fassen werden. (Cramdown: Erlass eines Teils der Hypothekenschuld durch richterlichen Beschluss, wenn somit die Zwangsvollstreckung verhindert und Hypothekenzahlung aufrecht erhalten werden kann; Anm. d. Red.)

Bald schon könnten die Konkursrichter mit ausreichend Macht ausgestattet sein, dass sie die Hypotheken der Schuldner (im Verhältnis zu deren verfügbaren Einkommen) wieder erschwinglich machen können. Sie hätten somit die Macht, die Hypothekenbilanzen der Banken zu schmälern. Der Prozess der Hilfeleistung für Hypothekenkredite ist unglaublich langsam, wohingegen das Tempo des wirtschaftlichen Verfalls zunimmt. Man muss aber auch wissen, dass Haushalte, die zwangsvollstreckt werden, die Zahlungsrückstände haben oder die aufgrund der ausufernden Zahlungen einfach nur chronisch insolvent sind, kein Geld ausgeben; im Allgemeinen sparen sie an jeder Ecke ein und legen so etwas wie eine Bunkermentalität an den Tag. Die Reaktion der Gold- und Silberpreise auf Insolvenzen der Haushalte und den Prozess der Zwangsvollstreckungen wird profund sein, wobei die heutigen Fortschritte nur als Vorspiel für einen Vorstoß zu betrachten sind, der Gold auf 2000 $ und Silber auf 50 $ bringt.


Arbeitslosenzahlen sind die Fahnenstange

Nichts bekommt mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit als die Berichte zu den Arbeitslosenzahlen. Der plötzliche Verlust des Einkommens ist meist verheerend. Aufgrund der anhaltend hohen Arbeitslosmeldungen wurde im Februar die 5 Millionen-Marke in den offiziellen Statistiken durchbrochen. Wenn die US-Regierung einen Monat nach dem anderen jeweils über 500.000 (eine halbe Million) neue Arbeitslose zu vermelden hat, so wird das der Öffentlichkeit, die auf den Dächern sitzt und schreit, sicher nicht entgehen. Natürlich könnten die Zahlen noch schlimmer ausfallen, da die öffentlichen Agenturen angehalten werden, die getürkten Zahlen so gut wie möglich aussehen zu lassen. In den kommenden Monaten können Sie davon ausgehen, dass die monatlichen Arbeitsplatzverluste die 1-Million-Marke übersteigen. Wenn es dazu kommt, wird sich das nationale Sorgenniveau sicherlich zu einer Art Panik entwickeln; Folgen sind Chaos und stark steigender ziviler Ungehorsam.

Von Seiten der US-Regierung werden dann Rufe nach extremen Maßnahmen laut, obgleich sie gar keine Macht über Lösungen hat. In Wirklichkeit werden alle Anstrengungen und Maßnahmen der Regierung die nun anstehenden nationalen Wirtschaftleiden nur noch stark verschlimmern. Am Ende können sie nichts weiter anbieten als Hoffnung. Die Reaktion der Gold- und Silberpreise auf die horrenden Arbeitsplatzverluste wird profund ausfallen, wobei die heutigen Fortschritte nur als Vorspiel für einen Vorstoß zu betrachten sind, der Gold auf 2.000 $ und Silber auf 50 $ bringt.


Politiker machen dieselben historischen Fehler

Die Mitglieder seines Kabinetts stammen aus derselben Gruppe innerhalb des Establishments, die auch für den Finanzkollaps verantwortlich ist. Sie tragen nur andersfarbige Jacketts und kommen aus dem Clinton-Lager anstatt aus dem Bush-Lager. In meinen Augen sind sie fast alle Verräter an der Nation. Das Bundesbudget für nächstes Jahr stützt sich im Kern auf Steuererhöhungen (ein Plus von 33% bei der Lohnsteuer und ein Plus von 100% für Kapitalertragsteuern), auf den Wegfall von steuerlichen Erleichterungen für Eigenheimhypotheken und auf eine Anhebung des Verteidigungsbudgets in Höhe von 20,4 Milliarden $.

Obama hat sogar Maßnahmen erwähnt, die auf Protektionismus zurückgreifen. Einige dieser Hauptbestandteile befinden sich gewissermaßen noch in der Schwebe, da deren Fehlwirkungen noch einmal überdacht werden. Erhöhe die Steuern nicht während einer Rezession. Besteuere kein Kapital, wenn Kapital liquidiert wird. Besteuere nicht die Produktion von Energie in Zeiten instabiler Preise. Mache den Immobilienkauf nicht unattraktiv, wenn sich die Immobilienmärkte im Abschwung befinden. Erhöhe die Militärausgaben nicht, wenn das Geld dringend für nationale Belange gebraucht wird. Das sind klassische Fehler der Politik, die noch zusätzlich zur aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise für neuen Schaden sorgen werden.

Das Glass-Steagal-Gesetz, das Zusammenbrüche des Finanzsystems verhindern sollte, wurde Ende der 1990er Jahre aufgehoben. Jetzt können die Dominos fallen, da Banken, Aktienmakler und Versicherungen verbunden wurden. Die Verschrottung des Gesetzes war das Lieblingsprojekt des ehemaligen Finanzministers Robert Rubin - wiederum ein Vorzeigejunge für Finanzpleiten und Betrug (denken Sie nur an sein mehrjähriges Gold-Leasing-Projekt). Auf ihn geht der gestohlene Wohlstand der 1990er-Dekade. Man kann daher mit Sicherheit sagen, dass sich der Schaden im eigentlichen Finanzsektor noch über eine schmerzhaft lange Zeit breitmachen wird. Die Versicherungsfirmen werden als nächste einbrechen. Schauen Sie auf Prudential, MetLife und Lincoln.

Die Geschichte wird aktiv ignoriert. "Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben." Diese Worte stammen von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (deutscher Philosoph des 19. Jh.). Nur wenige Beobachter scheinen zu erkennen, dass die Distanz im Spektrum zwischen Faschismus (der Schlachtruf der letzten acht Jahre) und Sozialismus (Schlachtruf seit der Amtseinführung) bemerkenswert gering ist.




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