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"Steady Water" an der Devisenfront - "Mission accomplished …"

19.08.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute morgen (08.00 Uhr) bei 1.4120, nachdem in den letzten 24 Handelsstunden im europäischen Handel Tiefstkurse bei 1.4070 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 94.35. In der Folge notierte EUR-JPY bei 133.25, während EURCHF bei 1.5195 oszilliert.

Nachdem der Positionierungsfreude an den letzten beiden Freitagen inklusive des Montags das Wasser abgegraben wurde, sehen wir uns nun mit einem ruhigen Fahrwasser konfrontiert. Wie heißt es noch so treffend: "Mission accomplished!"

Der deutsche ZEW-Index lieferte per August eine handfeste positive Überraschung. Der Sentimentindex legte von zuvor 39,5 auf 54,9 Punkte zu. Die Konsensusprognose war bei 45,0 Punkten angesiedelt. Damit markiert der Index den höchsten Wert seit drei Jahren.

Darüber hinaus erfreute die Bewertung der aktuellen Lage. Hier kam es gleichfalls zu einer signifikanten Verbesserung von -89,3 auf -77,2 Punkte. Damit ergab sich der beste Wert seit Januar 2009 in dieser Kategorie.

Der Blick auf den Chart verdeutlicht, daß der Anstieg in den letzten 10 Monaten signifikant ausfällt. Bezogen auf die letzten 15 Jahre bewegt sich der Index nun im oberen Drittel. "Food for thought!"

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Fakt ist, daß auch nach dieser positiven überraschenden Wendung im ZEW-Index, ebenso wie bei den Veröffentlichungen des deutschen, französischen, europäischen oder japanischen BIP per 2. Quartal 2009 in der letzten Woche, Skepsis ob der weiteren Konjunkturentwicklung bei unseren Freunden am Finanzmarkt schlußendlich dominiert.

Das ist schon so eine Sache, daß man die positiven Wendungen der Konjunktur erst nicht erwartet und sich dann in Skepsis ob der weiteren Entwicklung wandet und damit den aktuellen Status Quo negiert.

Noch interessanter ist dabei der Umstand,. daß die Ursache der eigenen Einschätzung, die so nicht eingetreten ist, nicht hinterfragt wird. Das gilt übrigens auch für manche Zentralbanker! Selbstkritik kann übrigens bisweilen zu einer veränderten Grundpositionierung beitragen.

Kommen wir damit zu der "Mixed Bag" aus den USA. Die Veröffentlichungen boten ein gemischtes Bild, das jedoch in seiner Gesamtheit weiterhin das Thema Stabilisierung mit Erholungspotential unterstützt.
  • Der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" legte in der Berichtswoche per 16. August 2009 von zuvor -47 auf -46 Punkte zu und markierte damit den höchsten Stand seit Mitte Mai 2009. Das Chartbild ist geprägt von kleinen Aufwärtsschritten.

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  • Das Halbleiter "Book to Bill Ratio" (Verhältnis zwischen Auftragseingang und Auslieferung) legte per Juli markant von revidiert 0,80 (für 1 USD Auslieferung 0,80 USD Neuaufträge) auf 1,06 zu (Pro 1 USD Auslieferung 1,06 USD Neuaufträge).

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  • Die Neubaubeginne sind per Juli von revidiert 587.000 (zuvor 582.000) auf 581.000 gesunken. Die Prognose lag bei 600.000 auf annualisierter Basis. Fraglos wurde hier eine Prognose verfehlt. Die Abweichung ist jedoch insignifikant. Das Thema Stabilisierung am Wohnimmobilienmarkt wird damit nicht unterminiert. Das beigefügte Chartbild liefert den Beleg einer andauernden Bodenbildung am Wohnimmobilienmarkt.

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  • Die Erzeugerpreise sanken per Juli im Monatsvergleich um -0,9% nach zuvor +1,8%. Die Prognose war bei -0,3% angesiedelt. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um -6,4% nach zuvor -4,3%. Analysten hatten einen Wert von -5,9% unterstellt.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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