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Korrelation "Aktienmarkt/EUR-USD" löst sich auf - Aktien Schwach - Euro fest!!

22.05.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.45 Uhr) bei 1.3920, nachdem in Fernost Höchstkurse bei 1.3955 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 94.15. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131.10, während EUR-CHF bei 1.5190 oszilliert.

Zunächst dürfen wir feststellen, daß die Korrelation "Aktienmarkt - EUR-USD" gestört ist und damit das Schicksal aller Korrelationen belegt. Es sind temporäre Phänomene. Auch bei fallenden Aktienmärkten kann der EUR steigen.

Hier stellt sich selbstredend die Frage nach dem "Warum"? Die Partystimmung an den Aktienmärkten und Katerstimmung an den AAA-Bondmärkten bedingt durch überwiegend nicht erwartete Verstetigungstendenzen an der internationalen Konjunkturfront, insbesondere jedoch in China und Lateinamerika, konkurriert mit jüngsten Einlassungen von Seiten der EZB aber auch von Seiten der Fed (Minutes), daß man unsicher sei, ob diese Stabilisierung dauerhafter Natur sei. Nun wenn diese Auguren unsicher sind, sollten der Rest des Marktes natürlich auch verunsichert sein.

Der "Trackrecord" dieser Institutionen ist ja auch wirklich umwerfend. Noch immer schwingen die Worte des internationalen Finanzestablishments nach "The crisis is contained". Ebenso ist die Zinserhöhung der EZB zur Unzeit per Juli 2008 ein gutes Beispiel für sinnvolle Antizipation ökonomischer Entwicklungen. Die Fehlprognosen des IWF wollen wir hier gar nicht erst diskutieren.

Also nehmen wir die Sorgen der Fed und der EZB ob der Nachhaltigkeit der Stabilisierung zur Kenntnis und fragen uns "Qui bono?" - Wem nützt es? (Feedback ist erwünscht - der Ball liegt bei Ihnen!) Wir geben noch eine kleine Hilfestellung: Achten Sie bitte auf den Positionierungsgrad der Profis vor zwei Jahren (the crisis is contained) und den aktuellen Positionierungsgrad. Die Gedanken sind übrigens grundsätzlich frei.

Damit kommen wir zu den wichtigen Veröffentlichungen der letzten beiden Tage:
  • Die Arbeitslosenerstanträge per 16. Mai 2009 stellten sich auf 631.000 nach zuvor 643.000. Damit wird weiterhin ein Niveau klassifiziert, das eine nachhaltige Rezession am US-Arbeitsmarkt beschreibt. Der Chart eröffnet jedoch Grundlagen für eine Diskussion, daß die Abwärtsdynamik am US-Arbeitsmarkt gebrochen ist.

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  • Die US-Frühindikatoren nach Berechnung des "Conference Board" legten per April um 1,0% zu. Analysten hatten einen Anstieg um 0,8% erwartet. Der Index erreichte mit 99,0 Punkten das Niveau von November 2008.

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  • Der Philadelphia Fed Survey per Mai verbesserte sich von -24,4 auf nun -22,6 Punkte. Die Prognose war bei -18,0 angesiedelt. Die Subindices lieferten überwiegend nachhaltig markantere Zunahmen. So stieg der Auslieferungsindex von -35,7 auf -19,0 Zähler. Der Beschäftigungsindex legte massiv von -44,9 auf -26,8 Punkte zu. Dagegen sank der Auftragsindex leicht von -24,3 auf -25,9 Zähler, nachdem es hier im Vormonat zu einem deutlichen Anstieg von -40,7 auf dann -24,3 Punkte gekommen war.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3700 -30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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