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Rohstoffe kompakt Edelmetalle: Belastung durch Zentralbankverkäufe nimmt ab

10.07.2009  |  Eugen Weinberg
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Andere Edelmetalle

hat Anfang Juni bei 16 USD je Feinunze ein 10-Monatshoch markiert, seither aber 16% an Wert verloren. Damit hat sich Silber in den vergangenen Wochen deutlich schlechter entwickelt als Gold. Der Gold-Silber-Koeffizient ist im Zuge dessen wieder auf 70 gestiegen. Da wir kurzfristig von einem weiteren Goldpreisrückgang ausgehen, dürfte daher auch der Silberpreis zunächst bis auf 12,5 USD je Feinunze fallen. Denn Silber neigt dazu, die Bewegungen des Goldpreises überproportional nachzuvollziehen.

Mittel- bis langfristig besitzt der Silberpreis dagegen unverändert deutliches Aufwärtspotenzial. Gemessen am Gold-Silber-Koeffizienten ist Silber nach wie vor preiswert. Positive Impulse für den Silbermarkt gibt nicht nur die von uns erwartete nachhaltige Erholung des Goldpreises, sondern auch die durch die Etablierung eines Aufschwungs bedingte Belebung der industriellen Nachfrage. Diese stellt noch immer mehr als die Hälfte der Gesamtnachfrage. Die Investmentnachfrage war bis zuletzt intakt.

Die von den Silber-ETFs gehaltenen Silberbestände sind trotz des Preisverfalls im Juni weiter gestiegen und liegen mittlerweile bei gut 350 Mio. Unzen. Dies entspricht der Weltminenproduktion eines halben Jahres. Silber erfährt zudem Unterstützung durch ein fallendes Angebot. Denn das weiße Edelmetall wird hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Förderung von anderen Metallen gewonnen, welche vielerorts zurückgeht. Die Silberproduktion in Mexiko, dem zweitgrößten Silberproduzenten weltweit, lag im April bereits gut 20% niedriger als im Vorjahr. Der Silberpreis dürfte bis Jahresende wieder auf 15 USD je Feinunze steigen. Auf Sicht von 12 Monaten erwarten wir einen weiteren Anstieg auf 16 USD je Feinunze.


Platin:

Der Platinpreis verzeichnete Anfang Juni ein 9-Monatshoch von 1.300 USD je Feinunze, hat seither aber gut 10% an Wert verloren. Beides erklärt sich vor allem mit der Entwicklung des Goldpreises. Denn die Korrelation zwischen den beiden Edelmetallen auf Basis der Tagesveränderungen ist zuletzt auf knapp 80% gestiegen. Der nachlassende Optimismus hinsichtlich der erwarteten Konjunkturerholung belastet Platin zusätzlich, da 70% der Verwendung von Platin auf den industriellen Sektor und hier insbesondere auf die Automobilindustrie entfallen. Auch die Investmentnachfrage, welche weniger als 5% der Gesamtnachfrage stellt, zeigte zuletzt leichte Schwächetendenzen. Die Bestände der Platin-ETFs sind seit Mitte Juni um 20 Tsd. Unzen gefallen.

Die angekündigten strengeren Regularien seitens der US-Börsenaufsichtsbehörde CFTC könnte das spekulative Anlegerinteresse zusätzlich beeinträchtigen. Bei Platin übersteigt die Anzahl der Longpositionen von Großanlegern die der Shortpositionen um das 5-fache, was eine Gefahr im Falle der geringeren Beteiligung von spekulativen Anlegern am Markt darstellt. Wir sehen daher weiteres Rückschlagspotenzial bei Platin bis auf 1.050 USD je Feinunze. Bis zum Jahresende dürfte der Preis wieder auf 1.200 USD je Feinunze steigen und auf Sicht von 12 Monaten bei 1.400 USD gehandelt werden. Hauptgrund ist der von uns erwartete Anstieg des Goldpreises ab dem vierten Quartal. Höheren Preisen steht die weiterhin schwache industrielle Nachfrage entgegen.


Auf einen Blick

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