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Staatsbankrott & Währungsreform

13.11.2009  |  Daniel Haase
- Seite 3 -
Mythos "sichere Immobilien"

Ein in Deutschland weit verbreiteter Irrtum ist, dass Immobilien besonders gut geeignet seien, Vermögen unbeschadet durch Inflations- und Krisenzeiten hindurch zu erhalten. In der Fortführung dieses Irrglaubens kommt dann so mancher leicht auch noch auf die Idee, dass mit Hilfe möglichst hoher Hypothekenschulden, die sich in der Hyperinflation quasi selbst entwerten, sogar der Grundstein für ein großes Vermögen gelegt werden könnte. In Wirklichkeit ist immobiles Vermögen der politischen Willkür schutzlos ausgeliefert. Prof. Dr. Carl-Ludwig Holtfrerich, Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der Freien Universität Berlin (seit 2007 im Ruhestand), weißt darauf hin, dass Eigentümer vermieteter Immobilien zu den großen Verlierern der Hyperinflation gehörten.

Der Grund: Um die Mieter vor Preistreiberei zu schützen, verhängte die Regierung schon bei Ausbruch des 1. Weltkrieges einen Mietpreisstopp. Auch nach 1918 wurden die Mieten kaum angehoben und blieben somit während der Hyperinflation weit hinter der Geldentwertung zurück. Weder die inflationsbedingt dramatisch steigenden Instandhaltungsausgaben, noch die eigenen Lebenshaltungskosten konnten die Eigentümer aus den real dramatisch schrumpfenden Mieteinnahmen bestreiten.

Vermietete Immobilien wurden zum sprichwörtlichen "Klotz am Bein". Notverkäufe waren während der Hyperinflation an der Tagesordnung. "In den großen Städten sind damals viele Immobilien zu Spottpreisen ins Ausland verkauft worden.", so Prof. Dr. Holtfrerich. Auch im Anschluss an die Hyperinflation wie auch im Rahmen der 1948er Währungsreform war die Politik mithilfe eilig beschlossener Sondersteuern eifrig bemüht, Immobilieneigentümer "nicht ungeschoren" davonkommen zu lassen.


Edelmetalle als Absicherung prädestiniert

Edelmetalle sind im Vergleich zu Haus- und Grundbesitz nicht nur politisch unsichtbar, sondern obendrein auch mobil und anders als bei Euro, Dollar oder Yen gibt keine Notenbank, die Edelmetalle einfach "nachdrucken" und damit entwerten könnte. Da Gold über alle denkbar nützlichen Eigenschaften einer Währung verfügt (knapp, begehrt, gleich bleibende Qualität, kaum zerstörbar, beliebig teilbar) verwundert es nicht, dass sich das Metall historisch auf dem freien Markt gegen alle anderen alternativen Zahlungsmittel durchsetzen konnte.

Gold ist Geld. Für Smart Investor bestehen keine Zweifel, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Allerdings weißt auch der Börsenprofi und Crash-Prophet Dr. Marc Faber zu Recht auf die alte Warnung Voltaires hin: "Es ist gefährlich, richtig zu liegen, wenn die Regierung falsch liegt." Nicht wenige Goldanleger befürchten ein erneutes Goldverbot. Dass in einem solchen Fall selbst Bankschließfächer nicht mehr sicher wären, zeigt das Beispiel USA 1932, als die Fächer von Staatsdienern systematisch nach Münzen und Barren durchkämmt wurden.


Vermögen sicher durch die Krise

In Anlehnung an Andrés Kostolanys Warnung "Die Bank ist nicht Dein Freund!" schärfte der Goldexperte Dr. Bruno Bandulet den Zuhörern seines kürzlich in Hamburg gehaltenen Vortrages ein: "Der Staat ist nicht Dein Freund!". Gerade im Zuge der von uns prognostizierten Währungsreform sollte man diesen Merksatz bei allen Überlegungen und Entscheidungen berücksichtigen. Nahezu alle heute vermeintlich sicheren (garantierten) Geldwerte werden in dieser Reform vollkommen oder zumindest nahezu wertlos. Es sind zweifelsfrei wichtige Fragen, in welche Sachwerte und vor allem wann genau man sein Vermögen in diese transferieren sollte. Dass der Zeitpunkt kommt, steht für uns außer Frage.

Aktien, insbesondere von Unternehmen, die über ein krisenfestes Geschäftsmodell und ausreichend große Substanzpolster (möglichst Sachwerte!) verfügen, haben gute Chancen, von der Krise der Geldwerte zu profitieren. In einer Zeit, in der alle Regierungen das Heil ihrer Ökonomien in schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen und in der Abwertung ihrer Währungen suchen, sollten auch Edelmetalle ihren Zweck als Wertaufbewahrungsmittel gut erfüllen können. Sie gehören in jedes gut strukturierte Portfolio!

Neben den aus der Historie bekannten Gefahren sollte man sicherheitshalber davon ausgehen, dass Politik & Staat immer willens und kreativ genug sind, nach weiteren, neuen Möglichkeiten zu suchen, um an Privatvermögen zu gelangen. Bei der Vorwegnahme und Abwehr solch potentieller Gefahren sollte man seiner Kreativität daher freien Lauf lassen!


© Daniel Haase und Gerd Ewert
www.HaaseundEwert.de



Hinweis: Bei dem hier veröffentlichten Artikel handelt es sich um eine stark gekürzte Version der von den freien Redakteuren Daniel Haase und Gerd Ewert für "Smart Investor" (Heft Nr. 8/2009) verfassten gleichnamigen Titelstory. In der Vollversion erfährt man unter anderem auch die Meinung von Dr. Bruno Bandulet zur Frage, ob erneut ein Goldverbot droht und wie man sich vor einem solchen schützen könnte. Außerdem kann man erfahren, weshalb soziale Unruhen nicht mehr ausgeschlossen werden können und warum Risiko- und Kapitallebensversicherungen alles andere als sicher sind.

Ein kostenloses Probeabo des Smart Investor wie auch ein Nachdruck der vergriffenen Titelgeschichte "Staatsbankrott & Währungsreform" kann unter www.smartinvestor.de/abo (Hinweis bitte in die letzte Zeile schreiben) bzw. unter Telefon 089 / 2000 339 - 0 angefordert werden.




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