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Märkte: Gewinnmitnahmen an Aktienmärkten – Deutschland: Eine "Portion" "old news", aber weiter brandaktuell – Monatsbericht: Bundesbank übt sich in Optimismus

07:30 Uhr  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,1119 (05:39 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1073 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 145,50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 161,81. EUR-CHF oszilliert bei 0,9499.


Märkte: Gewinnmitnahmen an Aktienmärkten

An den Finanzmärkten kam es gestern nach anfänglichen Gewinnen zu überschaubaren Gewinnmitnahmen an den meisten Aktienmärkten.

Von Seiten der Geopolitik gab es keine Entspannungssignale. Im Gegenteil, US-Außenminister Blinken reiste ohne Vereinbarung im Nahost-Konflikt aus Doha ab. Der Ukraine-Konflikt wird latent kritischer.

Das Datenpotpourri lieferte dagegen überwiegend positiven und unterstützenden Einfluss. Die schwedische Notenbank senkte den Leitzins erwartungsgemäß um 0,25% auf 3,50%. Dänemark wies ein Wachstum im Jahresvergleich (J) um 2,5% im 2. Quartal 2024 aus. Die Leistungsbilanz der Eurozone markierte einen neuen Rekord bei dem Leistungsbilanzüberschuss (50,5 Mrd. EUR).

Die Bauleistung in der Eurozone legte im Monatsvergleich zu. Der Anstieg der Verbraucherpreise der Eurozone wurde bei 2,6% (J) bestätigt. Kanadas Verbraucherpreise (J) sanken erwartungsgemäß von 2,7% auf 2,5%. Heute wichtig: Revision der US-Arbeitsmarktdaten (23/24)! Bezüglich der US-Notenbankpolitik äußerte sich US-Notenbankerin Bowman milde. Der Fokus liegt auf den FOMC-Protokollen der letzten Offenmarktausschusssitzung, die heute vor dem Jackson Hole Treffen (22. – 24. August 2024) veröffentlicht werden. Weder die Protokolle noch das Treffen in Jackson Hole sollte die erwarteten US-Zinssenkungen, beginnend vor den Wahlen, in Frage stellen.

Aktienmärkte: Late DAX -0,48%, EuroStoxx 50 -0,53%, S&P 500 -0,20%, Dow Jones -0,17%, US Tech 100 -0,28%. In Fernost ergibt sich Stand 06:55 Uhr folgendes Bild: Nikkei (Japan) -0,32%, CSI 300 (China) -0,10%, Hangseng (Hongkong) -0,95%, Sensex (Indien) +0,07% und der Kospi (Südkorea) -0,07%.

Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert aktuell mit 2,22% (Vortag 2,25%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 3,81% (Vortag 3,88%) abwirft.

Der EUR gewinnt gegenüber dem USD weiter an Boden. Gold und Silber sind weiter gefragt.


Deutschland: Eine "Portion" "old news", aber weiter brandaktuell

Per April 2024 veröffentlichte das IFO Institut das Ökonomen-Panel, das Bewertungen der Stärken und Schwächen Deutschlands darbot.

Die darin enthaltenen Bewertungen fanden bereits deutlich zuvor Berücksichtigung in diesem Report. Zur Auffrischung und zur Mahnung an verantwortungsvolle Politik, erlaube ich mir, die Grafik der Ergebnisse hier noch einmal darzulegen.

Kommentar: Aktuelle Daten, ob Export- und Importdaten, der IFO-Geschäftsklimaindex oder der ZEW-Sentiment-Index, mehr noch aber der relative Verfall der Position Deutschlands im Vergleich zu den westlichen Konkurrenzländern (aktuell BIP Daten Polen (3,2%), Dänemark (2,5%)), der belegt, dass die Traktion der deutschen Wirtschaft mit der Weltwirtschaft wegbricht (Aspekt "Zahnrad", Abbau Kapitalstock, Nettokapitalabflüsse), liefern Ausrufungszeichen, eine massive Kehrtwende (u.a. unideologischer Strukturaufbau/Aristoteles) in Loyalität zu Gunsten des Standorts seitens der Regierung zu veranlassen.

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Um das Bild abzurunden, wenden wir uns dem Sektor Produktion zu. Dabei geht es um das deutsche Geschäftsmodell, das uns alle trägt. Die Industrieproduktion macht gut 20% der Wirtschaftsleistung aus (USA rund 10%). Das Bild ist prekär! Das Welt-BIP nahm von 2018 bis 2024 um rund 19% zu. Der deutsche Produktionsindex sank in diesem Zeitraum um rund 14%! Was muss noch passieren? Es ist das einzige Geschäftsmodell, das wir haben!

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Monatsbericht: Bundesbank übt sich in Optimismus

Trotz der Fehlprognosen in jüngerer Zeit rechnet die Bundesbank nicht mit einer Rezession. Das BIP dürfte im 3. Quartal leicht wachsen. Damit zögerte sich die erwartete Belebung der Konjunktur weiter hinaus, so die Bundesbank. Eine Rezession im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung sei nicht zu erwarten, solange keine neuen negativen Schocks auftreten würden. Die Bundesbank setzt auf die Verbraucher und Dienstleister.

Der private Konsum dürfte wachsen. Die Bundesbank erkennt weiter Schwäche in Industrie, Baugewerbe, Außenhandel und Investitionstätigkeit (Kapitalstock, Basis für Wachstum). Kommentar: Ich mag begründeten Optimismus. Ist der hier gegeben? Meine liebe Frau Conny will jetzt adhoc mit mir den Begriff des "Pfeifens im Walde" diskutieren!


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Leistungsbilanz markiert mit 50,5 Mrd. EUR Rekordüberschuss

Die Leistungsbilanz der Eurozone wies per Berichtsmonat Juni einen Überschuss in der saisonal bereinigten Fassung in Höhe von 50,5 Mrd. EUR (Rekordüberschuss, Vormonat 36,7 Mrd. EUR) aus.

Die Verbraucherpreise verzeichneten per Juli gemäß finaler Berechnung im Monatsvergleich ein unverändertes Ergebnis und im Jahresvergleich einen Anstieg um 2,6%. Das Ergebnis entsprach sowohl den vorläufigen Werten als auch den Prognosen.

Die Kernrate der Verbraucherpreise lag laut finaler Berechnung per Juli im Jahresvergleich bei 2,9% (Prognose und vorläufiger Wert 2,9%). Die Bauleistung der Eurozone nahm per Berichtsmonat Juni im Monatsvergleich um 1,75% zu (Vormonat -0,87%).

Deutschland: Die Erzeugerpreise legten per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,2%, Vormonat 0,2%) zu. Im Jahresvergleich stellte sich ein Rückgang um 0,8% ein (Prognose -0,8%, Vormonat -1,6%).


Dänemark: Starkes BIP-Wachstum! Unterschied zu Deutschland!

Das BIP stieg per 2. Quartal im Quartalsvergleich um 0,8% und im Jahresvergleich um 2,5% (Vorquartal 1,4%).


Kanada: Preisdruck (J) nimmt ab

Die Verbraucherpreise legten per Juli im Monatsvergleich um 0,4% (Vormonat -0,1%) und im Jahresvergleich um 2,5% (Vormonat 2,7%) zu.


Japan: Handelsbilanz per Juli defizitär

Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Juli ein Defizit in Höhe von 4,3 Mrd. USD aus (Vormonat Überschuss in Höhe von 1,5 Mrd. USD). Exporte legten im Jahresvergleich um 10,3% (Prognose 11,4%) zu, während Importe im Jahresvergleich um 16,6% zunahmen (Prognose 14,9%).

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.0600 – 30 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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