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1968 wie 2009: Die gleichen "Meister des Goldes"

30.09.2009  |  Peter Boehringer
- Seite 3 -
  • 1. Propaganda und "Aktionen" gegen die "böse Spekulation":

    "Es ist unwahrscheinlich, dass das internationale Währungssystem eine oder zwei weitere spekulative Krisen wie im November und Dezember [1967] überstehen würde, während der es Goldabflüsse von über 1600 Mio Dollar gab. … An einem bestimmten Punkt würde sich die Spekulation selbst verstärken und kumulieren. Zudem können wir nicht sicher sein, ob andere Mitglieder des Goldpools, bereit wären, den Markt weiterhin mit so hohen Summen zu unterstützen [sprich: den Goldpreis mit so hohen Abgabe-Tonnagen zu drücken!]. Es ist unrealistisch anzunehmen, dass die im Januar/Februar [1968] vorherrschende Situation relativ moderater Goldabflüsse lange anhalten wird - ohne eines Tages in eine erneute Krise zu münden."

Die Parallelen zur Situation der Regierenden anno 2008/9 sind offensichtlich! Sogar die Jahreszeit (November) für die offene Währungskrise war frappierend ähnlich. Genau 40 Jahre nach 1968 …

  • 2. Die Einführung der SDRs als ein weiterer Versuch, aus der Gold- und Verschuldungsfalle zu entrinnen:

    "Die Unsicherheit über den zukünftigen Goldpreis wird zwingend anhalten, solange internationale Vereinbarungen es nicht kristallklar machen, dass das internationale Währungssystem 'immun' ggü. beliebigen Goldabflüssen ist. [das war und ist natürlich stilistisch holprig formuliert und damals wie heute reines Wunschdenken - aber so steht es im Memo!]. Diese Unsicherheit wird sich zwingend noch erhöhen, so lange die Zahlungsbilanzdefizite der Reserveländer [gemeint ist v.a. die USA - und 1968 zT auch noch Großbritannien] weiter bestehen. Das komplette und nachhaltige Verschwinden der Defizite ist jedoch unwahrscheinlich, solange nicht eine adäquate Menge einer neuen Reservewährung [also der geplanten SDRs] die wachsende Nachfrage nach globalen Reserven befriedigt und so die Nettoreduktionen der monetären Goldbestände ausgleicht."

Dieses Wortgeschwurbel um den heißen Brei herum läuft auf eines hinaus: "Wir haben bald kein Gold mehr und müssen dringend eine beliebig vermehrbare Papier-Ergänzung für den [damals] Gold-gedeckten Dollar finden. Dafür schlagen wir die SDRs vor. Wir müssen nur aufpassen, dass keiner den Trick durchschaut."

Nun: der Trick WURDE 1968 durchschaut: die SDRs waren damals weltweit nicht durchsetzbar und konnten keine signifikante Rolle im Weltfinanzsystem spielen. Der Dollar blieb danach zwar auch nach 1971 die alleinige Weltleitwährung. DE FACTO aber übernahm diese Rolle bis 1980 das stetig steigende Gold: Der Dollar wurde zwischen 1971 und 1980 ggü. Gold um 95% abgewertet, bevor die nächste Währungskrise auftrat und GoldSilber 1980 BEINAHE wieder de jure Geld geworden wären. [Wie das System auch nach 1980 noch einmal gerettet wurde, können Sie bei Interesse hier nachlesen].

Was lernen wir für 2009ff daraus: Die derzeit v.a. von China und Russland debattierten NEUEN SDRs müssen wenigstens eine teilweise prozentuale Golddeckung haben, wenn sie denn akzeptiert werden sollen. Hoffentlich versteht auch China das und unterliegt nicht der Versuchung, alleine aufgrund seiner derzeitigen Handelsbilanzüberschüsse direkt den Yuan als Weltleitwährung etablieren zu wollen. Die tausendjährige Silber-basierte Währungsgeschichte sollte China einen besseren Weg aufzeigen als den reinen Papier-Yuan. Allerdings sind auch die „kommunistischen“ chinesischen Regierungsfunktionäre leider Machtmenschen. Sie könnten ebenso wie 1913 und 1971 der Westen den Machtverlockungen des Papiergelds erliegen …

Die weiteren technischen Ausgestaltungen des Goldpreis-Managements, die in den beiden nun nicht mehr geheimen Dokumenten seitenweise ausgeführt werden, erspare ich Ihnen hier, obwohl auch die Details hochinteressant sind! Lesen Sie bei Interesse die englischen Originale durch.





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