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Jackson Hole Schlagzeile NY Times: "World Bankers Suggest Rebound May Gave ...

24.08.2009  |  Folker Hellmeyer
Jackson Hole Schlagzeile NY Times: "World Bankers Suggest Rebound May Gave Begun"

Der Euro eröffnet heute morgen (07.45 Uhr) bei 1.4330, nachdem in den letzten 24 Handelsstunden im europäischen Handel Höchstkurse bei 1.4376 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 94.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 135.95, während EUR-CHF bei 1.5185 oszilliert.

Die Schlagzeile der NY-Times trifft den neuen Erkenntnisstand der westlichen Zentralbanker. Der Tiefpunkt der Krise ist durchschritten und die wirtschaftliche Erholung der Welt beginnt Formen anzunehmen.

Selbst der gefeierte Ökonom Nouriel Roubini, der die Krise wenigstens richtig kommen sah, wie zu wenig andere Mitstreiter seiner Zunft, dreht nun seine Meinung und spricht von einer schwachen Erholung der Industrienationen, ohne zu vergessen, auf das Risiko einer "Double-Dip-Recession" zu verweisen, nachdem er sich vor wenigen Wochen bei den Themen Bodenbildung/Wachstum noch von der Öffentlichkeit misinterpretiert fühlte und sein Negativszenario aufrecht erhielt.

Wir verweisen in bescheidener hanseatischer Manier auf unseren Jahresausblick 2009 und erinnern die seinerzeit Anwesenden an die ZfU-Kapitalanlegertagung in Zürich vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos 2009 (Roubini war bei den Vorträgen Mitstreiter).

Nach Ansicht von Bundesbankpräsident Weber ergeben sich in Deutschland Anzeichen einer Stabilisierung als auch geringfügigen Wachstums. Das läßt sich nach den jüngsten Zahlen in der Tat nicht in Frage stellen. Man werde aber das BIP-Niveau von 2008 erst 2013 wieder erreichen.

Ja, das mag sein, das ist aber kein Beinbruch, da das Wachstum 2008 verzerrt war von einer internationalen Ökonomie auf Steroiden und die sollten nicht nur im Sport, sondern auch in der Wirtschaft verboten sein! Es sei zu früh, die Stimuli zurückzufahren. Ja, das ist richtig!

Das "Gerede" von den grünen konjunkturellen Sprößlingen beunruhigt EZB-Präsident Trichet, daß einige denken, die Gesamtsituation nähere sich einem normalen Verlauf an. Es sei immer noch eine enorme Arbeit zu leisten. Man könnte sich auch über die grünen Sprößlinge als Folge der getroffenen Maßnahmen freuen und auf den zügigen Erfolg der internationalen Zusammenarbeit in der konjunkturellen Belebung verweisen. Daß diese Sprößlinge nicht Folge endogener ökonomischer Stärke sind, sondern eben gekauftes Wachstum darstellen, ist bekannt. Um Nachhaltigkeit der Ökonomie zu gewährleisten müsse noch viel getan werden. Das klingt doch gleich anders, oder?

Am Freitag setzte der stärkste monatliche Anstieg in der Geschichte der "Existing Home Sales" positive konjunkturelle Akzente.

Die klassische Korrelation, daß gute Konjunkturdaten den Euro beflügeln, zog. Mithin werten wir die beiden Freitage zuvor als Anomalie und verweisen diesbezüglich noch einmal auf unseren Kommentar vom Freitag, den 21. August 2009 (kursiv).

Per Juli kam es zu einem Anstieg der "Existing Home Sales" auf Monatsbasis um 7,2% von annualisiert 4,89 auf 5,24 Mio. Objekte. Damit wurde der höchste Wert seit Herbst 2007 markiert.

Der beigefügte Chart verdeutlicht eindrucksvoll die stattfindende Stabilisierung.

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Heute erwarten wir die Veröffentlichung des Auftragseingangs der Industrie der Eurozone per Juni. Analysten unterstellen im Monatsvergleich einen Anstieg um 1,5%. Positive Überraschungen sind sowohl bei der Revision per Mai als auch beim aktuellen Juniwert nicht nur denkbar, sondern sie sind wahrscheinlich.

Aus den USA folgt der "Chicago Fed National Activity Index" per Juli. Dieser Index ist ein Sammelindex aus 85 Einzelindices der US-Wirtschaft. Im Vormonat kam es zu einem deutlichen Anstieg von zuvor -2,30 auf -1,80 Punkte. Eine Konsensusprognose ist nicht erhältlich. Der aussagefähigere 3-Monatsdurchschnitt legte zuletzt von -2,65 auf -2,12 zu. Werte höher als -0,70 können als Indiz interpretiert werden, daß die Rezession in den USA beendet ist. Wir sind auf dem Weg, aber nicht am Ziel!

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro nach dem Überwinden der Widerstandszone bei 1.4300 - 30 favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3970 - 1.4000 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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