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Über Diversifizierung

21.04.2009  |  Dr. Jürgen Müller
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Abb.2: Sprudelnde Ölquelle links & heutige Ölplattform rechts (Quelle: Internet)


Während früher das Öl unter hohem Druck meterweit in den Himmel schoss, und man nur Energie aufwenden musste, um es "aufzufangen", müssen heutzutage z.B. riesige Ölplattformen zusammengeschweißt und auf das Meer gezogen werden, um das noch vorhandene Öl abzupumpen. Mit anderen Worten: Wenn zur Förderung von X Barrel Öl X Barrel Energie aufgewendet werden müssen, kann man das Öl gleich im Boden belassen, das energetische Ergebnis ist das gleiche. Die Restmengen von Öl im Boden, die kursieren, sind also im Grunde völlig irrelevant und tragen mehr den Charakter einer Nebelkerze, denn sinnvoller Information.

Viertes Beispiel: Beteiligung an Windkraft- oder Solaranlagen. Am Ende des "Cheap-Oil" Zeitalters ist es sicherlich sinnvoll, sich auf diesen Gebieten zu engagieren. Die kommende Energielücke gilt es zu schließen. Problem: Die Rentabilität dieser Beteiligungen kommt derzeit noch einzig und alleine aus dem Erneuerbaren-Enerigen-Gesetz (EEG). D.h. auch hier begibt man sich in Abhängigkeit a) vom Staat und b) ggf. von der finanzierenden Bank. Verabschiedet ein Staat in einer Notlage aufgrund von jedwelchen Notstandsgesetzen bestimmte Bedingungen bzgl. Vergütung, Besteuerung, etc., so kann die Wirtschaftlichkeit dieser Projekte u.U. nicht mehr gewährleistet sein und die Banken würden ggf. wie bei Immobilien mit neuen Sicherheitsforderungen an Sie herantreten. Hinweis: Eine Sammlung der wichtigsten Notstandsgesetze der Bundesrepublik Deutschland finden Sie auf www.bwlbote.de/20080326.htm.

Fünftes Beispiel: Kauf von Acker- und/oder Waldflächen. Grundsätzlich eine sehr gute Anlage da wir nur diese eine Welt haben und sie auch nicht größer werden wird. Essen und Heizen müssen wir immer. Die oben beschriebenen Probleme gelten sinngemäß jedoch auch hier (zwangweise Eingriffe eines Staates z.B. Vorschriften, was angebaut und zu welchem Preis verkauft werden muss, Preisobergrenzen für Holz, bei Finanzierung durch eine Bank ggf. Nachforderungen neuer und höherer Sicherheiten, etc.).

Was also bedeutet dies für Ihre Anlage in Edelmetallen? Reinhard Deutsch (Autor "Das Silberkomplott", www.Kopp-Verlag.de) sagte mir kurz vor seinem Tod auf einer Messe in München in einem persönlichen Gespräch, dass er absolut kein Problem darin sähe, 100% des liquiden Vermögens in physischem Silber anzulegen. Ich war damals innerlich nicht ganz seiner Meinung, muss jedoch gestehen, dass ich mich mehr und mehr dieser Haltung annähere. Heute erfuhr ich, das ein bekannter Analyst einer norddeutschen Landesbank in Vorträgen offen bekennt, dass er derzeit 70 - 80% seines Vermögens in physischen Edelmetallen hält. Edelmetalle bergen kein Bonitätsrisiko, kein Länderrisiko und sind weltweite Währung (Zitat J.P. Morgan: "Gold ist Geld, und nichts anderes").

Für die zukünftige Wertentwicklung der Edelmetalle sind zudem folgende Punkte zu nennen. Im Artikel "Peak Oil = Peak Ignorance" hat Peter Boehringer detailliert dargestellt, dass Peak Oil keine Theorie, sondern eine empirische Beobachtung und damit real ist. Ebenso real sind die schwindenden Goldvorkommen, wie ich es es in meinem Artikel "Peak Gold" beschrieben habe. Sinkende Erzgehalte, steigende Abraummengen und knapper werdende Energie werden sich demnach in der Zukunft gegen- und wechselseitig in der Art verstärken, dass Bergbau grundsätzlich teurer werden muss. Zitat "Club of Rome":

"Sinkt der Metallgehalt unter 3% nimmt die Abraummenge pro Tonne so drastisch zu, dass irgendwann
die Kosten der Abraumbeseitigung den Wert des gewonnenen Metalls übersteigen. Die Erschöpfung der Metallerze
beschleunigt daher die Erschöpfung der fossilen Brennstoffe."

(Quelle: Meadows et.al.: "Grenzen des Wachstums. Das 30-Jahre Update", 2007, S.107; die genannte Zahl von 3% bezieht sich auf Nicht-Edelmetalle wie z.B. Kupfer)





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