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Silber-Investment

14.07.2009  |  Scott Wright
Investment ist bereits seit dem Beginn des Silbermarktes sein Kernelement. Seit Tausenden von Jahren stecken Investoren ihr Vermögen in das weiße Metall in Form von Verzierungen und Schmuck. Im Laufe der Zeit wurden Silberinvestitionen durch verschiedene Handelsmethoden erleichtert.

Dank Silbergeld können Investoren ihr Kapital in Form von Münzen aufbewahren. Von der griechischen Drachme bis zum "Piece of eight" (Spanischen Dollar) stellen Münzen einen wesentlichen Teil der Abstammungsgeschichte dieses Edelmetalls dar.

Silber war bis 1965 sogar Teil des amerikanischen Geldsystems. Bis zum damaligen Zeitpunkt befanden sich Silbermünzen im Umlauf und man konnte einen Dollar Silber auf dem Papier bei der Bundesregierung gegen physisches Silber eintauschen. Wir bei Zeal sind schon lange der Meinung, dass die Taschen der Investoren, zu 90 Prozent gefüllt mit Ramschsilber, eine wesentliche, physische Edelmetallinvestition sind. Ihre Taschen sind voll von Vierteldollar- und 10-Cent-Stücken von vor 1965, die zu 90 Prozent aus Silber und zu zehn Prozent aus Kupfer bestehen.

Aber aufgrund der globalen Silbergeldentwertung wurde die industrielle Nachfrage zusammen mit Investitions- und Spekulationsmaßnahmen zum größten Einfluss auf den Silberpreis. Im vergangenen Jahrhundert war die Zeit vorbei, in der die Regierungen die Hauptkäufer- und -makler von Silber waren.

Auf der industriellen Seite war die Mitte des 20sten Jahrhunderts von technischen Neuheiten geprägt, die das Silberumfeld radikal veränderten. Silber wurde von einem Metall, dass hauptsächlich in der Herstellung von Kostbarkeiten verwendet wurde, zu einem Metall, dessen Hauptkonsum in der Industrie stattfindet.

Aufgrund von seiner weichen und geschmeidigen Natur und der höchsten elektrischen Leitfähigkeit aller Metalle ist sein industrieller Nutzen unentbehrlich geworden. Die Verwendung Silbers in der Herstellung von Elektronik, Spiegeln, Batterien, Fotografie und zahlreichen anderen Produkten hat seinen Nutzen für unedle Dinge verstärkt.

Aber inmitten der industriellen Silberrevolution sind Investment und Spekulation nicht vergessen worden. Seit Ende der 1960er Jahre ist es dieser Teil des Silberhandels, der den größten Einfluss auf den Silberpreis hat. Auch wenn der industrielle Verbrauch enorm gewachsen ist, ist seine Silbernachfrage größtenteils vorhersehbar gewesen. Die Versorgungskette (Minenabbau, Schrott und der Absatz der Regierung) kann die Nachfrage im Gleichgewicht halten. Die Silberinvestition und -spekulation sind somit also der Joker.

Die sich ändernden Bedingungen für Silber betreffen nicht nur die Technologie, sondern reichen bis zu den Finanzmärkten. Silber-Investment bedeutet nicht mehr nur physischer Besitz. Da die Finanzmärkte komplexer geworden sind, hat das synthetische Investment an Bedeutung für den Silbermarkt gewonnen. Besonders die Futures- und ETF-Märkte brachten riesige Veränderungen mit sich.

Die Entwicklung der Silber-Futures-Märkte hat den Spekulanten erlaubt, den Preis dieses Metalls zu beeinflussen. Silberhistoriker wissen, wann die Futures-Märkte sich den physischen Märkten nähern. In den Jahren 1979 und 1980 nahmen einige allgemein bekannte Spekulanten einen Haufen Silber entgegen, als ihre Futures-Verträge ausliefen. Dies hatte einen wesentlichen Einfluss auf den Silberpreis.

An den Futures-Märkten kann man die Investitionen jedoch schlecht messen. In Wirklichkeit, abgesehen von der Funktion der Kurssicherung dieser Märkte, sind Futures lediglich ein Spielplatz für sehr gerissene und risikofreudige Spekulanten. Wenn es um messbare Investitionen geht, fängt man am besten damit an, ihre Rolle in Bezug auf den heutigen Silberhandel zu verstehen, in dem man sich die Zahlen der "World Silver Survey" anschaut. Diese detaillierte Studie wird jährlich vom Edelmetallberatungsunternehmen GFMS (Gold Fields Mineral Services) erstellt.

Die GFMS-Untersuchung des globalen Angebot-Nachfrage-Verhältnisses von Silber ist eine wesentliche Quelle zur Feststellung des Handelsgleichgewichts. Laut GFMS bestand bis 2007 jahrelang ein Angebotsdefizit auf dem Silbermarkt, bis die Märkte einen Umschwung erlebten und ein "deutliches" Überangebot zu verzeichnen war.

Da sich die Herstellungsnachfrage und das Minenangebot nie ausgleichen, füllt GFMS die Lücke, indem es den Netto-Regierungsabsatz und Produzenten mit und oder ohne Kursicherungsgeschäften einsetzt und anschließend einfache Mathematik nutzt, um den Netto-Kapitalzufluss- und -abfluss festzustellen. Diese letzte Kategorie ist lediglich eine Rechnung, die das Angebot und die Nachfrage nach Berücksichtigung aller anderen Faktoren ins Gleichgewicht bringt, und das, auf das ich heute meinen Fokus lege. Eine Chart, die das Silberhandelsgleichgewicht der vergangenen zehn Jahre zeigt, finden Sie auf der Website des Silver Institutes.

Ende der 1980er Jahre bis zum Jahr 2000 konnte die Standardversorgungskette die wachsende Herstellungsnachfrage nicht stillen. Aber seit die Konsumenten Silber von irgendwoher bekommen, nimmt man an, dass diese Lücke dadurch gefüllt wird, indem Investoren ihr Silber verkaufen. Um den Silberhandel auszugleichen, bezeichnet GFMS diese Lücke als implizierten Netto-Investitionsabbau.




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