Suche
 
Folgen Sie uns auf:

EUR/USD gewinnt an Boden - BIP Europa gut - BIP Japan besser - US-Daten ...

16.11.2009  |  Folker Hellmeyer
EUR/USD gewinnt an Boden - BIP Europa gut - BIP Japan besser - US-Daten enttäuschen!

Der Euro eröffnet heute (07.30Uhr) bei 1.4970, nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.4825 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 89.60. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.05, während EUR-CHF bei 1.5095 oszilliert.

Die belastbaren und Richtung weisenden Wirtschaftsdaten der letzten 24 Handelsstunden waren allesamt positiv und wiesen teilweise Überraschungscharakter auf. Die Veröffentlichung des japanischen BIP gehört auf jeden Fall in diese Kategorie.

Das japanische BIP legte per 3. Quartal 2009 im Quartalsvergleich um 1,2% zu (annualisiert 4,8%, Prognose +2,9%). Die Prognose war bei +0,7% angesiedelt. Damit kam es zum stärksten Anstieg seit dem 1. Quartal 2007.
Der Anstieg des Vorquartals wurde von +0,6% auf +0,7% nach oben revidiert (annualisiert revidiert von +2,3% auf +2,7%). Mit dem aktuellen Ergebnis ergibt sich in Japan das zweite Quartal in Folge ein nachhaltiges Wachstum.

Gegenüber dem Vorjahr liegt der Rückgang des BIP nun nur noch bei -4,4% nach zuvor -7,1% und -8,4% (Tiefpunkt 1. Quartal 2009).

Das BIP der Eurozone (Eurostat) verzeichnete laut erster Schätzung einen Anstieg um 0,4% im Quartalsvergleich. Damit wurde die bei 0,5% angesiedelte Konsensusprognose leicht unterschritten. Griechenland und Spanien stechen mit einer Kontraktion um -0,3% im Quartalsvergleich neben Zypern mit -1,4% negativ hervor. Dagegen reüssieren Portugal (+0,9%), Deutschland (+0,7%) und Italien (+0,6%).

Mit diesem Ergebnis ist die Rezession in der Eurozone nach 5 Quartalen mit Kontraktion offiziell beendet. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um -4,1% nach zuvor -4,8%.

Open in new window


Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan ist laut vorläufiger Berechnung völlig unerwartet von zuvor 70,6 auf nun nur noch 66,0 Punkte gesunken. Die Konsensusprognose war bei 71,0 Punkten angesiedelt.

Die Bewertung der aktuellen Lage brach von 73,7 auf 69,6 Punkte ein. Die Erwartungskomponente verlor massiv von 68,6 auf 63,7 Zähler.

Wir nehmen diese Entwicklung zur Kenntnis und gehen davon aus, daß in der finalen Berechnung per November weniger Pessimismus anzutreffen sein wird.

Open in new window


Die US-Handelsbilanz lieferte per September ein für viele unerwartet hohes Defizit, das sich auf -36,5 Mrd. USD stellte. Die Konsensusprognose war bei -31,65 Mrd. USD angesiedelt.

Wir haben darauf verwiesen, daß das strukturelle Defizit im Bereich von 25 - 30 Mrd. USD liegt.

Mit einer sich belebenden Konjunktur steigt der Importappetit. Gleichzeitig wirken sich auch die angestiegenen Rohstoffpreise belastend aus. Der beigefügte Chart verdeutlicht den Einklang des leichten Anstiegs der Defizite mit der konjunkturellen Stabilisierung in den USA.

Open in new window


Bezüglich der heute anstehenden Veröffentlichungen verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Der Fokus liegt heute auf dem "NY Fed Manufacturing Index" als auch den USEinzelhandelsumsätzen.

Wir werden uns morgen dezidiert mit den Ergebnissen auseinandersetzen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4600 - 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"