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Eingetrübte Datenlage erhöht Risikoaversion und bringt den Euro unter Druck

18.05.2009  |  Folker Hellmeyer
Eingetrübte Datenlage erhöht Risikoaversion und bringt den Euro unter Druck - Teil 2!

Der Euro eröffnet heute (07.35 Uhr) bei 1.3455, nachdem im asiatischen Geschäft Tiefstkurse bei 1.3435 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 95.00. In der Folge notiert EUR-JPY bei 127.80, während EUR-CHF bei 1.5110 oszilliert. EUR-GBP beginnt den europäischen Morgen bei 0.8965.

Die Datenlage insbesondere in der Eurozone enttäuschte Erwartungen und belastete damit die Stimmungslage. In der Folge nahm Risikoaversion weiter zu und diese Konstellation führte offensichtlich zu USD-Käufen. Da dieser Report zuletzt am letzten Donnerstag erschien, nehmen wir die Veröffentlichungen von Donnerstag und Freitag hier kurz, aber prägnant auf.
  • Die US-Arbeitslosenerstanträge nahmen in der letzten Berichtswoche per 9. Mai unerwartet von zuvor 605.000 auf 637.000 zu (Prognose 611.000).

  • Die US-Erzeugerpreise erhöhten sich per April im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose +0,1%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um -3,5% nach zuvor -3,6%.

  • Die "Core Machinery Orders" verzeichneten in Japan per März einen Rückgang um 1,3% im MV. Im JV stellte sich ein Rückgang um -22,1% nach zuvor -30,1% ein.

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  • Die erste Schätzung des BIP der Eurozone per 1. Quartal 2009 lieferte insbesondere dank schwacher Ergebnisse aus Deutschland und Italien mit einem Rückgang um -2,5% (Prognose -2,0%) im Quartalsvergleich und einem Einbruch um -4,6% (Prognose -4,0%) im Jahresvergleich eine herbe Enttäuschung, die maßgeblich für die schwache Verfassung des Euros im weiteren Verlauf verantwortlich war und ist.

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  • Die Verbraucherpreise sind in der Eurozone per April um 0,6% im Jahresvergleich gestiegen. Damit wurde der Konsensusprognose entsprochen. Inflation ist kein Thema. Bezüglich der Basiseffekte im Energiesektor stehen hier in den kommenden 3 - 4 Monaten weiter disinflationäre oder sogar kurzzeitig deflationäre Ergebnisse auf der Agenda. Wesentliche Marktwirkung ging von dieser Veröffentlichung nicht aus.

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  • Die US-Verbraucherpreise verzeichneten per April im Monatsvergleich ein unverändertes Ergebnis, nachdem im Vormonat ein Rückgang um -0,1% verzeichnet wurde. Im Jahresvergleich stellt sich ein Rückgang um -0,6% nach zuvor -0,4% ein.

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  • Der "New York Empire State Manufacturing Survey" lieferte mit einem nicht erwarteten Anstieg von zuvor -14,6 auf aktuell -4,6 Punkte den zweiten Anstieg in Folge. Im Bereich der Subindices ergaben sich divergente Entwicklungen, die den positiven Eindruck nivellieren. So sank beispielsweise der Auftragsindex von -3,9 auf -9,0 Punkte.

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  • Die "Treasury International Capital Flows" wiesen per März einen Zufluß in Höhe von 55,8 Mrd. USD nach zuvor 22,0 Mrd. USD aus. Der beigefügte Chart impliziert, daß sich die Lage für die USA nach "Maßgabe" der hier ermittelten Daten entspannt.

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  • Die Industrieproduktion sank in den USA per April um -0,5% im Monatsvergleich. Die Kapazitätsauslastung ging von 69,4% auf nun 69,1% zurück. Der "Blues" setzt sich fort.

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  • Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan ist laut vorläufiger Berechnung per Mai von zuvor 65,1 auf 67,9 Punkte gestiegen. Die Erwartungskomponente nahm nachhaltig von 63,1 auf 69,0 Zähler zu. Dagegen verschlechterte sich die Bewertung der aktuellen Lage von 68,3 auf nun 66,2 Punkte. Ausgehend von Februar bei 56,3 Punkten kommt es nun zum dritten Anstieg in Folge. Anzeichen einer Stabilisierung nehmen zu.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3300 -30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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