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Aktien und Euro machen einen "U-Turn" - Sind die "Profis" nicht dabei?

19.05.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.00 Uhr) bei 1.3565, nachdem im asiatischen Geschäft Höchstkurse bei 1.3579 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 96.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.80, während EUR-CHF bei 1.5120 oszilliert.

Gestern kam es am Aktienmarkt als auch am Devisenmarkt zu einem "U-Turn", zu einer abrupten Umkehr. Offensichtlich spielten die deutlich vergangenheitsbezogenen BIP-Daten des 1. Quartals aus der Eurozone der Phase Januar bis März hinsichtlich der sich im April und Mai ergebenen konjunkturellen Entspannung nicht mehr die entscheidende Rolle. In der Folge legte der DAX nach Tiefstkursen bei 4.655 deutlich zu und schloß bei 4.852 nahe den Höchstkursen des Tages bei 4.858. In der Folge konnte der Euro im Rahmen bekannter Korrelationen zulegen.

Derartige markante Bewegungen werfen jedoch mehr Fragen auf. Das gilt insbesondere für den Aktienmarkt. Offensichtlich wurden viele nicht positionierte "Profis" von der Bewegung seit den Tiefstkursen im Bereich von knapp 3.600 Punkten (DAX) überrascht und sind nicht angemessen positioniert. Das Thema Buchwertbetrachtung spielte für diese Klientel nicht die entscheidende Rolle, sondern Momentumgesichtspunkte mögen dominiert haben. Nun ergibt sich für diese Klientel die Aufgabe vor den veränderten Konjunkturaussichten eine angemessene Positionierung aufzubauen. Nun denn, schaun mer mal! Wir verweisen auf unsere Jahresprognose 2009, wo wir bezüglich der Buchwertbetrachtung das Niveau bei 3.700 Punkten aufgenommen hatten. (https://sicherheit.bremerlandesbank.de)

Die Handelsbilanz der Eurozone lieferte per März laut der Berechnung von Eurostat einen Überschuß in Höhe von 0,4 Mrd. EUR nach revidiert -1,0 Mrd. EUR per Februar (zuvor -2 Mrd.). Damit stellte sich der erste Überschuß seit Juni 2008 (+0,4 Mrd. EUR) ein.

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Erwartungsgemäß legte der "NAHB Housing Market Index" per Mai 2009 in den USA von zuvor 14 auf 16 Punkte zu und markierte damit das höchste Ergebnis seit September 2008. Nun ist das aktuelle Niveau unverändert recht weit von der neutralen Zone bei 50 Punkten entfernt, aber man darf fraglos behaupten, daß sich der Indexstand seit Januar 2009 von 8 Punkten ausgehend verdoppelt hat. Prozentrechnung macht manchmal richtig Spaß. Raum für Euphorie besteht nach diesen 100% jedoch nicht. Raum für die Feststellung, daß sich die Abwärtsdynamik abschwächt ist gegeben!

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Heute steht zunächst der deutsche ZEW-Sentimentindex im Mittelpunkt des Interesses. Analysten unterstellen einen weiteren Anstieg von zuvor 13,0 auf dann 20,0 Punkte. Seit Oktober letzten Jahres ausgehend von -63,0 Zählern kommt es kontinuierlich zu Anstiegen.

Notwendig ist jedoch auch eine Fokussierung auf die Bewertung der aktuellen Lage. Zuletzt kam es hier zu einer Fortsetzung der Eintrübung. Es ist langsam an der Zeit, daß sich bezüglich des Anstiegs des Sentiments auch Traktion in diesem Bereich ergibt!

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Aus den USA folgen Neubaubeginne und Baugenehmigungen per April 2009. Analysten unterstellen für beide Sektoren leichte Zunahmen. Anzeichen einer Bodenbildung auf historisch niedrigem Niveau werden sich voraussichtlich weiter verstärken.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3300 -30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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