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Unterstützungsniveau bei 1.4670 - 1.4700 hält dem zweiten Test stand!

02.11.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.40 Uhr) bei 1.4770, nachdem im asiatischen-Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.4682 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 90.05. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.00, während EUR-CHF bei 1.5095 oszilliert.

Zum Wochenausklang ergab sich markante Risikoaversion, die zu massiven Verlusten an den Aktienmärkten führte. In diesem Zuge kamen am Devisenmarkt "Carry-Trades" unter Druck. Der USD und der JPY waren die entscheidenden Gewinner.

Einmal mehr fokussierte sich der Finanzmarkt auf negative Entwicklungen in den USA, dem aktuell schwächsten Glied in der Kette der Weltwirtschaft, das derzeit nicht ansatzweise Charaktermerkmale eines "Frühindikators" für die Weltwirtschaft in sich birgt. Diesbezüglich hat die aktuelle Ausprägung der Marktideologie voraussichtlich keine allzu langen Beine …

Der Katalysator der hektischen Neuausrichtung war der Antrag auf "Chapter 11" durch CIT. "Chapter 11" hat das Ziel, das Unternehmen fortzuführen. CIT wird seine Aktivität nicht einstellen.

Das gilt insbesondere für kleinere und mittlere Kunden dieses "Commercial Lenders". Von dem Fall GM oder auch den "Chapter 11"- Erfahrungen der US-Luftfahrtgesellschaften wissen wir, daß der Fortführungsgedanke in diesem Verfahren dominant ausfällt. Das gilt vor allen Dingen immer dann, wenn hinter der Fortführung auch politische Interessen angesiedelt sind. Das dürfen wir auch in diesem Fall unterstellen.

Fassen wir zusammen. Der Markt ist derzeit gewillt, sich auf negative Daten zu kaprizieren und damit technischen Korrekturen Entwicklungspotential zu geben. Die daraus resultierende Dynamik wird voraussichtlich kurzfristiger Natur sein. Fakt ist derzeit jedoch, sie dominiert.

Die erste Schätzung der Verbraucherpreise der Eurozone lieferte per Oktober einen Rückgang im Jahresvergleich um -0,1% nach zuvor -0,3% per September. Damit ergab sich bezüglich der Konsensusprognose eine Punktlandung.

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Die Arbeitslosenrate der Eurozone legte den Erwartungen entsprechend von zuvor 9,6% auf 9,7% zu und markierte damit das höchste Niveau seit mehr als 10 Jahren. Deutschland ist hier Stabilisator mit einer Quote von unverändert 7,6%. Das Gesamtergebnis für die Eurozone entsprach exakt der Prognose.

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Die privaten US-Einkommen waren per September im Monatsvergleich erwartungsgemäß unverändert. Im Jahresvergleich übersetzte sich dieses Ergebnis in einen Rückgang um -2,8% nach zuvor -2,7%.

Die privaten Ausgaben sanken um -0,5% im Monatsvergleich. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um -0,3% nach zuvor -02,%. Der Rückgang auf Monatsbasis war wesentlich bestimmt durch das Auslaufen des "Cash for Clunkers" Programms.

Die Sparquote legte von zuvor 2,8% auf 3,3% zu

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Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago setzte nachhaltige positive Akzente mit einem in dieser Amplitude vollkommen unerwarteten Anstieg von zuvor 46,1 auf nun 54,2 Punkte. Die Konsensusprognose war bei 49,0 Punkten angesiedelt.

Der Auftragsindex schoß von 46,3 auf 61,4 Punkte. Der Produktionsindex legte massiv von 47,2 auf 63,9 Punkte zu. Dagegen enttäuschte der Beschäftigungsindex mit einem leichten Rückgang von 38,8 auf 38,3 Zähler. Mithin gab es auch etwas Wasser im Wein.

Die Entwicklung dieses Index hat fraglos auch mit dem "Cash for Clunkers"-Programm zu tun. Da dieses Programm ausgelaufen ist, wird sich hier nach vorne schauend ein gewisses Eintrübungspotential ergeben. Gleichwohl freuen wir uns über die positive Ausprägung, die eben nicht nur an "Cash for Clunkers" hängt.

Der Blick auf den Chart belegt die profunde Erholung des Index. Der Index ist auf das höchste Niveau seit September 2008 (55,9) gestiegen.

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Der finale Wert des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Uni Michigan per Oktober stellte sich auf 70,6 Punkte und hat die Konsensusprognose bei 70,0 Zählern überboten. Der vorläufige Wert per Oktober lag bei 69,4 Punkten. Im Monatsvergleich kam es schlußendlich zu einem Rückgang von 73,5 auf 70,6 Punkte. Per Oktober wurde der Anstieg im September von 65,7 auf 73,5 Punkte teilweise konterkariert.

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Bezüglich der heute anstehenden Daten verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Den Einkaufsmanagerindices für das verarbeitende und produzierende Gewerbe der Eurozone und der USA kommt heute die entscheidende Bedeutung zu.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4670 - 1.4700 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



Hinweis GoldSeiten: Herrn Hellmeyer (u.a. Buchautor: Endlich Klartext) konnten wir für die am 6.+7.11.2009 in München stattfindende "Internationalen Edelmetall- & Rohstoffmesse" als Referenten gewinnen. Eine kostenlose Registrierung für die Messe ist ab sofort möglich.





Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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