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Bankreserven und Inflation

28.08.2009  |  Steve Saville
Was folgt, ist ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 23. August 2009 auf www.speculative-investor.com erschienen ist.

Die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Deflationisten (denjenigen, die eine Deflation prognostizieren) und den Inflationisten (denjenigen, die eine Inflation prognostizieren) werden häufig nur auf entgegengesetzte Meinungen hinsichtlich folgender Frage reduziert: Was wird mit den riesigen Reservemengen passieren, die die US-Notenbank im letzten Jahr für den US-Bankensektor bereitgestellt hatte? Die Inflationisten behaupten, diese Reserven werden in nicht allzu ferner Zukunft eine massive Ausweitung des Geldangebots befördern - via "Geldmultiplikator" (aus jedem zusätzlichen Reserve-Dollar kann der Bankensektor angeblich 10 zusätzliche Dollar in Bankeinlagen generieren).

Die Deflationisten auf der anderen Seite behaupten, dass eben dies nicht passieren wird. Denn die Bilanzen des übergreifenden Bankensektors seien insgesamt so stark beeinträchtigt, dass es auch auf lange Sicht zu keiner aussagekräftigen Ausweitung der Gesamtkreditvergabe durch Banken kommen werde. Und auch wenn die Banken gerne Kredit gewähren würden (meinen die Deflationisten), so gäbe es derzeit ohnehin ein Mangel an kreditwürdigen Interessenten für ein Bankdarlehen.

Es gibt auch eine dritte Gruppe, die wir die "Stimmt-Schon-Alles" nennen. Sie glauben, die US-Notenbank hätte wundervolle Arbeit geleistet, als es darum ging, die Deflation auszuhungern. Ihrer Meinung nach wird sie, irgendwann zum gegebenen Zeitpunkt, die überschüssigen Bankenreserven abziehen, bevor das Inflationsproblem entstehen kann.

Unser Sicht darauf - in einigen Lagern wird sie zweifellos als Sakrileg betrachtet werden - ist folgende: Die Menge der Reserven innerhalb des Bankensystem ist nicht zentral für die Problematik Inflation oder Deflation. Gleich werden wir auch erklären warum. Zuerst werden wir aber Charts zeigen, die den völlig fehlenden Zusammenhang zwischen Bankenreserven und monetärer Inflation aufzeigen.

Im ersten Chart wird der Aufwärtstrend beim "Wahren Geldangebot" (True Money Supply, TMS) gezeigt - für den Zeitraum zwischen Januar 1990 und August 2008. Genauer gesagt zeigt er, dass das TMS von 1.725 Milliarden $ im Januar 1990 auf 5.444 Milliarden $ im August 2008 stieg. Prozentual entspricht das einem Zuwachs von 215% während des betreffenden Zeitraums. Der zweite Chart zeigt, dass die Gesamtmenge der Bankenreserven im selben Zeitraum von 63 Milliarden $ auf 45 Milliarden $ FIEL. Zusammengenommen zeigt der Chart also, dass ein 215%iger Anstieg beim gesamten Geldangebot mit einem 28%igen Rückgang der Bankenreserven einherging. (Die Reserven der Banken sind im Übrigen nicht Bestandteil des TMS. Es umfasst die sich im Umlauf befindliche Währung PLUS Sichteinlagen Plus Spareinlagen.)

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Der Hauptgrund, weshalb das Geldangebot bei gleichzeitig sinkenden Reserven derart anwachsen konnte, sind Gesetzesänderungen Anfang der 1990er Jahre, die die Regulierung des Bankensektors betrafen. Die Auflage, dass Banken Reserven zu halten haben, wurde gewissermaßen abgeschafft. (Sie müssen zwar Reserven für Sichteinlagen halten, aber über den Weg des sogenannten "sweeping", ist es ihnen möglich, diese Auflage zu umgehen.)




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