Nordsudans Börse setzt auf Gold- und Rohstoffhandel
21.01.2012 | Roman Baudzus
Die islamische Regierung des Nordsudans muss nach der Unabhängigkeit des christlichen Südsudans im Juli 2011 dringend nach neuen Einnahmequellen suchen. Die politische Abspaltung der Südhälfte des Landes hatte nämlich zur Folge, dass Khartum auf die Erträge aus nahezu zwei Dritteln aller Erdölquellen des Landes verzichten muss.
Im Schatten der Unabhängigkeit des Südens ist es im Nordsudan seitdem zu einem wahren Goldrausch gekommen, von dem sich die Regierung eine zukünftige Kompensation ihrer enormen Einnahmeverluste aus dem Erdölgeschäft erhofft. Aus diesem Grunde soll das Handelsvolumen an der Khartoumer Börse jetzt deutlich gesteigert werden, so dass Investoren schon bald auch Gold und andere Rohstoffe an dem bislang kleinen Handelsplatz erwerben können.
Nachdem ein im Jahr 2005 geschlossener Friedensvertrag einen Schlussstrich unter den bis dahin im Sudan geführten Bürgerkrieg zog, kam es im Januar 2011 im Süden zu einem Referendum der dort lebenden Bevölkerung, dessen Ergebnis am 09. Juli 2011 zu einer formalen Abspaltung von der Nordhälfte des Landes führte. Seitdem ist die islamische Regierung in Khartum darum bemüht, die mit der Unabhängigkeit des Südens einhergehenden Einnahmeverluste aus dem wichtigen Erdölgeschäft zu kompensieren. Immerhin trug der Export des schwarzen Goldes vor der Abspaltung des Südens zu rund 90 Prozent aller Steuereinnahmen des Sudan bei.
Die Regierung des Nordsudan konzentrierte sich deshalb stärker auf den Goldsektor, was in jüngster zu einem enormen Anstieg der Goldproduktion Vergangenheit führte. Im Hinblick auf die nahende Sezession des Südens ermunterte die Khartoumer Regierung sowohl heimische als auch ausländische Unternehmen, in die Exploration und den Abbau des gelben Metalls zu investieren.
Dies hat dazu geführt, dass heute bereits mehr als 125 Firmen in im sudanischen Goldsektor aktiv sind. Die Goldförderung hat sich allein in den vergangenen zwei Jahren mehr als verzwanzigfacht. Wie Daten der Zentralbank aus dem ersten Quartal 2011 zeigten, kletterten die Goldexporte des Nordsudan im Vergleich mit derselben Periode des Vorjahrs um 45 Prozent auf rund $247 Millionen].
Wie bislang erfolgreich verlaufende Explorationen zeigten, verfügt der Nordsudan nicht nur über bemerkenswert große Goldlagerstätten, sondern ist ebenfalls reich an anderen Mineralien und Rohstoffen. Um daraus Kapital zu schlagen muss die Khartumer Regierung allerdings zwei Dinge vorantreiben. Einerseits muss sie die Anzahl der laut Schätzungen etwa 150.000 illegal operierenden Kleinprospektoren drastisch reduzieren, oder die Kontrolle über deren Abbautätigkeiten forcieren. Momentan ist man im Nordsudan bestrebt, die Kleinprospektoren weiter ihren Abbaugeschäften im Goldsektor nachgehen zu lassen.
Allerdings sollen deren Aktivitäten in der Zukunft steuerpflichtig werden, so dass Khartum einen Teil der Erträge abschöpfen kann. In den nächsten Jahren sollen darüber hinaus weitere Unternehmen in den Nordsudan gelockt werden, deren Abbauaktivitäten die Regierung mit ausreichenden Lizenz- und Steuereinnahmen versorgen würde.
Andererseits wird es neben einer verstärkten Kontrolle des Goldabbaus durch die Behörden zukünftig zu einer Expansion des Handels an der Khartumer Börse kommen. Durch die Einführung des Handels mit Gold und anderen Rohstoffen erhofft sich Khartoum eine Legalisierung des heimischen Goldhandels.
