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Einbrechende Bond-Märkte und die Folgen für Gold

12.06.2009  |  Boris Sobolev
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Werfen wir aber einen Blick auf die Inflationserwartungen, so wird deutlich, warum das Geld aus dem Bond-Sektor strömt.

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Was den steilen Anstieg bei den kurzfristigen Anleihen angeht, so scheint es sich hier nur um eine kurzfristige Erscheinung zu handeln, die durch einen Non-Farm Payroll Report (Bericht zu US-Arbeitslosenzahlen) ausgelöst wurde, der scheinbar besser als erwartet ausgefallen war. In Wirklichkeit bleiben die Arbeitslosenzahlen erschreckend. Die Wirtschaft verlor letzten Monat 345.000 Jobs, die Arbeitslosenrate stieg auf 9,4% und sie wird in nicht allzu langer Zeit zweistellig ausfallen. Die US-Wirtschaft müsste monatlich 200.000 hinzubringen, um dem Bevölkerungswachstum Rechnung zu tragen, wollte man das allgemeine Bild der Arbeitslosigkeit stabil halten.

Marktexperten betonen immer wieder, die Arbeitslosenzahlen seien ein Spätindikator. Wir sollten uns jedoch wieder vor Augen führen, dass die Ausfallraten bei Hypotheken, wie aber auch viele andere bedrohliche Entwicklungen für die Wirtschaft, fast direkt von diesem “Spätindikator“ beeinflusst werden. Die Wurzeln dieser Wirtschaftskrise liegen in der Immobilien-/ Kreditblase, in der darauffolgenden Hypothekenkrise und den anschließenden Deleveraging-Prozessen. Höhere Arbeitslosenzahlen werden zu höheren Ausfallzahlen bei Hypotheken führen, was den Bankensektor auch zukünftig unterminieren wird, und dies führt wiederum zu Deleveraging-Prozessen.

Steigende Zinsen entlang der gesamten Zinskurve haben bis jetzt nur eine unbestreitbare Folge gehabt: Die Hypothekenzinsen steigen. Vor einer Woche noch lagen sie bei 4,75% - am Freitag betrugen sie schon 5,45%. Der US-Notenbank ist es sozusagen gar nicht mehr möglich, den Hypothekenmarkt zu kontrollieren; und auch trotz derartiger Versuche ist der MBA-Refi-Index in den letzten vier Wochen um 43% gefallen. Die Liquidität ist wieder am Schrumpfen. Wie kann jemand glauben, die US-Notenbank würde schon bald damit beginnen, die Inflation zu bekämpfen?

Was bedeutet das nun alles für Gold und Goldaktien? Aus der Sicht des Marktes dient Gold in erster Linie als Inflationsabsicherung. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist die fast ideale Korrelation zwischen inflationsgeschützten TIPS und Gold.

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Bald werden sich die Illusionen, die US-Notenbank würde jetzt beginnen, die Inflation zu bekämpfen, zerstreuen und die Korrektur beim Gold wird enden. Im Goldmarkt konnten wir während der vergangenen 15 Monate Zeugen eine langfristige, bullische Konsolidierung beobachten. Die Goldkonsolidierung wird mit höchster Wahrscheinlichkeit in den nächsten Monaten durch den Beginn einer neuen bullischen Phase beim Gold aufgelöst.


© Boris Sobolev
Resource Stock Guide, Denver (Colorado, USA)

Dieser Artikel erschien am 09.06.09 auf www.gold-eagle.com und wurde exklusive für GoldSeiten übersetzt.



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