Deutliches Kaufsignal für den Edelmetallsektor...
10.10.2009 | Claus Vogt
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Mittelfristiger Aufwärtstrend an den WeltaktienmärktenAuch an den Aktienmärkten kam es zu einer aus technischer Sicht eindeutigen Trendwende, die mittlerweile von allen gängigen Trendfolgeindikatoren wie beispielsweise der 200-Tage-Durchschnittslinie bestätigt wurde. In der Juni/Juli-Ausgabe der "Performance" wies ich Sie auf diese Möglichkeit hin, machte aber gleichzeitig deutlich, dass ich sie für unwahrscheinlich hielt. Damals schrieb ich: "Aus technischer Sicht würde allerdings ein dynamischer Ausbruch des S&P 500 über die Marke von 960 Punkten ein Kaufsignal erzeugen."
Dieses Szenario ist Ende Juli tatsächlich eingetreten. Wie Sie auf dem Chart erkennen können, stieg der Index in einer dynamischen Bewegung über die genannte Widerstandslinie und gab damit ein mittelfristiges Kaufsignal. Der gesamte Kursverlauf seit November muss jetzt als wohl geformte Bodenformation interpretiert werden, die mit einem Kaufsignal abgeschlossen wurde. Seither stiegen die Kurse weiter an. Die 200-Tage-Durchschnittslinie hat inzwischen ebenfalls nach oben gedreht, womit sie einen mittelfristigen Aufwärtstrend signalisierte. Auch die wichtige Advance-Decline-Linie sowie die Advance-Decline-Umsatzlinie haben im Lauf dieser Bewegung neue Jahreshochs markiert und damit die Trendwende ebenfalls bestätigt.
S&P 500. Quelle: www.decisionpoint.com
Eine ausgeprägte und wohl geformte Bodenformation wurde mit einem dynamischen Ausbruch nach oben abgeschlossen.
Damit wird der Beginn eines mittelfristigen Aufwärtstrends signalisiert.
Eine ausgeprägte und wohl geformte Bodenformation wurde mit einem dynamischen Ausbruch nach oben abgeschlossen.
Damit wird der Beginn eines mittelfristigen Aufwärtstrends signalisiert.
Aus technischer Sicht ergibt sich jetzt also ein eindeutig bullishes Bild, das eine Fortsetzung der noch relativ jungen Hausse erwarten lässt. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist allerdings noch lange nicht vorüber. Aber sie wurde mit massiven Staatsinterventionen zunächst gestoppt. Dadurch eröffnet sich durchaus die Möglichkeit einer ausgeprägten spekulativen Zwischener holung.
Märkte folgen den Fundamentaldaten nur sehr langfristig
Wie passt diese bullishe technische Botschaft zu den hohen fundamentalen Bewertungen? Wie zu den ungelösten Problemen der Wirtschaft? Den maroden Banken? Der hohen Arbeitslosigkeit? Der hohen Verschuldung? Wie zu all den anderen Damoklesschwertern, die über unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft hängen?
ERSTENS ist an den Finanzmärkten prinzipiell alles möglich; kurz- bis mittelfristig jedenfalls. Diese grundlegende Einsicht zwingt uns dazu, uns nicht dauerhaft gegen einen Trend zu stellen, sondern Trends zu akzeptieren und ihnen zu folgen.
ZWEITENS bestimmen Fundamentaldaten Marktpreise nur angfristig. Die Märke können selbst offensichtliche Überbewertungen oder makroökonomische Ungleichgewichte viel änger ignorieren als man sich das gemeinhin vorstellen kann. Neuer Markt und Telekom-Euphorie, natürlich auch die Immobilienblase und ihre absurden Auswüchse mögen als Beispiele genügen. Folglich müssen wir auch jetzt Marktbewegungen für möglich halten, die eigentlich absurd sein mögen.
DRITTENS entfalten Staatsinterventionen Wirkungen, insbesondere, wenn sie die unverantwortlichen Größenordnungen der vergangenen Monate erreichen. Wie Sie wissen, habe ich deshalb mit einem darauf basierenden Strohfeuer gerechnet - und ich tue es noch immer. Allerdings muss ich jetzt davon ausgehen, dass dieses Strohfeuer länger anhalten wird als ich ursprünglich für wahrscheinlich hielt. Anstatt nur für ein oder zwei Quartale Entspannung oder gar Erholung in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten zu sorgen, zeichnet sich jetzt eine Dauer von mehr als einem Jahr ab.