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Euro-USD nach Scheitern an Jahreshöchstkursen in leichter Korrektur …

13.11.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.30Uhr) bei 1.4865, nachdem im US-Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.4822 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 90.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.15, während EUR-CHF bei 1.5110 oszilliert.

Nachdem der Euro an den bisherigen Jahreshöchstkursen scheiterte, standen erst einmal Gewinnmitnahmen auf der Agenda, die in einer leichten Korrektur münden. Die politische Klasse darf sich ob der momentanen Entwicklung erstmal in der Verbalakrobatik entspannen. Es ist ja auch Wochenende …

Gestern setzte die Veröffentlichung der Industrieproduktion der Eurozone per September in einer Gesamtbetrachtung positive Akzente.

Die bei +0,4% angesiedelte Prognose wurde mit +0,3% geringfügig verfehlt. Da der Vormonatswert von +0,9% auf +1,2% nach oben revidiert wurde, lag das aggregierte Ergebnis für die Zweimonatsperiode jedoch deutlich oberhalb der Konsensusprognose.

Das wurde auch an den Ergebnissen im Jahresvergleich deutlich. Hier stellte sich ein Rückgang um "nur" noch -12,9% (Prognose -14,1%) nach zuvor noch -15,1% ein. Per April wurde der Tiefstwert bei -21,4% markiert.

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Die US-Arbeitslosenerstanträge per 7. November sanken von revidiert 514.000 (zuvor 512.000) auf 502.000. Die Prognose lag bei 510.000. Wir freuen uns über die abnehmende Tendenz. Das Niveau ist jedoch unverändert sehr hoch und impliziert lediglich eine abnehmende Dynamik der Zunahme der Arbeitslosigkeit in den USA.

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Das "Federal Budget" als Teilmenge des gesamten öffentlichen Haushalts wies per Oktober einen Fehlbetrag von 176,4 Mrd. USD aus. Die Prognose lag bei "nur" 150 Mrd. USD. Es ergab sich gegenüber dem Vorjahr (-155,5 Mrd. USD) ein Anstieg um 13%. Das Thema Budgetdefizit bleibt ein primäres "Sorgenkind" nicht nur für die USA, sondern vor allen Dingen für alle diejenigen, die Gläubiger der USA sind!

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Heute fokussiert sich der Finanzmarkt zunächst auf die Veröffentlichung der ersten Schätzung des BIP der Eurozone. Analysten antizipieren eine Zunahme im Quartalsvergleich um 0,5%. Damit ergäbe sich dann auch für die Eurozone per 3. Quartal aus Sichtweise der technischen Definition das Ende der Rezession.

Im Jahresvergleich entspräche die Konsensusprognose einem Rückgang um -3,9% nach zuvor - 4,8%.

Das deutsche Ergebnis, das heute morgen veröffentlicht wurde, impliziert, daß die Konsensusprognose erhöhte Aussagekraft gewinnt.

Aus den USA kommt der Handelsbilanz per September erhöhte Bedeutung zu. Es zeigt sich, daß mit einer Stabilisierung der US-Wirtschaft und steigenden Rohstoffpreisen Handelsbilanzdefizite in der Tendenz zunehmen. Unsere These, daß das strukturelle Defizit im Dunstkreis von 25 - 30 Mrd. USD angesiedelt ist, wird durch die jüngeren Daten unterstützt.

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Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan per November (Vorläufiger Wert) soll von zuvor 70,6 auf 71,0 Punkte zugelegt haben. So sehr man sich über den Anstieg seit Jahreswechsel 2008/2009 freuen mag, so sehr ist auch zu bedenken, daß dieser Index in den guten Tagen der US-Konjunktur zwischen 95 und 100 Punkten oszillierte.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4600 - 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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