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Bias des Euros dreht auf "Neutral" - Korrekturbewegungen an den Finanzmärkten!

16.06.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.35 Uhr) bei 1.3830, nachdem heute in Fernost Tiefstkurse bei 1.3749 markiert wurden. Der USD stellte sich gegenüber dem JPY auf 96.45. In der Folge oszilliert EURJPY bei 133.40, während sich EUR-CHF um die Marke von 1.5055 bewegt.

Bevor wir uns den relevanten Tagesgeschehnissen zuwenden bedanke ich mich herzlich für den "Input" von Ihrer Seite einerseits mit Erklärungsansätzen als auch mit Hintergrundinformation. Einmal mehr wird deutlich, daß der Forex Report im gesamten deutschsprachigen europäischen Raum Verbreitung findet.

Das Spektrum des "Feedbacks" ging von der Erwartungshaltung, daß losgelöst von der kurzfristigen Bewegung der USD weiter im Zeitverlauf an Statur verlieren wird hin zu technischen Erklärungsansätzen für die aktuelle Bewegung, denen wir uns hier nicht widersetzen (siehe Bias). Darüber hinaus gehend wurde Hintergrundmaterial angedient, in dem weitere Ebenen des "Who fools whom?" auf politischer Ebene erörtert wurden.

Diese politische Ebene ist fraglos nicht von der Marktseite zu trennen, da die Politik den Taktstock (oder Rohrstock …) für die Märkte schwingt. Dabei wurde deutlich, daß die Erkenntnis äußerst unfreier Märkte im Edelmetallsektor bekannt ist.

Der gesamte Finanzmarkt ist von Korrekturbewegungen betroffen. Das gilt für die Aktienmärkte, die Bondmärkte, den Ölmarkt, den Edelmetallmarkt und das gilt auch für den Devisenmarkt. Die Bewegungen fallen dabei durchaus markant aus. Wir reden von Korrekturen. Das unterstellt, daß die vorhergehenden Bewegungen von uns als Trend klassifiziert wurden.

Markttechnik, aber auch wiederholte Verbalakrobatik unserer Eliten, die sich gegenüber den Erholungstendenzen skeptisch zeigen, nachdem in der virulenten Phase der Krise von dieser Seite ein latentes und freundliches "The crisis ist contained" (.. they just did not speak about the size of the container …)zu vernehmen war, spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Der "Prognosetrackrecord" mancher Protagonisten der Elite ist schon recht "übersichtlich", aber auch Erinnerungsvermögen von Finanzmarktprofis ist diesbezüglich bisweilen ein knappes Gut …

Derzeit wird die Frage nicht gestellt, ob diese "Green Shoots" von der Elite überhaupt erwartet wurden. Mir ist nicht bekannt, daß von dieser Seite eine derartige Erwartungshaltung einer Stabilisierung im zweiten Quartal 2009 zu vernehmen war. Offensichtlich ist damit auch der Positionierungsgrad des "Establishments" unterproportional ausgeprägt …

Es ist aber verständlich, daß derzeit Euphorie oder übertriebene Spielfreude an den Finanzmärkten unerwünscht ist. Frau Tumpel Gugerell hat deutlich gemacht, daß Blasen nicht zugelassen werden. Unter diesem Aspekt ist das vielstimmige Konzert durchaus in Ansätzen nachvollziehbar.

Die gestern veröffentlichten Daten waren allesamt wenig erbaulich bezüglich der Erwartungshaltung.

Der "NY Empire State Manufacturing Index" sank per Juni unerwartet von zuvor -4,6 auf nun -9,4 Punkte. Die Konsensusprognose war bei -4,5 Zählern angesiedelt.

Die Subindices lieferten ein ambivalentes Bild. Der Auslieferungsindex sank deutlich von +1,3 auf - 4,8 Punkte. Der Auftragsindex verbesserte sich geringfügig von -9,0 auf -8,1 Zähler. Die Beschäftigungsindices konnten sich leicht verbessern.

Insgesamt beschreibt das Bild der Indices als auch der Chart ein Umfeld, das von Stabilisierung in dieser Region gekennzeichnet ist.
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Die Kapitalzuflüsse laut "TIC" stellten sich per April auf 11,2 Mrd. USD nach zuvor 55,4 Mrd. USD. Daraus könnte man eine Negativszenario für den USD ableiten. Ziel führend wäre das jedoch nicht. Diese Kapitalströme haben die Devisenmärkte per April bewegt. Es fehlt zeitliche Nähe. Es handelt sich um „Old News“. Darüber hinaus ist es nur eine Teilmenge der Finanzströme in die USA oder aus den USA. Ergo nehmen wir diese Zahlen zur Kenntnis.

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Der "National Association of Homebuilders-Index", der als Frühindikator für den USWohnimmobilienmarkt gilt, enttäuschte mit einem Rückgang von zuvor 16 auf nun 15 Punkte.

Analysten hatten einen Anstieg dieses Index auf 17 Punkte unterstellt. Das charttechnische Bild unterstützt losgelöst von diesem leichten Rückgang ein Szenario, das unverändert als Bodenbildung klassifiziert werden kann.

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Bezüglich der heute anstehenden Veröffentlichungen verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Der deutsche ZEW-Index als auch die US-Neubaubeginne sind heute von hervorgehobener Bedeutung.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das zunächst eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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