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Keine neuen Erkenntnisse am Devisenmarkt - Japans BIP bei -4% im ...

20.05.2009  |  Folker Hellmeyer
Keine neuen Erkenntnisse am Devisenmarkt - Japans BIP bei -4% im Quartalsvergleich!

Der Euro eröffnet heute (07.30 Uhr) bei 1.3595. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 95.65. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.00, während EUR-CHF bei 1.5110 oszilliert.

Das japanische BIP sank per 1. Quartal 2009 im Quartalsvergleich um -4,0%. Analysten hatten einen Rückgang um -4,2% prognostiziert. Damit ergab sich das schlechteste Quartalsergebnis in der Historie dieser Datenreihe, die auf das Jahr 1955 zurückgeht. Das Vorquartal wurde von -3,2% auf -3,8% revidiert. Annualisiert stellte sich damit ein Einbruch um -15,2% nach zuvor -12,1% ein.

Bei aller "Freude", daß das aktuelle Ergebnis besser als die Konsensusprognose ausfiel, bleibt hier festzuhalten, daß die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt von extremer Schwäche in den letzten beiden Quartalen heimgesucht war. Das aggregierte Ergebnis der letzten beiden Quartale war deutlich negativer als der Erwartungswert.

Werfen wir einen Blick auf die Komponenten. Der private Konsum sank im Quartalsvergleich um 1,1%. Staatsausgaben legten in dieser Periode um 0,3% zu. Investitionstätigkeit (Capital Investment) brach um 10,4% ein. Exporte kollabierten um 26%, während Importe um 15% sanken. Mit anderen Worten war der Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität breit gefächert.

Die Erkenntnis, daß sich die globale Konjunktursituation nach dem ersten Quartal 2009 durchaus erkennbar stabilisiert hat, ist bezüglich der Daten der Periode Januar bis März in Japan wohl das einzige Trostpflaster. Die Reaktion am japanischen Aktienmarkt mit einem leichten Zugewinn mag durchaus Ausdruck genau dieser Erkenntnis sein. Schließlich handeln wir an den Märkten doch die Zukunft, oder?
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Der deutsche ZEW-Sentimentindex lieferte per Mai einen fulminanten Anstieg von zuvor 13,0 auf nun 31,1 Punkte. Die Konsensusprognose war bei 20,0 Punkten angesiedelt. Damit stellte sich der siebte Anstieg in Folge ausgehend von -63,0 Punkten per Oktober 2008 ein. Offensichtlich wirkt sich die stabilisierte Konjunktur- als auch freundlichere Finanzmarktlage unterstützend aus.

Die Tatsache, daß die Bewertung der aktuellen Lage erneut sank, von -91,6 auf nun -92,8 Zähler, ist ein deutlicher Schluck "Wasser", der die Qualität des "Weins" belastet.

Der Chart liefert dennoch ein Bild, das eine anstehende Erholung im Bereich der Konjunktur als auch der Finanzmärkte nachhaltig impliziert.

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Die US-Neubaubeginne und Baugenehmigungen enttäuschten per April auf ersten Blick nachhaltig. Bei den Neubaubeginnen stellte sich ein unerwarteter Rückgang um -12,8% (zuvor - 8,5%) im Monatsvergleich und um -54,2% (zuvor -47,1%) im Jahresvergleich ein. Annualisiert kam es zu einem Rückgang von 525.000 auf 458.000 Objekte. Auch die Baugenehmigungen verzeichneten eine deutliche Abnahme von annualisiert 511.000 auf 494.000.

Auf zweiten Blick ergibt sich durchaus auch ein positiver Aspekt. Im Bereich der "Single Family Homes" ergibt sich ausgehend von Januar 2009 ein hohes Maß an Stabilität mit einer Zunahme im aktuellen Berichtsmonat von 358.000 auf 368.000 Objekte. Der Rückgang im aktuellen Monat war geprägt von den "Multi Family Homes".

Mithin sind Hoffnungswerte auf eine Bodenbildung konkludent mit der zuletzt freundlicheren Entwicklung des "NAHB-Index" unverändert vertretbar.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3300 -30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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