Das Silber-Gold-Verhältnis (Teil 2)
26.06.2009 | Adam Hamilton
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Einige Jahre vor der Aktienpanik lag das SGV bei durchschnittlich 54,9. Eine Unze Silber war also 1/55stel einer Unze Gold wert. Dieser Durchschnitt wurde durch die enge Beziehung abgeleitet, die das SGV in dem Chart beweist. Dieser SGV-Durchschnitt von 55 wurde nicht durch irgendwelche Extremwerte verzerrt, sondern von einer langjährigen Handelsspanne mit relativ geringen Abweichungen bestimmt. Als die Spekulanten im vergangenen Herbst in Panik verfielen, fiel das SGV. Es durchbrach seinen bereits seit Jahren bestehenden, steigenden Support. Ende November erreichte die Aktienpanik ihren Höhepunkt und demzufolge erreichten ebenso Silber und das SGV ihre Tiefstwerte des gesamten Bullenmarktes. Silber lag bei unter 9 Dollar, während Gold bei ungefähr 745 lag.
An diesem Tag fiel das SGV bis auf 83,5. Eine Unze Silber war lediglich 1/84stel einer Unze Gold wert! In den letzten vier Monaten des Jahres 2008, die die Börsenpanik einschließen, lag das SGV bei 75,8.
Aber extreme Emotionen bleiben nie lange bestehen, ihre besondere Intensität löst sich schon bald in Luft auf. Für den harten Kern der Schüler der Märkte, sogar inmitten der Panik, war es klar, dass solch niedrige Preise im Verhältnis zu Gold nicht nachhaltig sein konnten. Also taten wir das einzige, das gute Querdenker in Zeiten der Panik tun können, wir kauften wie verrückt und empfohlen unseren Abonnenten, das Gleiche zu tun. Sie wurden reichlich belohnt.
Eine langfristige Investition in Elite-Silberaktien, die inmitten der Panik gemacht wurde, hat sich bereits fast verdreifacht. Im Zeal Speculator haben wir den Silber-ETF gekauft, als der Silberpreis immer noch unter 10 Dollar lag. Seitdem haben wir unsere monatlichen und wöchentlichen Newsletter um noch mehr Tipps den Silberhandel betreffend bereichert. Der wesentliche Umschwung im SGV hat sich bereits als gewinnbringend erwiesen, und er ist noch nicht zu Ende.
Anfang Februar, als ich den ersten Essay dieser Serie schrieb, lag das SGV bei ungefähr 72, was nicht viel mehr als den durchschnittlichen Wert der Panik darstellte. Heute, ungefähr viereinhalb Monate später, liegt er bei 65. Da Silber einen größeren Überhang an Verkaufspositionen als Gold in Zeiten der Panik hatte, erholt es sich viel schneller als Gold. Vor Ende dieses Jahres sollte sich das SGV erneut seinem Durchschnitt von 55 nähern.
Das bedeutet, dass Silber noch eine Menge Platz für einen Anstieg in diesem Sommer hat, auch wenn sich beim Goldpreis nichts tut, was ziemlich unwahrscheinlich wäre, wenn man die kommende Inflation bedenkt. Auch wenn sich der Silberpreis bereits erholt hat, bleibt er im Verhältnis zu Gold immer noch zu niedrig. Bei einem Goldpreis von 925, 950, 975 und 1000 Dollar, bedeutet ein SGV-Wert von 54,9 Silberzielpreise von 16,85, 17,30, 17,76 und 18,21 Dollar.
Aber aus verschiedenen Gründen glaube ich, dass das SGV bei seinem Durchschnitt nicht stoppen wird. Erstens, schauen Sie sich einmal den steigenden säkularen Support des SGVs an, der während der Panik durchbrochen wurde. Das zeigt, dass die langfristige Silberpreistendenz schneller steigt als Gold. Das macht auch Sinn, da der Silbermarkt relativ klein ist. Wenn das Interesse der Investoren und das Kapital, das in Gold und Silber investiert wird, in gleichen Maße steigen, wird der Silberpreis schneller steigen. Der SGV-Support liegt momentan bei 50 und Ende des Jahres 2009 wahrscheinlich bei 48, also lassen Sie uns einfach eine 49 daraus machen.
Bei einem SGV-Support von 49, einem Goldpreis von 925, 950, 975 und 1000 Dollar, würde der Silberpreis bei 18,88, 19,39, 19,90 und 20,41 Dollar liegen. Diese Preise sind selbstverständlich viel interessanter und höher als die momentanen. Aber sogar das ist bei weitem nicht der bestmögliche Fall. Auch wenn der Goldpreis flach verlaufen würde, könnte das SGV weit über 49 liegen, wenigstens zeitweise.
Wenn ein lange Zeit bestehendes Gleichgewicht (ein SGV-Wert von 55) erst einmal zerstört wurde, gibt es meist einen Gegenzug in die entgegen gesetzte Richtung. Wenn Sie eine Schaukel einen Meter in Ihre Richtung ziehen und sie dann loslassen, wird sie einen Meter in die entgegen gesetzte Richtung schwingen, bevor sie langsamer wird. Wenn Sie sie aber 3 Meter in Ihre Richtung ziehen, wird der anschließende Schwung dementsprechend größer sein. Das SGV wurde durch die Panik extrem aus dem Gleichgewicht gebracht.
Es würde mich also nicht wundern, wenn das SGV dementsprechend weit in die andere Richtung schwingen würde. Silber hat es so hart getroffen, dass die Rückkehr der Silberspekulanten seinen Preis wahrscheinlich sehr hoch treiben wird. Ich weiß nicht, wie das SGV sich in Zeiten der Silbergier verhalten würde, aber schauen Sie sich den Chart an und raten Sie. Wir könnten uns in einem Silberaufschwung befinden, bevor das SGV-Gleichgewicht wiederhergestellt ist, was sehr positiv für Silberspekulanten wäre.