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Euro weiter sehr beweglich - Höchstkurse bei 1.4177 in New York - Daten ...

12.06.2009  |  Folker Hellmeyer
Euro weiter sehr beweglich - Höchstkurse bei 1.4177 in New York - Daten global positiv!

Der Euro eröffnet heute (07.15 Uhr) bei 1.4085, nachdem gestern Höchstkurse im US-Handel bei 1.4177 markiert wurden. Der USD stellte sich gegenüber dem JPY auf 97.85. In der Folge oszilliert EUR-JPY bei 137.85, während sich EUR-CHF um die Marke von 1.5100 bewegt.

Der Euro bleibt weiter sehr beweglich. Nachdem Unterstützung bei 1.39 gefunden wurde, wurden die Widerstände jenseits der Marke von 1.41 ins Visier genommen.

Einmal mehr half dem Euro ein Datenkranz, der weitere konjunkturelle Stabilisierung der globalen Konjunktur impliziert. Zunehmende Krisentendenz belastet den Euro nach wie vor. Abnehmende Krisentendenz entlastet. Vereinfacht ausgedrückt, der Euro reüssiert, wenn der Ausblick sich für die deutsche Exportmaschinerie verbessert und umgekehrt. Dieser Interpretationsansatz ist fraglos "sportlich" und stark vereinfachend.

Für Filigrananalysten ist der Verweis auf das Abschreibungsvolumen auf toxische Aktiva bei europäischen Instituten unverändert der nachhaltigere Erklärungsansatz. Abnehmende Krise entspricht rückläufigem Abschreibungsbedarf bei den europäischen Instituten. Daraus resultiert dann keine weitere Nachfrage für den USD aus den notwendigen Reduzierungen der USDKredite.

Bisher wurden durch europäische Institute circa 460 Mrd. USD auf US-Anlagepositionen abgeschrieben. Hier liegt der eigentliche Grund für die USD-Befestigung ausgehend von dem Niveau bei 1.60! Diese Erkenntnis ist unverändert wenig verbreitet …

Werfen wir zunächst einen Blick auf die internationale Kulisse in Japan und China:
  • Die Industrieproduktion nahm in China per Mai im Jahresvergleich um 8,9% nach zuvor 7,3% zu. Die Prognose war bei 7,8% angesiedelt.
  • Die chinesischen Einzelhandelsumsätze sind per Mai im Jahresvergleich um 15,2% nach zuvor 14,8% angewachsen.
  • Das japanische Verbrauchervertrauen nahm per Berichtsmonat Mai von zuvor 32,4 auf 35,7 Punkte zu.
  • Die Industrieproduktion wurde per April im Monatsvergleich von +5,2% auf +5,9% revidiert.

China liefert vor allen Dingen eine "Performance", die Ausdruck einer zunehmend eigenständigen konjunkturellen Entwicklung ist. China ist Stabilisator der globalen Ökonomie. China darf auch als Frühindikator der globalen Konjunkturlage interpretiert werden.

Die US-Arbeitslosenerstanträge sanken in der Berichtswoche per 6. Juni von zuvor 625.000 auf 601.000 (Prognose 615.000) und markierten damit den niedrigsten Stand seit dem 24. Januar 2009.

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Die Einzelhandelsumsätze legten per Mai den Erwartungen entsprechend um 0,5% im Monatsvergleich zu. Der Vormonatswert wurde von -0,4% auf -0,2% angepaßt, so daß auch hier die positive Überraschung dominierte. Im Jahresvergleich kam es damit zu einem Rückgang um -9,5% nach zuvor -9,9%.

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Die US-Lagerbestände verzeichneten einen Rückgang um 1,1% nach revidiert -1,3% im Vormonat (zuvor -1,0%). Ergo setzt sich die Lageranpassung weiter fort. Hier ergab sich der achte Rückgang in Folge. Unverändert erwarten wir nach dem bis voraussichtlich bis zum Sommer anhaltenden "Destocking" ein nachhaltiges "Restocking" im 2. Halbjahr auf globaler Basis.

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Heute kommt der Entwicklung der Industrieproduktion der Eurozone per April Bedeutung zu. Analysten unterstellen einen Rückgang auf Monatsbasis um -0,4% und im Jahresvergleich um -20,2%. Vor dem Hintergrund der enttäuschenden deutschen Daten sind positive Überraschungen eher wenig wahrscheinlich.

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Aus den USA folgen die Importpreise per Mai. Hier wird eine erneute Zunahme um 1,3% im Monatsvergleich nach zuvor 1,6% unterstellt. Der Anstieg der Energiepreise wird dabei eine prominente Rolle spielen.

Den Abschluß des Datenreigens macht das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan in der vorläufigen Fassung per Juni. Die Konsensusprognose ist bei 69,5 nach zuvor 68,7 Punkten angesiedelt.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3800 - 30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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