Goldmarkt: Risiken nach unten größer, als neue Höchststände
11.08.2009 | Clive Maund
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Auch wenn der Dollar wegen eines marginalen Bruchs der Unterstützung letzte Woche von manchem schon abgeschrieben wurde, ist es doch interessant zu sehen, dass der Euro NICHT durch seinen Widerstand stieg (siehe 3-Jahre-Chart). Auch wenn der seit März bestehende Aufwärtstrend noch nicht gescheitert ist, so kann man trotzdem sehen, dass dies ein guter Punkt wäre, von dem aus der Euro umdrehen könnte.
Noch bedenklicher für Gold ist die Anzahl jener Berater, die sich für einen baldigen Ausbruch der Goldpreise aussprechen und auch die jüngsten COT-Angaben. Die Zahl der Autoren, die sich für einen positiven Ausbruch aussprechen ist sehr stark angestiegen; in der Vergangenheit hat sich dies als ein Gegenindikator herausgestellt. Zudem zeigt der COT-Chart, dass die Long-Positionen der großen Spekulanten und die Short-Positionen der Commercials auf extreme Stände gestiegen sind - in der Vergangenheit korrelierte eine solche Entwicklung mit einer negativen Umkehr.
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Wie lässt sich also das scheinbar sehr bullische Chart-Muster beim Gold mit den scheinbar bärischen COT-Angaben übereinbringen? Wir könnten zwar erleben, dass Gold immer extremer steigt, sollte die Anzahl der Long-Positionen der großen Spekulanten und der Short-Positionen der Commercials weiter zunehmen. Wahrscheinlicher ist jedoch folgendes Szenario:
Das Big Money bereitet einen Hinterhalt vor - eine scharfe Umkehr nach unten, um die kleinen Leute abzuschütteln, ihnen das Gold und die EM-Aktien zu Schnäppchenpreisen abzuluchsen, bevor es wieder eine positive Umkehr gibt und anschließend einen Durchbruch zu neuen Höchstständen. Dieses Szenario wird detailliert im Artikel BIG MONEY´S game plan to FLEECE GOLDBUGS ahead of THE BIG ONE beschrieben.
Zudem gibt es einen Faktor, der, sollten die Gold- und Silberpreise (Artikel) fallen, den Fall der Preise im EM-Aktiensektor verschlimmern würde - dieser Faktor wären gleichzeitig fallende Preise am allgemeinen Aktienmarkt, der in den allgemeinen Korrekturmodus wechselt. Das ist nicht unwahrscheinlich, denn Abbey Joseph Cohen sprach letzte Woche auf CNBC und rief einen neuen Bullenmarkt aus; das hat sich als einer der vertrauenswürdigsten Indikatoren dafür herausgestellt, dass wir kurz vor einem zwischenzeitlichen Markt-Top (mindestens) stehen.
Der derzeit herrschende Zustand der Unentschlossenheit im Goldmarkt zeigt sich deutlich an der Ausbildung eines symmetrischen Dreiecks, das man in unserem 3-Jahre-Chart sehen kann. Und da der Preis bald in irgendeine Richtung aus diesem Muster ausbrechen muss, sollte sich dieser Stillstand bald von selbst beheben.
© Clive Maund
www.clivemaund.com
Der Artikel wurde am 9.8.2009 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.