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Tod des Petro-Dollars, na bitte!

13.10.2009  |  Jim Willie CB
- Seite 2 -
Ende des Petro-Dollars: Gefahren

Das Ende des defacto Standards zieht enorme Konsequenzen nach sich. Zwei Stützpfeiler haben den US-Dollar in seiner ursprünglichen Position gehalten. Bankensysteme auf der ganzen Welt bauen auf der Haltung und Verwaltung von Reserven in Form von US-Staatsanleihen auf. An- und Verkauf von Rohöl wird in US$ abgewickelt, das gilt weltweit für fast alle Transaktionen. Der Ankauf wird schon seit mehreren Monaten mit Aufkommen des Themas Diversifizierung von Reserven torpediert. Der Verkauf wird als nächstes drankommen - und während der kommenden Jahre Thema bleiben, denn man spricht von Loslösung.

Nur wenige scheinen die "andere Seite" des defacto Petro-Dollarstandards wirklich zu kennen. Sicherlich waren die Saudis in der OPEC führend, wenn es um die Preislegung und den Verkauf von Rohöl in US$ ging. Die andere Seite des Deals war allerdings militärischer Schutz für die Saudis - aber auch für die Nationen am Persischen Gold im Allgemeinen. Die Verwüstung des Iraks kann als ein Beispiel für solchen Schutz dienen. Die Saudis müssen bei ihren Dementis weichspülen und stepptanzen, um finstere Attacken ihrer Nationen zu vermeiden. Ein tolles Zitat eines chinesischen Bankers wird in Fisks Artikel angeführt. Er meinte: "Amerika und Großbritannien müssen sehr besorgt sein. Wie besorgt sie sind, wird man an der Donnerwelle aus Dementis sehen können, die diese Nachricht nach sich ziehen wird." Oder möglicherweise an der niederschmetternden Stimme einer kompletten Widerrufung!!

Erinnern Sie sich daran, was mit Gordon Browns neuer Koalition in London passierte, als monatelang versprochen wurde, die britischen Truppen würden aus dem Irak abgezogen werden. Sie zog sich den Zorn der Kriegsmaschinerie der Bush II-Administration zu und es gab zahlreiche öffentliche Warnungen, man solle sich nicht zurückziehen. Prompt bekam London im Juni 2007 eine heftige Attacke - die von der US/UK-Schoßhündchenpresse unterwürfig als ein weiterer Angriff des organisierten islamischen Terrors bezeichnet wurde, den der Namen mit dem "Q" gegeben wurde.

Der Spezialist für Waffenspielereien in James Bond mit dem Namen "Q" wäre stolz gewesen, vielleicht auch nicht. Der Jackass und auch die Jackass-Möchtegerne können zwischen den Zeilen lesen. Für die Zeit der Übergangsphase können Sie von Durcheinander in Saudi-Arabien und am Persischen Golf ausgehen - bis Russland seine militärische Präsenz durchsetzen wird. Sollte es schon bald zu törichten Ereignissen am Golf kommen, dann erhalten wir eine Demonstration des eben Beschriebenen. Es hat durchaus Gründe, dass US-Kriegsschiffe noch nicht wie Enten in der Meeresenge von Hormus sitzen. Zwei Gründe tragen die Namen Sunburn und Onyx - fortgeschrittene Raketen der Russen.


Geopolitischen Folgen

Russland ist der neue Akteur im Stillen. Häufig wird Russland von den ignoranten US-Legionen als gebrochene Nation abgetan; man verweist dann auf die autokratischen Führer - natürlich ist das Land sehr ressourcenreich, da aber mit der Konfiszierung westlichen Eigentums (siehe Royal Dutch Shell, British Petroleum) so häufig Vertragsbruch begangen wurde, gilt es als eher unwahrscheinlich, dass man in Partnerschaft und mit der großen technischen Expertise, über die die westlichen Firmen verfügen, diese Ressourcen entwickeln wird.

