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EUR-USD in überschaubarer Bandbreite - Wachstumsprognosen werden angepaßt …

22.09.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.4715 (07.00 Uhr), nachdem gestern im europäischen und USGeschäft Tiefstkurse bei 1.4612 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 91.75. In der Folge notiert EUR-JPY bei 135.00, während EUR-CHF bei 1.5155 oszilliert.

Nachdem sich die Mehrheit der Wirtschaftsfachleute im ersten Halbjahr mit negativen Prognosen überbot und sich hier eine neue "Modeerscheinung" abzeichnete, erleben wir nun die Korrektur dieser Entwicklung.

Das kennen wir auch von Modeerscheinungen. Da ist der Weg vom Mini zum Maxi näher als man denkt! Bei der Mode sind die entscheidenden "Catwalks" in Mailand und Paris angesiedelt.

Bezüglich der Finanz- und Konjunkturprognosen als auch der Produktlinien waren es bisher die "Catwalks" in London und New York. Das muß nicht so bleiben. Regionales Selbstbewußtsein ist bisweilen eine gesunde Arrondierung.

Fakt ist, Prognosen sind halt unsicher. Offensichtlich denken viele Prognostiker sehr viel nach und wenige denken angemessen vor. "Food for thought!"

Die Asian Development Bank (ADB) hat ihre Wachstumsprognose für die sich entwickelnden asiatischen Länder per 2009 von zuvor 3,4% auf 3,9% angehoben. Per 2010 erwartet die ADB nun eine Expansion um 6,4% nach zuvor 6,0%.

Nach Ansicht der Deutschen Bundesbank hat die Konjunktur per Sommer 2009 weiter Fahrt aufgenommen. Im dritten Quartal 2009 ergäbe sich eine merkliche Erholung schreibt die Bundesbank im aktuellen Monatsbericht. Das IW Köln hat die Wachstumsprognose für Deutschland per 2009 auf -4,5% angehoben.

Laut Herrn Hildebrand von der SNB ergeben sich aus der Wirtschaft der Schweiz einige positive Anzeichen der Konjunkturerholung.

Wir freuen uns über die neu gewonnenen Erkenntnisse der Wirtschaftsfachleute. Es stellt sich die Frage, ob diese neu gewonnenen Erkenntnisse auch in der "Asset-Allocation" der großen Kapitalanlagegesellschaften noch umgesetzt werden müssen? Nach unserem Kenntnisstand ist eine angemessene Allokation zu großen Teilen noch nicht umgesetzt. Der Rest des Jahres 2009 bietet diesbezüglich noch einiges Überraschungspotential …

Gestern stand lediglich die Veröffentlichung der US-Frühindikatoren nach Lesart des "Conference Board" per Berichtsmonat August auf der Agenda. Analysten erwarteten einen Anstieg um 0,7% im Monatsvergleich. Diese Zielmarke wurde mit 0,6% knapp verfehlt. Der Vormonatsindex wurde von +0,6% auf +0,9% revidiert, so daß das aggregierte Ergebnis für die Zweimonatsperiode Juli/August besser ausfiel.

Per August stellte sich der fünfte Anstieg in Folge ein. Damit wird die These von Herrn Bernanke untermauert, daß die Rezession der US-Wirtschaft im dritten Quartal 2009 beendet ist. Das Glas ist halbvoll, selbst in den USA …
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Heute steht zunächst der "Federal Housing Finance Agency-Housing Market Index" per Juli auf der Agenda. Zuletzt zeigte sich hier eine Entspannung.

Eine Konsensusprognose ist nicht erhältlich. Stabilität oder eine Fortsetzung der leichten Erholung sind realistische Erwartungshaltungen.

Die Entwicklung bei den Hypotheken für Wohnimmobilien implizier, daß eine nachhaltige Erholung in diesem Sektor nicht auf der Agenda steht. Laut Equifax Inc. Credit Bureau ergeben sich per August keine Entspannungssignale am Hypothekenmarkt für Wohnimmobilien. Der Anteil der seit mehr als 30 Tagen nicht bedienten Hypotheken legte von 7,32% per Juli auf 7,58% zu (August 2008 4,89%/August 2007 3,44%).

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Der Richmond Fed Manufacturing Index per September rundet den heutigen Datenreigen ab. Nach dem markanten Anstieg von -51 Punkte per Februar 2009 auf +14 Zähler per Juli 2009 ergab sich zuletzt im August eine Stagnation.

Eine Konsensusprognose ist hier nicht erhältlich. Stabilität oder ein weiterer Anstieg sind vor dem Hintergrund der belebteren globalen Gesamtsituation wahrscheinlich.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4320 - 1.4350 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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