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Fortsetzung: "Steady water" am Devisenmarkt, Datenpotpourri nur durchwachsen!

01.10.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.4625 (07.25 Uhr), nachdem gestern im europäischen Handel bei 1.4673 Höchstkurse der letzten 24 Stunden markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 90.00. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131.55, während EUR-CHF bei 1.5175 oszilliert.

Der deutsche Arbeitsmarktbericht per September setzte sehr positive Signale. Die saisonal bereinigte Quote sank unerwartet von zuvor 8,3% auf 8,2%. Analysten hatten einen Anstieg auf 8,4% unterstellt. In der bereinigten Form ergab sich ein Rückgang der Arbeitslosenzahl um 12.000. Erwartet war eine Zunahme um 20.000.

Damit setzt sich die Tendenz fort, daß die Mehrzahl der Analysten "halbleere Gläser" nachfüllen müssen. Wir bleiben bei der Ansicht, daß die obwaltenden Prognosen bezüglich der Zunahme der Arbeitslosigkeit zu pessimistisch ausfallen. Der Chart belegt eindrucksvoll, daß die Arbeitslosigkeit seit drei Monaten tendenziell zurückgeht. Das paßt übrigens zu der Konjunkturentwicklung …
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Die erste Schätzung der Verbraucherpreise der Eurozone lieferte einen Preisrückgang im Jahresvergleich um 0,3%. Die Prognose war bei -0,2% angesiedelt. Hintergrund sind zu wesentlichen Teilen Basiseffekte bezüglich der Energiepreise. Die aktuelle deflatorische Tendenz ist transitorisch. Genießen wir diese Phase, so lange sie anhält.

Die finale Berechnung des US-BIP per 2. Quartal 2009 lieferte uns eine positive Überraschung. Der Rückgang wurde von annualisiert -1,00% auf -0,7% angepaßt. Etwas bessere Konsumausgaben und Investitionen waren für die Revision verantwortlich. Wir nehmen diese veränderte Basis erfreut zur Kenntnis.

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Der "ADP-Employment Report", der die veränderte Situation auf dem privaten Arbeitsmarkt ermittelt, weist per September eine Abnahme der Beschäftigung in der Größenordnung von 254.000 Jobs aus. Damit wurde die bei 210.000 liegende Prognose verfehlt. Positiv ist anzumerken, daß der Vormonatswert von -298.000 auf -277.000 revidiert wurde. Positiv ist auch, daß die aktuellen Jobverluste das niedrigste monatliche Niveau seit mehr als 12 Monaten darstellen.

Mithin geht die Tendenz in Richtung einer abnehmenden Dynamik der Jobverluste. Das mag Hoffnung begründen. Es ist aber unverändert eine Erosion am US-Arbeitsmarkt in erheblichem Umfang!

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Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago enttäuschte per September mit einem Rückgang von 50,0 auf 46,1 Punkte. Die Prognose war bei 52,0 Zählern angesiedelt. Die Subindices standen im einklang mit dieser Entwicklung. So sank der Produktionsindex von 52,9 auf 47,2 Punkte. Der Auftragsindex verlor von 52,5 auf 46,3 Zähler, während der Beschäftigungsindex sich unwesentlich von 38,7 auf 38,8 Punkte verbesserte.

Die angedachte Steilvorlage für den heutigen ISM-Manufacturing-Index per September wurde damit zu einem Fehlpaß …

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Bezüglich der heute anstehenden Veröffentlichungen verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Den Einkaufsmanagerindices aus der Eurozone und den USA kommen besondere Bedeutung zu.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4350 – 1.4380 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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