Ausländischen Investoren soll der Kauf von Gold, anderen Mineralien und Agrarrohstoffen durch die Implementation eines computergestützten Handelssystems erleichtert und schmackhaft gemacht werden. Ein Schritt, der sich im Kampf gegen den illegalen Handel mit Gold als durchaus erfolgversprechend erweisen dürfte.
© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de
Im Schatten der Unabhängigkeit des Südens ist es im Nordsudan seitdem zu einem wahren Goldrausch gekommen, von dem sich die Regierung eine zukünftige Kompensation ihrer enormen Einnahmeverluste aus dem Erdölgeschäft erhofft. Aus diesem Grunde soll das Handelsvolumen an der Khartoumer Börse jetzt deutlich gesteigert werden, so dass Investoren schon bald auch Gold und andere Rohstoffe an dem bislang kleinen Handelsplatz erwerben können.
Nachdem ein im Jahr 2005 geschlossener Friedensvertrag einen Schlussstrich unter den bis dahin im Sudan geführten Bürgerkrieg zog, kam es im Januar 2011 im Süden zu einem Referendum der dort lebenden Bevölkerung, dessen Ergebnis am 09. Juli 2011 zu einer formalen Abspaltung von der Nordhälfte des Landes führte. Seitdem ist die islamische Regierung in Khartum darum bemüht, die mit der Unabhängigkeit des Südens einhergehenden Einnahmeverluste aus dem wichtigen Erdölgeschäft zu kompensieren. Immerhin trug der Export des schwarzen Goldes vor der Abspaltung des Südens zu rund 90 Prozent aller Steuereinnahmen des Sudan bei.
Die Regierung des Nordsudan konzentrierte sich deshalb stärker auf den Goldsektor, was in jüngster zu einem enormen Anstieg der Goldproduktion Vergangenheit führte. Im Hinblick auf die nahende Sezession des Südens ermunterte die Khartoumer Regierung sowohl heimische als auch ausländische Unternehmen, in die Exploration und den Abbau des gelben Metalls zu investieren.
Dies hat dazu geführt, dass heute bereits mehr als 125 Firmen in im sudanischen Goldsektor aktiv sind. Die Goldförderung hat sich allein in den vergangenen zwei Jahren mehr als verzwanzigfacht. Wie Daten der Zentralbank aus dem ersten Quartal 2011 zeigten, kletterten die Goldexporte des Nordsudan im Vergleich mit derselben Periode des Vorjahrs um 45 Prozent auf rund $247 Millionen].
Wie bislang erfolgreich verlaufende Explorationen zeigten, verfügt der Nordsudan nicht nur über bemerkenswert große Goldlagerstätten, sondern ist ebenfalls reich an anderen Mineralien und Rohstoffen. Um daraus Kapital zu schlagen muss die Khartumer Regierung allerdings zwei Dinge vorantreiben. Einerseits muss sie die Anzahl der laut Schätzungen etwa 150.000 illegal operierenden Kleinprospektoren drastisch reduzieren, oder die Kontrolle über deren Abbautätigkeiten forcieren. Momentan ist man im Nordsudan bestrebt, die Kleinprospektoren weiter ihren Abbaugeschäften im Goldsektor nachgehen zu lassen.
Allerdings sollen deren Aktivitäten in der Zukunft steuerpflichtig werden, so dass Khartum einen Teil der Erträge abschöpfen kann. In den nächsten Jahren sollen darüber hinaus weitere Unternehmen in den Nordsudan gelockt werden, deren Abbauaktivitäten die Regierung mit ausreichenden Lizenz- und Steuereinnahmen versorgen würde.
Andererseits wird es neben einer verstärkten Kontrolle des Goldabbaus durch die Behörden zukünftig zu einer Expansion des Handels an der Khartumer Börse kommen. Durch die Einführung des Handels mit Gold und anderen Rohstoffen erhofft sich Khartoum eine Legalisierung des heimischen Goldhandels.
Ausländischen Investoren soll der Kauf von Gold, anderen Mineralien und Agrarrohstoffen durch die Implementation eines computergestützten Handelssystems erleichtert und schmackhaft gemacht werden. Ein Schritt, der sich im Kampf gegen den illegalen Handel mit Gold als durchaus erfolgversprechend erweisen dürfte.
© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de