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Euro stabil - US-Daten zum größten Teil überraschend gut!

27.05.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.35 Uhr) bei 1.3950, nachdem in den letzten 24 Stunden eine Bandbreite zwischen 1.3861 und 1.4004 vorherrschte. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 95.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.15, während EUR-CHF bei 1.5165 oszilliert.

Die Handelsbilanz Japans wies per April einen Überschuß in Höhe von 69 Mrd. JPY aus (Vormonat +11 Mrd.). Exporte sanken im Jahresvergleich um -39,1% (Prognose -41,9%) nach zuvor -45,9%. Importe gingen um -35,8% (Prognose -36,7%) nach zuvor -36,7% zurück.

Der Blick auf die monatlichen Veränderungen kann durchaus Mut machen. Hier ergibt sich seit dem Tiefpunkt per Herbst/Winter 2008 eine durchaus beachtliche Verbesserung im Rahmen einer Stabilisierung.
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Die Leistungsbilanz der Eurozone wies per März ein Defizit in Höhe von -6,5 Mrd. Euro in der saisonal bereinigten Fassung aus. Die Prognose war bei -8,0 Mrd. Euro angesiedelt. Der Vormonat wurde darüber hinaus von -8,1 Mrd. auf -7,8 Mrd. Euro revidiert. Mit anderen Worten bleibt eine solide Defizitsituation gegeben. Sie ist jedoch nicht ganz so stark ausgeprägt, wie Marktbeobachter es unterstellten.

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Der Auftragseingang der Industrie der Eurozone sank unerwartet per März um 0,8%.Analysten hatten einen Anstieg um 0,8% unterstellt. Der Vormonatswert wurde von -0,6% auf ein unverändertes Ergebnis revidiert.

Vor dem Hintergrund der überraschend positiven Entwicklung in Deutschland (+3,3%) ist dieses Ergebnis erstaunlich. Wir sind auf die Revision im kommenden Monat gespannt.

In der Folge kam es im Jahresvergleich zu einem Rückgang von "nur" noch 26,9% nach zuvor -34,2%.

Der Blick auf den Chart eröffnet Diskussionsraum für das Thema Bodenbildung in diesem Sektor der Wirtschaft der Eurozone.

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Der "Chicago Fed National Activity Index" per April verbesserte sich merklich von revidiert -3,36 (zuvor -2,96) auf -2,06 Punkte.

Der aussagefähigere Dreimonatsschnitt sank von -3,29 auf -2,65 Punkte. Hier wurde der Tiefstwert per Januar 2009 bei -3,68 Punkten erreicht.

Ergo greift auch hier das Thema Stabilisierung. Dabei bleibt aber zu berücksichtigen, daß sowohl der Monatswert als auch der Schnittwert mit Resultaten nachhaltig niedriger als -0,70 Zähler implizieren, daß sich die USA weiterhin in einer nachhaltigen Rezession bewegen.

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Der "S&P/Case-Shiller Home Price Index" lieferte per Berichtsmonat März im Monatsvergleich (20 Städte) einen Rückgang in Höhe von 2,2% (Prognose -2,0). Im Jahresvergleich übersetzt sich das in einen Einbruch um -18,7% nach zuvor -18,6%. Mithin ist in Metropolregionen keine Trendwende in der Preisentwicklung erkennbar.

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Nun kommen wir zu den Indizes, die gestern für Champagnerlaune an den Aktienmärkten aggressiv genutzt und nicht "mißbraucht" wurden:

Der "Richmond Fed Manufacturing Survey" legte per März von zuvor -9 auf +4 Punkte zu. Damit markiert dieser Index den höchsten Stand seit März 2008 (+6).

Die Subindices spiegelten diese fulminante Zunahme. So verbesserte sich der Auslieferungsindex von -3 auf +9 Punkte. Der Auftragsindex legte von -2 auf +10 Zähler zu. Der Beschäftigungsindex verbesserte sich um 14 auf nun -12 Punkte. Der Index, der die Kapazitätsauslastung mißt schoß um 18 auf +5 Punkte in die Höhe. Mithin bot sich umfassend ein massiv verbessertes Bild!

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Den Abschluß des Reigens macht das Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" per Mai. Analysten unterstellten eine Zunahme von 40,8 (revidiert von 39,8) auf 42,0 Punkte.

Tatsächlich ergab sich ein Anstieg auf 54,9 Punkte. Damit wurde der höchste Wert seit September 2008 (61,4) markiert. Mithin liegt der Index jetzt über dem "Lehman"-Niveau.

Zu dem positiven Ergebnis hat sowohl die Bewertung der aktuellen Lage (28,9 nach 25,5), jedoch entscheidend die Bewertung der Erwartung (72,3 nach 51,0) beigetragen.

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Bezüglich der heute anstehenden Veröffentlichungen verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox.

Besondere Bedeutung kommt den Hauspreisen zu. Die FHFA mißt den US-Durchschnitt und nicht nur Metropolregionen. Hier kam es seit November im Jahresvergleich ausgehend von -9,0% zu Entspannungen bis auf zuletzt -6,5%. Es besteht durchaus eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß sich hier positive Tendenzen fortsetzen.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3700 -30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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