Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Ist der Kupferbullenmarkt am Ende?

20.04.2009  |  Scott Wright
- Seite 2 -
Der Kupferbullenmarkt begann mit einem Tiefswert von 0,60 $ Ende 2001 und schritt anfänglich ordnungsgemäß mit einem soliden, mehrjährigen Support voran. Bis zum Jahr 2004 hatte er sich mehr als verdoppelt, bis die schnell wachsende Nachfrage ein ökonomisches Ungleichgewicht hervorrief, das Sie in der Chart sehen können.

Im Jahr 2006 stieg der Kupferpreis nahezu vertikal und fand seinen Höhepunkt in einem parabelförmigen Anstieg, in dem er die 4 $-Marke durchbrach. In nur 60 Handelstagen hatte er sich fast verdoppelt. Nach einer anschließenden Atempause verlor er bis Anfang 2007 41% und startete dann in einen mehrjährigen Aufwärtstrend.

Nachdem er einen neuen Höchstwert im dritten Quartal 2008 erzielte, fiel er unter seinen Support und stürzte geradezu senkrecht bis auf sein Dezembertiefstwert von 1,27 $, einen Wert, den er seit 2004 nicht mehr erreicht hatte. Der rapide Kupferrückgang zerschmetterte den Support jedes erdenklichen technischen Musters. Der rot unterlegte Bereich zeigt, dass der Kupferpreis in den vergangenen 7 Monaten und mehr unter seinem 200-Tages-Durchschnitt lag. Da es während Bullenmärkten sehr typisch ist, dass die Preise unter ihre 200-Tages-Durchschnitte fallen, stellt dieser unter dem Nennwert liegende Wert (Relativität unter 1,0) die Stabilität des Kupferbullenmarktes auf die Probe.

Aber da der Verlauf Kupfers die Auswirkungen dessen zeigt, das in der Chart wie eine Axt aussieht, könnte es vielleicht doch noch ein Licht am Ende des Tunnels geben. Der Dezembertiefstwert lag nicht nur 111% über dem im Jahr 2001, was uns zeigt, dass Kupfer nicht einmal annähernd die Absicht hatte, seinen säkularen Geist aufzugeben, der Kupferpreis erholte sich sogar.

Als sich die Händler der Sinnlosigkeit des Sell-Offs bewusst wurden, wendete sich das Blatt. Schnäppchenjäger kauften Kupfer bei diesen Werten wie verrückt und wie Sie sehen können, ist er bis jetzt bereits um 55% gestiegen. Diese Käufe waren nicht ausschließlich handelsbedingt, wie Sie in der nächsten Chart sehen können, auch der Konsum erlebte einen Aufschwung.

Die Chart vereint den Verlauf und die Grundlagen Kupfers dank der Daten, die von der London Metal Exchange zugänglich gemacht wurden, dem Steuermann des globalen Basismetallhandels. Die LME ist nicht nur der primäre Futures- und Optionsmarkt, sondern koordiniert auch die Käufe, Verkäufe und die Lagerung durch sein riesiges Netzwerk aus Lagerhäusern. Die Vorratszahlen, die wir von diesen Lagerhäusern bekommen, bieten Händlern unbezahlbare Einblicke.

Open in new window


Wir bei Zeal haben lange Zeit die Beziehung zwischen den LME-Vorräten und den Metallpreisen untersucht. Wenn die Vorräte gering sind, kann man schlussfolgern, dass die Nachfrage das Angebot überholt. Die Metalle verlassen die Lagerhäuser schneller, als sie aufgefüllt werden können. Dieses Ungleichgewicht verursacht natürlich einen Preisanstieg, da es mehr Konsumenten und weniger Güter gibt.

Und umgekehrt: Wenn die Vorräte steigen, bedeutet das, dass das Angebot die Nachfrage hinter sich lässt. Entweder schwindet die Nachfrage der Konsumenten, Produzenten liefern mehr Metall oder, was am wahrscheinlichsten ist, beides trifft zu. Dieses Ungleichgewicht ruft selbstverständlich einen Preisanstieg hervor, da es weniger Verbraucher für eine größere Menge an Gütern gibt.

Die Wechselwirkung zwischen Kupfer und seinen Vorräten in den vergangenen 3 Jahren besonders gut erkennbar. Der Einfluss des Kupfervorrats auf seinen Preis ist besonders bei niedrigen Beständen vorherrschend, wie wir sie in den letzten Jahren gesehen haben. Der globale durchschnittliche Kupferverbrauch beträgt pro Tag ungefähr 50 000 Tonnen und wenn der Vorrat zwischen 100.000 und 200.000 Tonnen liegt, kann die LME die globale Nachfrage von ungefähr 3 Tagen decken.

Besonders Chinas Appetit nach Kupfer sorgte für die alarmierend niedrigen Vorratszahlen. Und da das Risiko bestand, dass der über Tage Bestand zu Ende geht, griffen sich die Spekulanten den Kupferpreis und trieben ihn mit einer enormen Risikoprämie in die Höhe. Als der Kupferbestand bis auf 100.000 Tonnen fiel, stieg sein Preis bis auf einen Wert zwischen 3,50 $ und 4,00 $.

Aufgrund des hohen Kupferpreises und einer weiterhin wachsenden Nachfrage arbeiteten die Kupferminenunternehmen hart daran, die Produktion aufzustocken. Von 2006 bis 2009 wird der Kupferproduktionsanstieg auf beeindruckende 16% geschätzt. Das ist ein wahres Kunststück, wenn man die Zeit und das Kapital bedenkt, das man für die Minenentwicklung benötigt. Aber die Produktion blieb mit dem Nachfragewachstum im Gleichgewicht.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"