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Dimes aus Zink, Wolfram-Gold & verlorener Respekt

23.11.2009  |  Jim Willie CB
- Seite 3 -
Mein zwischenzeitliches Ziel von 1.130 für Gold (das ich mindestens dreimal, im Sommer und Herbst, in öffentlichen Artikeln aufstellte) wurde erreicht. Man muss sich fragen, ob es nun zu einem deutlichen Sell-Off beim Gold kommen wird. Aus meiner Sicht wird das Fehlen plötzlicher, scharfer Aufwärtsschübe beim Goldpreis auch die Wahrscheinlichkeit einer scharfen Korrektur vermindern. Oft zeigt sich Symmetrie in den Charts. Außerdem ist der Peking-Put in Finanzkreisen wohlbekannt. Die Chinesen benutzen teils umgekehrte technische Analyse und kaufen dann massiv, wenn der Gold-Chart unmittelbare Schwäche anzeigt. Auf diese Weise wird den ahnungslosen Goldverkäufern des Westens ein günstigerer Wiedereinstieg verwehrt und sie werden sich gezwungen sehen, bei höheren Ständen zu kaufen.

Die Chinesen legen ein ungewöhnliches Vorgehen an den Tag. Sie akkumulieren Gold. Die Chinesen werden beim Gold auch weiterhin mit beiden Händen zugreifen, bis es schließlich keine Deppen mehr gibt, die den Paradigmenwechsel nicht begreifen können, die US-Dollarrevolte nicht begreifen können, den kaputten Zustand der westlichen Banken nicht begreifen können, die endlosen Stimuli nicht begreifen können und die sinnlosen Gold-Bubble-Argumente nicht aus dem Kopf kriegen können, die in letzter Zeit über eine Propaganda-Marketingmaschine ihre Runde zu machen scheinen. Ihre Autoren übersehen das gigantische Ausmaß der US-Staatsanleihen-Bubble.

Kommt nun ein spürbarer Rückzug, eine Korrektur beim Gold? Wer weiß? Aber wen kümmert’s? Jetzt ist nicht die Zeit rein und raus zu gehen, eine Gold-Position zu kaufen und dann wieder zurückzukaufen. Jetzt ist die Zeit, eine mächtige globale Verschiebung anzuerkennen, die den US-Dollar in den Schuldenkerker schicken wird und Gold in unerhörte Höhen. Das nächste Ziel ist 1.300.

Die Ziele für Gold werden vom Ausmaße der Sprünge zwischen Kopf und Schulter des umgekehrten Kopf-Schulter-Musters diktiert. Der verlorene Respekt in Folge des physischen Goldbarren-Betrugs, des Weimar-Outputs an gedrucktem Geld, der Abhängigkeit von Monetisierung aufgrund globaler Isolierung und fehlender Führung: All das wird den US-Dollar tendenziell nach unten ziehen. Genauer gesagt sind das die Faktoren, die Gold nach oben in eine dominante und vollends anerkannte Währungsposition treiben werden, denn die Nationen sind schwer damit beschäftigt, ihre Banken nach einer toxischen US-Infektion, die nicht enden will, wieder aufzubauen.

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G20 bestätigt Paradigmenwechsel

Vom Banker-Treffen in Schottland gibt es einige Schlüsselsignale zu berichten. Betrachten Sie die Art und Weise, wie der US-Dollar als Thema ignoriert wurde, als ein Signal. Schlussfolgern Sie daraus, dass man sich eine gutmütige Vernachlässigung des US$ wünscht, bei der der Dollar seinen wahren Wert viel tiefer findet und schließlich nicht mehr die Funktion der Weltreservewährung trägt.

Ein Signal finden Sie auch in der Art und Weise, wie man auf globale Stimuli drang. Schließen Sie daraus, dass man wünscht, die großen Staaten mögen doch auch zukünftig die großen Währungen, wie US-Dollar, Britisches Pfund, Euro, Schweizer Franken und Japanischer Yen, verprassen, untergraben und zerstören. Schließen Sie daraus, dass man sich wünscht, die Marktwirtschaften der Schwellenländer mögen doch massive Unterstützung von den industrialisierten Unterwasser-Marktwirtschaften erhalten. Je stärker die älteren Nationen ihren Bankensystemen, Wirtschaften und Bilanzen Schaden zufügen, desto einfacher wird es Brasilien, Russland, Indien und China fallen, das Geschäft als neue Führer dieser Erde zu übernehmen und zu bestreiten.

Die neuen BRIC-Nationen werden ihre dominante Position nach und nach, Stein für Stein aufbauen. Der Paradigmenwechsel geht weg vom US-Dollar, wobei die Macht vom Westen nach Osten wechselt und dabei besonders an die BRIC-Nationen geht. Ihr jüngster Sieg, ist die sichtliche Zerstörung des G8-Treffens, das nicht mehr einberufen wird. Die G20 dienen nicht nur als globales Forum für Bankerkonferenzen, auch die Chinesen haben eine führende Stimme erhalten - so wie sie es gefordert hatten. Gläubiger wissen sich durchzusetzen.

Die Rohstoffwährungen befinden sich einer anderen Erdzone. In meinen Analysen habe ich zum Ausdruck gebracht, dass die bekannten, älteren Nationen - die sogenannten industrialisierten Nationen - ihre Zinssätze nicht erhöhen werden. Sie werden nur reden, denn ihre Banken sind insolvent und ihre Staatsschuldpapiere sind in einer Anlage-Bubble gefangen. Die Euro-Zentralbank würde wohl am ehesten die Zinssätze anheben, aber nur als Teil einer facettenreicheren Strategie, mit der die EU an sich gespalten werden soll.

Die deutsche Nation wurde die letzten zehn Jahre über um jährlich 40 Milliarden $ geschröpft und die Ressentiments sind stark. In den vergangenen Wochen erhöhten die Australier und die Norweger ihre offiziellen Zinssätze. Sie haben Rohstoffe, um ihre nationalen Währungen zu befestigen, sie konzentrieren sich nicht auf den Verkauf von farbigem Papier im Schmuddelexport.

Der Paradigmenwechsel geht hin zu einer seriöseren Währungsgruppe. Zu Währungen, die durch physische Anlagen gedeckt sind. Der Währungskorb des Internationalen Währungsfonds scheint nur ein vorübergehendes Hilfsmittel zu sein. Er ist eigentlich ein Strohmann mit Strohkorb auf dem Rücken. Bevor die große Verschiebung hin zu mindestes einer durch physische Anlagen gedeckten Währung komplett ist, werden die todgeweihten Währungen durch den IWF-Faden zusammengehalten.

Die Banken glauben, der IWF-Strohkorb werde ihnen die Macht geben, den Verfall des Dollars zu kontrollieren und sich selbst vor diesem Verfall zu schützen. Diese Strategie könnte erfolgreich sein. Auf jeden Fall wird sie den Goldpreis gegenüber allen Währungen steigen lassen. Gold wird wie der kleine Moses im Korb sein - außer, dass es stromaufwärts geht. Die Kandidaten für physisch unterlegte Währungen sind der Neue Russische Rubel, der Gold-Dinar und vielleicht auch der Neue Nordische Euro. Dieser Prozess wird Zeit in Anspruch nehmen, denn holprige Straßen müssen genommen werden und militärischer Schutz wird von Nöten sein.




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