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Lethargie an den Devisenmärkten dank US-Feiertag …

08.09.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.30 Uhr) bei 1.4335, nachdem Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden im europäischen Handel bei 1.4321 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 92.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.10, während EUR-CHF bei 1.5190 oszilliert.

Es ist schon bemerkenswert, durch wieviel Selbstvertrauen sich die europäischen Marktteilnehmer definieren. Kaum haben die USA einen Feiertag, übt man sich im Rest der Welt in Zurückhaltung. Diese Zurückhaltung ist nicht vornehm. Sie offeriert einen faden Beigeschmack. Brauchen wir wirklich den Anstoß von der anderen Seite des Atlantiks, um bezüglich der Devisenmärkte inspiriert zu sein oder sind wir es zu sehr gewöhnt, zu reagieren und nicht zu agieren? "Food for thought!"

Gestern setzte der Auftragseingang der deutschen Industrie per Juli positive Akzente mit einer Zunahme um 3,5% im Monatsvergleich. Die Konsensusprognose war bei 2,0% angesiedelt. Der Vormonatswert wurde von +4,5% auf +3,8% revidiert. Diese Anpassung konnte den guten Wein jedoch nicht nachhaltig verwässern, da im Zweimonatsvergleich die Konsensusprognose deutlich überschritten wurde. Seit März 2009 ergaben sich bei den Aufträgen durchgehend Anstiege.

Im Jahresvergleich stellte sich ein Rückgang um -19,9% nach zuvor -23,8% ein. Per Februar 2009 wurde der Tiefstwert bei -36,1% markiert.
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Heute steht die deutsche Industrieproduktion per Juli auf der Agenda. Analysten erwarten eine Zunahme um 1,5% im Monatsvergleich nach dem eher enttäuschenden Resultat per Juni mit -0,1%.

Per Juni schließen wir vor dem Hintergrund des Auftragseingangs eine positive Revision ebenso wenig aus, wie es durchaus möglich ist, daß das Juliergebnis positiv überrascht. Wenn nicht per Juli, dann gibt es per August bessere Daten. Der Auftragseingang läßt ultimativ keine anderen Optionen offen ….

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Die Verbraucherkredite sollen laut Analystenschätzung um 4 Mrd. USD per Juli sinken. Die Anpassung des Verbraucherverhaltens an die Realität setzt sich fort. Die haushalte verkleinern ihr "Leverage" und orientieren sich ansatzweise in Richtung Nachhaltigkeit. Dieser Prozeß wird sich fortsetzen und eine "Ourperformance" der vom Konsum getriebenen US-Wirtschaft verhindern.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein unterschreiten der Unterstützung bei 1.3970 - 1.4000 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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