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Die Defizit-Dekade

06.12.2009  |  Robert Rethfeld
In knapp einem Monat ist die erste Dekade des laufenden Jahrhunderts Vergangenheit. Für die Aktienmärkte der meisten Industrieländer waren die vergangenen 10 Jahre eine verlorene Dekade. Die "Stars" waren die Rohstoffe: Der Ölpreis konnte sich verdreifachen. Insbesondere die Edelmetalle konnten sich deutlich verbessern: Gold stieg von 290 auf 1.200 Dollar (Anfang Dez.09) und vervierfachte sich - wie Silber auch.

Die öffentliche Verschuldung der USA hat sich in den vergangenen beiden Jahren deutlich beschleunigt. Das Etat-Defizit für das laufende Haushaltsjahr wird aktuell auf 1,4 Billionen US-Dollar geschätzt (siehe Pfeil).

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Ein Großteil der Verschuldung ist am kurzen Ende erfolgt. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 1. Dezember sagte der US-Volkswirt Kenneth Rogoff, dass in den kommenden zwei Jahren 40 Prozent der US-Staatsschuld refinanziert werden muss. Und darin seien die Schulden der Fed noch nicht einmal enthalten. Also dürfte Bernanke den Leitzins in den kommenden zwei Jahren gar nicht anheben (den Zins am kurzen Ende kann die Fed bestimmen). Aber: Sollte die Fed früher als erwartet vom Markt gezwungen werden, den Leitzins anzuheben, kämen deutliche Zins-Zusatzbelastungen auf die Staatskasse zu. Die heute veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten lassen den Zins am langen Ende steigen. Der Druck auf die Fed, bereits jetzt den Leitzins zu erhöhen, wächst deutlich. In unserer Wochenend-Kolumne vom 7. November hatten wir die aktuellen Ereignisse bzgl. des US-Arbeitsmarktes prognostiziert. http://tinyurl.com/ylsdgul

Die Fed gerät in eine immer engere Zwickmühle, aus der es kaum ein Entrinnen gibt. Der einzige Ausweg ist derjenige, den Roosevelt im Jahr 1933 gewählt hat: Gold muss rauf.

In dem angesprochenen Interview bezeichnete Rogoff die Heraufsetzung des Goldpreises von 20 auf 35 US-Dollar durch US-Präsident Roosevelt im März 1933 als "Staatsbankrott". Da der US-Dollar an den Goldpreis gekoppelt war, entsprach diese Aktion einer Dollar-Abwertung um 43 Prozent. Schlagartig waren nicht nur die Dollar-Vermögen, sondern auch die Schulden nur noch gut die Hälfte wert. Roosevelt führte diese Entschuldung auf dem Höhepunkt der Deflation durch (siehe Pfeil folgender Chart).





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