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Zoellick (Weltbank): USD ist und bleibt wichtige Währung …

29.09.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.4630 (09.00 Uhr), nachdem gestern Tiefstkurse bei 1.4559 und zwischenzeitlich Höchstkurse im US-Handel bei 1.4678 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 89.90. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131.50, während EUR-CHF bei 1.5100 oszilliert.

Der Chef der Weltbank Zoellick (USA) betonte, daß der USD eine wichtige Währung ist und eine wichtige Währung bleiben wird. Nun, offensichtlich ist hier nicht mehr von der Weltleitwährung von gestern die Rede, sondern von einer wichtigen Währung. Dem ist fraglos zuzustimmen.

Die zusätzlichen Einlassungen von Herrn Trichet, der von der hohen Bedeutung spricht, daß der USD stark sei, passt in diesen Zusammenhang.

Nun, von einem starken USD zu sprechen, nachdem er in den letzten sechs Monaten von 1.25 auf bis zu 1.48 verfallen ist, mag auf den einen oder anderen Marktteilnehmer ambitioniert wirken. Wir nehmen die aktuelle Verbalakrobatik zur Kenntnis und „pfeifen im Walde.

Der gestern veröffentlichte "Chicago Fed National Activity Index", der ein Sammelindex aus 85 USEinzelindices ist, bot zwei unterschiedliche Erkenntisse. Der Index ist einerseits per August von revidiert -0,56 (zuvor -0,74) auf -0,90 gesunken. Das aktuelle Ergebnis enttäuscht, während das revidierte Ergebnis erfreut.

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Der aussagefähigere 3-Monatsdurchschnittswert legte andererseits von -1,61 auf -1,09 Punkte zu, nachdem per Januar Tiefstwerte bei -3,63 markiert wurden. Ergo ist das aktuelle Ergebnis vor diesem Hintergrund positiv zu bewerten.

Es gilt die Betrachtungsweise, daß Werte unter -0,70 als Indiz einer Rezession interpretiert werden. Entsprechend ergibt sich per August ein Szenario, daß immer noch von Rezession geprägt ist. Die Dynamik der Rezession lässt aber merklich nach.

Der heutige Datenreigen beginnt mit dem "Economic Sentiment" des "Business and Consumer Survey" der Eurozone per September.

Dieser Index hat sich kontinuierlich ausgehend von Tiefstwerten bei 64,6 Punkten auf zuletzt 80,6 Zähler befestigt. Analysten unterstellen eine weitere Zunahme auf 82,0 Punkte.

Damit ergäbe sich der höchste Wert seit September 2008. Das wäre fraglos beruhigend. Der Blick auf den Langfristchart belegt jedoch, daß damit unverändert ein "mäßiges" Niveau erreicht würde.

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Aus den USA folgt der "S&P Case/Shiller Home Price Index" per Juli. Nachdem im Vormonat der erste Anstieg seit 2006 in dem 20 Städtevergleich auf Basis des Monatsvergleichs zu verzeichnen war, wird nun eine weitere Zunahme um 0,5% unterstellt. Damit sollte sich der Preisrückgang auf Jahresbasis von zuvor -15,4% auf -14,3% zurückbilden.

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Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" legte im Vormonat deutlich und unerwartet von 47,4 auf 54,1 Zähler zu. Per September wird nun eine Fortsetzung dieser Tendenz antizipiert. Analysten prognostizieren einen Anstieg auf 57,0 Punkte. Überraschungen sind denkbar. Dieser Index zeichnet sich durch hohe Volatilität aus.

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Insgesamt sollten die heutigen Veröffentlichungen sowohl aus der Eurozone als auch aus den USA das Bild der Reflationierung der Weltwirtschaft unterstützen. Bei denjenigen Marktteilnehmern, die auf Korrekturen setzen, mag sich ein leichtes Unbehagen einschleichen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4320 - 1.4350 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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