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Alles steigt … zumindest ein bisschen.

24.04.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.3180 und hat damit seit letzten Mittag gut 1 ½ Cent zugelegt. Er nähert sich damit dem Widerstandsbereich 1,3200 bis 1,3250. EURJPY ist im frühen asiatischen Handel erneut an der 129 gescheitert und handelt aktuell bei 127,90.

Gestrige Äußerungen der Projektgruppe Frühjahresgutachten brachten im wesentlichen keine neuen Erkenntnisse: Wenn der "Kurzarbeit-Effekt" ausläuft bekommen wir ein Problem am Arbeitsmarkt. Aha! Die Eigenkapitalbasis der Banken wird sich verschlechtern. Soso! Ein Drittes Konjunkturpakt wird bei einem angenommenen Rückgang des BIPs um 6% nur als "ultima ratio" betrachtet. Hmm! Bei einem BadBank Konzept darf der Steuerzahler nicht den Großteil der Risiken tragen. Völlig neu!

Ein Vorschlag für die Projektgruppe: Statt Äußerungen, die so alt sind wie kalter Kaffee, wären schnelle und vor allem sinnvolle Vorschläge respektive Entscheidungen zu wünschen. Es muß am Personal liegen, daß das bei uns nicht klappt. Die US-Amerikaner sind da einen Schritt weiter … auch wenn vielleicht nicht alles sinnvoll ist.

Nun zu den gestrigen Veröffentlichungen:
  • Die saisonal bereinigte Leistungsbilanz der Eurozone konnte per Februar die Erwartungen von -10,7 Mrd. € deutlich toppen und landete bei nur -8,1 Mrd. €. Gerichtet hat es in diesem Falle die Handelsbilanz (sie ist Teil der Leistungsbilanz), denn hier wurde das erste Mal sein Oktober 2008 wieder ein leichter Überschuß erwirtschaftet, da nun auf Grund der allgemeinen Krise die Importe im Februar deutlich stärker (-5,5 Mrd.) zurückgegangen sind als die Exporte (-1,6 Mrd.).

  • Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone war den elften Monat in Folge in rezessivem Terrain, konnte sich im Februar aber leicht auf 36,7 Punkte verbessern (erw. 34,7 Punkte). Ähnliche Signale kommen auch aus Deutschland. Insgesamt zeichnet sich seit bei beiden Zeitreihen seit Dezember eine Bodenbildung - eigentlich Untertasse - ab, die zumindest die Hoffnung für das 3. Quartal am Leben erhält.

  • Die Industrieaufträge für die Eurozone haben ebenfalls per Februar ihren Absturz mit einem Rückgang von -0,6% im Monatsvergleich (erw. -2,2%) gebremst, so daß sich die Jahresrate bei immer noch stattlichen -34,5% stabilisieren konnte. Für die kommende Veröffentlichung der BIP Schätzung müssen wir aber trotzdem mit einer deutlichen Klatsche rechnen.

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  • Die wiederverkauften Hütten in den USA sind per März entgegen den Erwartungen (-1,5%) noch deutlicher gefallen (-3,0). Insgesamt waren es 457.000 Häuser, dessen durchschnittlicher Preis im Jahresvergleich um 12% rückläufig ist. In "harten" USDollars kostet damit ein durchschnittliches US-Heim knapp 180.000 USD. Der Bestand an wiederzuverkaufenden Häusern hat sich knapp auf 9,8 Monatsumsätze erhöht … das ist eine ganze Menge! Eine Bodenbildung kann und sollte sich über mindestens 1 Jahr erstrecken (siehe Markierungen).

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Zusammenfassend ergibt sich mit Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.3050 - 1.3080 eine neutrale Haltung zu EURUSD. Ein Test oder sogar leichtes Überschreiten der 1,32 scheint für heute möglich.

Viel Erfolg und ein schönes Wochenende.


© Christian Löhr
Bremer Landesbank





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