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Dimes aus Zink, Wolfram-Gold & verlorener Respekt

23.11.2009  |  Jim Willie CB
- Seite 4 -
Exit-Strategie & Weimar-Dollars

Für die USA und die Briten ist keine Exit-Strategie in Aussicht. Die US Fed stellte ihre Hilflosigkeit zur Schau, als sie verkündete, die US-Wirtschaft werde auch fortan schwach und eher unbelebt bleiben, dezidiert ultra-niedrige Zinssätze würden daher auch noch für lange Zeit bestehen bleiben. Dahingehend also keine Überraschungen! Sie sagen aber eines nicht, nämlich, dass sie, so wie auch Japan, über keine gängige Exit-Strategie verfügen. Jetzt, nach fast zehn Jahren, hängt Japan immer noch bei einem fast 0%igen Zinssatz. Sollte die US-Notenbank die Zinssätze erhöhen, dann bringen sie die größte Finanzblase des Planeten zum Platzen - die US-Staatsanleihen.

Der US-Notenbank ist auch noch zusätzlich beeinträchtigt, da die Wall Street das Dollar-Carry-Trade-Spiel spielt. Sie leihen sich 0%-Geld in US$ und investieren es in Rohstoffe wie Rohöl und US-Aktienindizes. Andere Akteure benutzen das gratis geliehene Geld, um in Gold zu investieren. Erst heute hat der Präsident der St Louis Fed Bullard tatsächlich geäußert, er gehe nicht davon aus, dass der US-Leitzins vor dem Jahr 2012 angehoben werde.

Die Exit-Strategie wird auf eine Straße führen, die mit Weimar-Dollars gepflastert ist. Die größten Weltfinanzzentren fernab der Zentralbankenkomplizen entledigen sich ihrer Dollars. Sie diversifizieren und gehen aus allen Bonds in US$. Sie akkumulieren Gold. Einige investieren in Einrichtungen, die in Bezug auf Rohstoffproduktion, - transport und -handel vertikal integriert sind. Wie China!

Die US-Regierung investiert hingegen in Schrottkarren, noch mehr Häuser, eine tote Autoindustrie, ruinierte AIG-Versicherer, in eine Hypotheken-Jauchengrube Fannie Mae, spezielle Kongress-Förderprojekte (siehe den unbenutzten Flughafen in Johnstown Pennsylvania) und in einen dubiosen Krieg gegen den Terror. Was für ein Kontrast! In Anbetracht der sich weltweit verbreitenden Nachtrichten über wolframhaltige Goldbarren - eigentlich vergoldete Wolframbarren - nimmt der Ruf der Vereinigten Staaten jetzt noch größeren Schaden.

Mit der Zeit wird der einzige Freund des US-Finanzministeriums, der den stetigen Strom von Billiarden $-Schulden noch finanziert, die Druckerpre$$e sein. Ohne das gedruckte Geld, mit dem die Auktionen durchgezogen werden, würde es richtig krasse Ausfälle geben. Ohne die US-Dollar-Swap-Einrichtung, würden die ausländischen Zentralbanken nicht das Kapital haben, das sie bei Auktionen für US-Staatsanleihen einsetzen. Ohne das Kapital aus dem Verkauf ausländischer US-Agency-Hypothekenbonds, die an die US-Notenbank gegen frisch gedrucktes Geld verkauft werden, würden ausländische Zentralbanken nicht das Kapital haben, das sie bei Auktionen für US-Staatsanleihen einsetzen. Ohne die permanenten Markteingriffe, mit denen all die unverkauften Bonds, die noch bei den Primärhändlern hängen bleiben, abgesaugt werden (routinemäßig eine Woche nach jeder Auktion), würden die Händler gar nicht mehr in der Lage sein, an den nächsten Treasury-Auktionen teilzunehmen. Die Welt würde dann an Bond-Verstopfung leiden.

Das Schlüsselereignis in den kommenden Monaten, vorangetrieben durch die Empörung des Auslands über Betrug, der mehr als jemals zuvor auch vom kleinen Mann begriffen wird: Die Aufdeckung der Monetisierung zur Stützung der US-Staatsanleihen. Die Monetisierung von Schulden bleibt ein schmutziges Geheimnis - gut verborgen von der US-Regierung und der Finanzpresse. Was nun kommt, ist Isolation, und der beste Freund der Isolierten wird die Druckerpre$$e sein.

Die Aufdeckung kommt und wird abträglichen Einfluss auf den US-Dollar haben. Der daraus resultierende Imageschaden für die US-Regierung/Rufschädigung für die Wall Street wird sich im US-Dollar widerspiegeln. Mit der Zeit wird er voll und ganz einer Drittweltwährung gleichen. Dieser Prozess braucht Zeit, aber die Hyperinflation wird die Küsten der USA erreichen. Wo sind die Deflationsschwachköpfe, die die Web-Zeitungen letzten Frühling und Sommer nahezu dominiert hatten (unglaublich dicht, fade und ahnungslos).

Was für eine entsetzlich fehlgeleitete Gruppe. Sie folgen religiös dem sich verschlechternden Wirtschaftzustand, verpassen den Zwillingssturm, ignorieren die beispiellose Kraft der monetären Inflation und übersehen in gewisser Weise auch die gesamte globale Bewegung, wenn nicht Revolte, gegen den US-Dollar in Form eines großen Paradigmenwechsels. Sie stehen für die schlimmsten Ökonomen in den Web-Journalen der alternativen Medienwelt. Ihr Tunnelblick hinsichtlich fallender Preise für Vermögensanlagen hat sie anfällig dafür gemacht, einen Tsunami vor der eigenen Haustür zu übersehen. Sie haben immer noch keine Erklärung für die Tatsache parat, dass Rohöl wieder auf dem 80 $-Niveau angekommen ist. Die Ölvorräte sind nirgendwo so groß, wie in den falschen staatlichen US-Statistiken ausgewiesen, aber die gesamte Welt sichert sich auf einmal mit Ölanlagen gegen den US-Dollar ab.


Obama besucht den führenden Gläubiger

Während seines Besuchs in Peking wurde Obama daran erinnert, wer der Chefgläubiger ist. Es ist China. Öffentlich wird überhaupt nicht darüber diskutiert, dass die Chinesen konzentriert Druck an der Londoner Metallbörse machen. Tabuthema. Der US-Präsident hat sich in drei Themen verrannt, als er die Menscherechte erwähnte, die Währungsmanipulation und die Zukunft des Kommunismus. Bei solchen Fragen haben die USA nichts verloren, dahingehend können sie keiner anderen Nation Vorträge halten. In Wirklichkeit bewegt sich China auf den Kapitalismus zu, während Amerika vergessen hat, was Kapitalismus ist und jetzt mit dem rechten Fuß im faschistischen und dem linken im kommunistischen Matsch watet.

Die Chinesen dienen als Speerspitze bei der Verdrängung des US-Dollar von seinem Hochsitz der Weltreservewährung. Sie verstehen voll und ganz, dass die Schlacht, die gewonnen werden muss, über das heiße Eisen Gold ausgetragen wird. Es könnte sein, dass die Chinesen den Goldpreis auf 1.150 schicken und den Silberpreis auf 19, einfach nur, um den USA während des Staatsbesuchs eine kleine Ohrfeige zu verpassen. Creo que si!


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com



Der Artikel wurde am 18.11.09 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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