Wenn sich der Staub in den nächsten Jahren gelegt haben wird, wird Russland in drei wichtigen Punkten zur Geltung gelangen. 1) Russland wird der militärische Beschützer beider Seiten des Persischen Golfs - der arabischen und auch der persischen Seite. 2) Russland wird für Europa zum großen Supermarktlieferanten für Rohstoffe - für Energie und Metalle. 3) Russland wird überraschenderweise neue Finanzsysteme präsentieren, die den Westen schocken - in Form von Tauschsystemen, in Form von zuverlässigen Rohstoff-Superkontrakten unter Ausschluss von USA und GB und auch in Form von Lagereinrichtungen für Edelmetalle.

Wenn es einen ganz grundsätzlichen Fehler gibt, den der Westen allgemein und übergreifend in Hinsicht auf die geopolitischen Erschütterungen begeht, welche mit dem Ende des Paradigmas eines alles dominierenden Dollars einhergehen, dann ist es die Rolle, die man den Russen im nächsten Kapitel zuschreibt. Die Russen werden der chinesischen Speersitze bei der Absetzung und Entthronung des US-Dollars enorme Durchschlagskraft verleihen.

Mit Chinas leuchtend neuer Industrie, Chinas aufstrebender Konsumentenklasse, Russlands Rohstoffsupermärkten und Russlands militärischer Präsenz wird sich das Antlitz der Erde verändern - zur Überraschung der kompromittierten und scheiternden US/GB-Ex-Titanen. Grundsätzlich stellt sich die Frage, wie friedlich die Faschisten das Machtzepter nach Osten weiterreichen. Achten Sie, für Hinweise, auf die versteckten Morde an Bankern.


Verschiedene wichtige Punkte

Eine ganze Reihe anderer Auswirkungen wird in der Oktoberausgabe des Hat Trick Letter analysiert. Davon gibt es viele. Die Amerikaner tragen Scheuklappen, wenn es um die Tatsache geht, dass das Entstehen und Platzen der Immobilienblase am Persischen Golf mit den entsprechenden Entwicklungen in den USA einhergeht - und das seitdem sich diese Nationen an den US-Dollar gebunden haben. Viele ihrer Projekte und Banken sind ruiniert. Schauen Sie auf Dubai. Eine Reihe von Bankenzusammenbrüchen wird diese Region bald schon heimsuchen, die darauf folgenden Erschütterungen werden bis nach London, New York vielleicht auch bis nach Deutschland und in die Schweiz spürbar sein.

Der in den nächsten Monaten fallende US-Dollar wird die gesamte Kostenstruktur der US-Wirtschaft anheben - was diese mythische Erholung weiter ausbremsen wird. Mit der Belebung des Exporthandels steht es nicht anders - alles nur Gerede. Inländische Produzenten und Banken werden ausgequetscht, da die Produktions- und Angebotskapazitäten schrumpfen werden - eine Sache, die die Ökonomen alldieweil nicht wahrnehmen.

Werfen Sie zum Beispiel einen Blick auf die verhängnisvolle Autoindustrie und ihre logistische Kette. Werfen Sie einen Blick auf den Technologiesektor und dessen anhaltende Verschiebung nach Asien. Sehen Sie sich den tragischen Zusammenbruch Kaliforniens an. Werfen Sie einen Blick auf die unausweichliche Liquidierung im Bereich der gewerblichen Immobilien - sprich gesetzliche Zwangsvollstreckung und die Unmöglichkeit einer erneuten Refinanzierung von Hypotheken. Schauen Sie sich die sinnlosen Steuererhöhungen für Kleinunternehmen an, die der US-Kongress durchbrachte. Schauen Sie sich die feige Erhöhung der Gebühren an, die die Banken an den Bankenrettungsfond FDIC zu zahlen haben (das 14-fache in zwei Jahren).

Auf der anderen Seite des Ozeans leiden die ausländischen Kunden. Der Knaller unter den Folgen dieses US-Dollar-Kurses werden steigende Preise in den gesamten USA sein - bei gleichzeitig sinkenden Einkommen. Das nennt man auch Kosten-Squeeze.




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