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Das Silber-Gold-Verhältnis (Teil 2)

26.06.2009  |  Adam Hamilton
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Aber in der Aktienpanik vergangenen Herbst, zum ersten Mal seit 101 Jahren, verschwand die Gold-Silber-Korrelation urplötzlich. Silber entfernte sich geradezu von Gold, etwas, von dem ich gedacht habe, dass ich es nie erleben werde. Auch wenn dies erschreckend ist, geben die Hintergründe dieses Ereignisses einen wunderbaren Einblick in die Natur von Gold und Silber.

Die Aktienpanik machte den Spekulanten Angst. Während der S & P 500 um 27 Prozent in weniger als vier Wochen im Oktober fiel, wollten die Händler all ihre riskanten Investitionen so schnell wie möglich loswerden. In der Verzweiflung, schnell Geld zu machen und das finanzielle Leid zu beenden, verkauften sie wirklich alles. Silber gehörte schon immer zu den riskanten Spekulationen und dementsprechend wurde es auch behandelt. Der Silberpreis fiel um 25 Prozent bis zum Aktien-Sell-Off im Oktober. Gemeinsam mit den Aktienmärkten war Silber im Oktober und November am Boden!

Auch der Goldmarkt wurde von der Angst eingenommen, aber in viel geringerem Ausmaß. Gold stellt immer einen Zufluchtsort dar, einen Ort, an dem man sein Kapital in finanziellen Krisen sichert. Auch wenn die extreme Kapitalflut in den US-Dollar schwer auf Gold lastete, überstand es die Panik immer noch besser als alles andere abgesehen vom Dollar. Die Händler machten all ihre Gold- und Silberaktien schnell zu Geld.

In Zeiten der Panik wurde Silber als eine Spekulation betrachtet, Gold hingegen eher weniger. Das Resultat sehen Sie in dem oberen Chart. Als sich die Wogen glätteten, fiel Gold bis auf seinen 14-Monats-Tiefstwert. Aber Silber, um das sich niemand scherte und das sich in der Panik relativ gut gehalten hatte, fiel bis auf seinen 34-Monats-Tiefstwert. Die extreme Angst brachte Silber dazu, sich von Gold zu entfernen, was eine unglaubliche Anomalie darstellte.

Die mathematische Korrelation von Silber mit Gold war ebenso in Zeiten der Panik unterbrochen, stattdessen verlief Silber ähnlich wie die allgemeinen Börsen. Spekulanten auf der ganzen Welt mussten mit ansehen, wie die Aktienmärkte den Bach hinuntergingen, alle riskanten Investitionen, Silber eingeschlossen, spiegelten also den S&P500 wider. Von September bis Dezember 2008, fiel das Gold-Silber-Verhältnis bis auf 52,5 Prozent. Der Einfluss von Gold schwand nur so dahin und bestimmte nicht länger die Stimmung auf dem Silbermarkt.

Seit diesen Ereignissen hat sich Silber erholt. Das GSV stieg erneut nach der Panik, bis auf 81,8 Prozent, da Golds psychologischer Einfluss wieder einmal begann, die Börsen zu bestimmen. Aber auch wenn Gold schon bald bis auf Werte fiel, die es vor der Panik erreichte, ist Silber weit hinten geblieben. Ein Großteil der Silberhändler erlebten aufgrund der Panik einen so großen Schaden, dass sie es nicht eilig haben, ihr verbleibendes Kapital sofort zu investieren. Ihr Widerwille, zurückzukehren, hat für uns heute neue Möglichkeiten geschaffen.

Wie diese Chart verdeutlicht, sollte Silber, basierend auf seinem Verlauf vor der Panik, zwischen 18 und 19 Dollar liegen. Das ist ungefähr ein Drittel mehr als sein Wert von Anfang vergangener Woche. Da die Zeit die Wunden der Panik heilt und die Angst verblasst, bin ich felsenfest davon überzeugt, dass Silber zu seiner jahrzehntelangen Beziehung zu Gold zurückkehren wird. Händler können diese Rückkehr Silbers und seine Produzenten beeinflussen.

Ein exakterer Weg, die Beziehung zwischen Silber und Gold zu messen, ist das Silber-Gold-Verhältnis. Das SGV teilt den täglichen Silberpreis durch den täglichen Goldpreis bei Börsenschluss. Es liegt es in dieser Woche bei 65,7. Anders gesagt: Eine Unze Silber ist 1/66stel einer Unze Gold wert.

Aber das GSV in einer Chart darzustellen, ist aufgrund der durch die Analyse des Silberpreises hervorgerufenen Verzerrung schwierig, da der Silberpreis steigt, wenn das GSV fällt. Deshalb drehe ich die GSV-Achse lieber um und nenne es SGV, wodurch ein steigendes SGV logischerweise die relative Stärke Silbers im Vergleich zu Gold zeigt und ein fallendes die relative Schwäche. Wenn die blaue SGV-Linie steigt, lässt Silber Gold hinter sich. Wenn sie fällt, lässt Gold Silber hinter sich.

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